bisher 131 Folgen, Folge 23–44
23. Ost und West – gefährden regionale Ungleichheiten die Demokratie?
Folge 23 (30 Min.)„Die Ossis und ihr Nazi-Problem“ titelt provozierend die Deutsche Welle im Mai 2017; „Ostdeutschland: Der Stolz der Verlierer“ überschreibt Zeit Online einen Artikel, in dem zu erklären versucht wird, warum Nationalismus in Ost- und Westdeutschland über Jahrzehnte unterschiedlich gelernt wurde und welche Auswirkungen das bei heute hat. Ostdeutschland und Westdeutschland – wird diese regionale Unterscheidung fast 30 Jahre nach der Wiedervereinigung den real vorhandenen regionalen Unterscheiden gerecht? RESPEKT Moderator Sebastian Leidecker geht dieser Frage auf den Grund.
Für die Reportage Ost und West – gefährden regionale Unterschiede die Demokratie? trifft Leidecker Ostdeutsche und Westdeutsche. Den einen geht es gut, den anderen nicht so sehr. Aber ist wirklich entscheidend, ob Osten oder Westen? Und welche Rolle spielen die unterschiedlichen wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen und Erfahrungen, welche die ost- und die westdeutschen Bundesländer nach 1945 gemacht haben, bis heute im Denken der Menschen? Die RESPEKT-Reportage hinterfragt gängige Klischees und Vorurteile und zeigt die vielen Gemeinsamkeiten und die gemeinsamen Probleme, die Menschen in wirtschaftlich „abgehängten“ Regionen haben.
Vor allem wird deutlich: Unterschiede zwischen Menschen und zwischen Regionen sind völlig normal. Aber es gibt Grenzen: Werden die Lebensbedingungen zu ungleich, werden Menschen entweder real oder gefühlt sehr benachteiligt, gefährdet das die Demokratie und das friedliche Zusammenleben. (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere So. 04.11.2018 ARD-alpha 24. Pflege-Notstand – katastrophale Prognosen und einfache Lösungen?
Folge 24 (30 Min.)Bis ins Jahr 2030 werden in Deutschland mehr als 3,5 Millionen Menschen pflegebedürftig sein. Gleichzeitig fehlen bis dahin – laut Schätzungen – mehr als 500.000 Fachkräfte. Die Gründe für den Fachkräftemangel und den fehlenden Fachkräfte-Nachwuchs sind bekannt: Große Arbeitsbelastung, schlechte Bezahlung, fehlende Wertschätzung – aber auch Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Für die Reportage Pflege-Notstand – katastrophale Prognosen und einfache Lösungen? trifft Moderatorin Sabine Pusch Pflege-Fachkräfte in Krankenhäusern und in Altersheimen und begleitet einen Tag lang zwei junge Auszubildende in einer Berufsfachschule für Altenpflege.
Deutlich werden die bereits bekannten Probleme des Pflegeberufs: Der niedrige Lohn ermutigt selten, den Pflegeberuf zu ergreifen. Gerade in teuren Ballungsräumen reicht das Einkommen kaum aus. Dabei werden in den dichtbesiedelten Räumen in den kommenden Jahren die meisten Pflegefälle leben. Die Arbeitsüberlastung in den Einrichtungen ist auch eine Folge der vielen fehlenden Fachkräfte, die besetzten Stellen müssen umso mehr arbeiten. Neu in der Diskussion ist, dass jetzt auch Rassismus und Fremdenfeindlichkeit als Ursachen des Fachkräftemangels in der Pflege angesprochen werden.
In der RESPEKT-Reportage schildert eine Vertreterin des Deutschen Berufsverbands der Pflegeberufe, wie kompliziert die Anwerbung dringend benötigter Fachkräfte aus dem Ausland ist. Viele gut ausgebildete Pflegekräfte zieht es in die Schweiz oder nach Skandinavien, dort wird dem Beruf mehr Wertschätzung entgegengebracht und die Bezahlung ist deutlich besser. In Deutschland dagegen müssen Fachkräfte aus dem Ausland teilweise 1 Jahr auf die Anerkennung ihrer Qualifikation warten und junge Auszubildende werden nicht selten während oder nach einer abgeschlossenen Ausbildung zum Alten- oder Krankenpfleger abgeschoben. (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere So. 18.11.2018 ARD-alpha 25. Menschenrecht Wohnen – nur für Reiche?
Folge 25 (30 Min.)Wohnungsnot ist nichts Neues. Anfang des 20. Jahrhunderts und nach dem 2. Weltkrieg waren in Deutschland Millionen Menschen ohne Bleibe. Aber damals haben Staat, Kommunen und Genossenschaften dann auch Millionen günstige Wohnungen gebaut. Was ist heute anders, was läuft falsch? Moderator Ramo Ali fragt die Verantwortlichen der Münchner Stadtverwaltung, warum sie die extremen Mietsteigerungen der letzten Jahre nicht verhindert haben. Er trifft Maximilian Heisler, Organisator der Demonstration „ausspekuliert“.
Heisler muss selbst bald aus seiner Wohnung ausziehen, weil die Miete nach einer Luxussanierung mehr als verdoppelt wird. Ist die Gentrifizierung das Hauptproblem? Was bedeutet die Entstehung von Armen- und Reichen-Ghettos für das politische Bewusstsein? Die Soziologin Saskia Gränitz untersucht, wie Wohnungsnot entsteht und was sie anrichtet. Die Liberalisierung des Mietmarkts und ungebremste Spekulation haben das soziale Gefüge nicht nur in den großen Städten in den letzten Jahren radikal verändert, sagt sie.
Dass die Städte für viele unbezahlbar werden, sei für sie nicht nur ein soziales Problem, sondern gefährde den Zusammenhalt der Demokratie. Wie sich Menschen gegen diese Entwicklung ganz individuell wehren, zeigt die RESPEKT-Reportage bei neuen Wohnbaugenossenschaften. RESPEKT besucht Aktivisten von Lau-Haus, die als Hausbesetzer anonym bleiben wollen. Und bei Felicia, die ein Tiny Haus auf dem Land baut, legt Ramo mit Hand an. Ist Downsizing ein Weg aus der Wohnmisere? (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere So. 25.11.2018 ARD-alpha 26. Zusammenhalt – warum Solidarität so wichtig ist
Folge 26 (30 Min.)Bohrmaschine, Rasenmäher, Auto – vieles, was wir besitzen, benutzen wir nur selten. Aber dieser Besitz kostet Geld, verbraucht Platz und wertvolle Ressourcen. Ist Sharing Economy, „Teilen statt Besitzen“, ein Zukunftsmodell?Bild: BR/Montage: BR/Montage: BRJeder und jede kennt das Gefühl, anderen Menschen verbunden und nah zu sein. In Familien, unter Freunden, unter Arbeitskollegen ist es selbstverständlich, sich zu unterstützen und zu helfen – auch wenn kein unmittelbarer Nutzen für diejenigen, die helfen, dabei herausspringt. Antrieb dafür ist nicht selten ein Gefühl der Zugehörigkeit, des Zusammengehörens. Das ist Solidarität. Eines der Fundamente, das bis heute das Zusammenleben von Menschen in größeren Gruppen und in komplexen Gesellschaft ermöglicht. Moderatorin Verena Hampl trifft in der RESPEKT-Reportage Menschen, die Solidarität ausüben und anderen helfen – ohne selbst mittelbar etwas davon zu haben.
Tatsächlich ist jeder und jede von uns manchmal solidarisch, in der Familie, unter Freunden und Gleichgesinnten. Im Film „Zusammenhalt – warum Solidarität so wichtig ist“ zeigen Menschen aus verschiedenen Gesellschaftsbereichen, welche Formen von Solidarität es gibt und warum Solidarität gerade Fremden gegenüber so wichtig ist. Rücksichtnahme und Hilfe sind Errungenschaften, die moderne, demokratische und friedliche Gesellschaften ausmachen. Solidarität, das zeigt die RESPEKT-Reportage, ist ein Schutzschild gegen das Prinzip „Jeder gegen Jeden“ und gegen sozialdarwinistisches Verhalten, das unweigerlich das friedliche Zusammenleben gefährden würde.
Wie wichtig Solidarität für die Demokratie ist, zeigt sich auch an der historischen Entwicklung der staatlichen Solidarsysteme. Nicht zuletzt den Sozialversicherungen ist es zu verdanken, dass es den Menschen in Deutschland heute wirtschaftlich so gut geht. Doch neue Herausforderungen, wie Migration, Globalisierung und die Weiterentwicklung der Europäischen Union macvhen neue Formen von Solidarität oder die Rückbesinnung auf die eigentliche Funktion von Solidarität notwendig. (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere So. 02.12.2018 ARD-alpha 27. Alle Menschen sind frei? Wozu es Menschenrechte braucht
Folge 27 (30 Min.)Mehr als 80 Millionen Tote und ein auf Jahrzehnte verwüstetes Europa – so die katastrophale Bilanz von zwei Weltkriegen. 1946, kurz nach Kriegsende gründeten die Vereinten Nationen eine Fachkommission, die einen internationalen Kodex erarbeiteten sollte, um Menschenrechtsverletzungen weltweit zu verhindern oder zumindest zu ächten und einzuschränken. 1948 schließlich verabschiedeten die Vereinten Nationen die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“, die UN-Menschenrechtscharta. „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren“ – so der erste Satz der Menschenrechtserklärung. Die UN-Charta wurde nach 1948 in zahlreiche internationale Vereinbarungen übernommen und ist bis heute die Grundlage für Gesetze.
In Deutschland orientiert sich das Grundgesetz daran, auch in die EU-Menschenrechtscharta wurden die „Allgemeinen Menschenrechte“ übernommen. RESPEKT-Moderatorin Sabine Pusch fragt: Wie aktuell ist diese 70 Jahre alte Menschenrechtserklärung heute? In der Reportage trifft Sabine Pusch Menschen, die sich weltweit für Menschenrechte einsetzen. Sie spricht mit Organisationen wie Amnesty International, Reporter ohne Grenzen und Pro Asyl. Das Fazit: Menschenrechtsverletzungen sind immer noch an der Tagesordnung und in Zeiten von Rechtspopulismus und Fake News werden sie eher mehr denn weniger. Die Einhaltung der Menschenrechte muss immer wieder aufs Neue angemahnt und erkämpft werden, auch heute noch – 70 Jahre nach Verabschiedung der UN-Menschenrechtscharta. (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere So. 09.12.2018 ARD-alpha 28. Nachhaltigkeit – wie wichtig ist gesellschaftliche Verantwortung für die Demokratie?
Folge 28 (30 Min.)Der Konflikt um den Hambacher Forst ist seit Mitte des Jahres 2018 wieder in den Schlagzeilen. Baumbesetzer und Umweltaktivisten liefern sich heftige Auseinandersetzungen mit der Polizei, die die Räumung des besetzten Waldgebietes durchsetzen soll. Der Energiekonzern RWE fördert in der Region seit 1978 jedes Jahr etwa 40 Millionen Tonnen Braunkohle im Tagebau. Die Ausweitung des Tagebaus ist politisch genehmigt und juristisch abgesichert – und trotzdem: Der weltweite Klimawandel, das für Deutschland beschlossene Ende der Energiegewinnung durch Braunkohle sowie die um sich greifende Zerstörung unberührter Natur sind gute Gründe, die unwiderrufliche Zerstörung des Waldgebietes zu hinterfragen.
Das Beispiel Hambacher Forst zeigt, wie schwierig es ist, einen Ausgleich zu finden zwischen kurzfristigem Nutzen und langfristigen Auswirkungen, die viele Generationen betreffen werden. RESPEKT-Moderatorin Bianca Taube fragt Umweltaktivisten und Politiker vor Ort nach ihren Motiven. Umweltschützer reklamieren den Kampf gegen den Klimawandel und das hehre Ziel des Umweltschutzes für sich. Politikerinnen und Politiker denken auch an den Erhalt von Arbeitsplätzen. Der Braunkohle-Tagebau im Hambacher Forst beeinflusst den weltweiten Klimawandel natürlich nur gering – und trotzdem ist er ein Paradebeispiel für den viel größeren Konflikt: Wie umgehen mit kurzfristig unpopulären Entscheidungen, die aber langfristig und im größeren Zusammenhang ganz anders zu bewerten sind? Die RESPEKT-Reportage zeigt das Dilemma und fragt: Wer übernimmt gesellschaftliche Verantwortung? Beispiele für langfristiges Denken gibt es.
Eine kleine Brauerei in der Oberpfalz verzichtet bewusst auf profitorientiertes Wachstum und wirtschaftliche Expansion. In der RESPEKT-Reportage erklären die Verantwortlichen ihre Beweggründe und zeigen, dass wirtschaftlicher Erfolg und die Wahrnehmung langfristiger gesellschaftlicher Verantwortung kein Widerspruch sein müssen. (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere So. 16.12.2018 ARD-alpha 29. Zuwanderung – Gewinn oder Verlust?
Folge 29 (30 Min.)Zig Millionen Menschen kamen allein in den letzten 70 Jahren nach Deutschland: Vertriebene, Gastarbeiter, Spätaussiedler, EU-Ausländer, Kontingent- und Kriegsflüchtlinge. Viele verließen das Land wieder, viele blieben. Deutschland ist ein Einwanderungsland. Zumindest in diesem Punkt herrscht weitgehend Einigkeit. Ansonsten prallen die Ansichten von Zuwanderungsbefürwortern und -gegnern aufeinander wie bei wenigen anderen Themen: Während die einen sich durch Migration eine Lösung für den Fachkräftemangel und andere Probleme unserer schrumpfenden und alternden Bevölkerung erhoffen, befürchten andere Verdrängungseffekte auf dem Arbeitsmarkt, Überlastung der Sozialsysteme oder Verlust von nationaler Identität.
Eine Zerreißprobe für unsere Gesellschaft. Als Einwanderungsland müssen wir mit Migration umgehen. Aber wie? RESPEKT-Moderator Sebastian Leidecker sucht Antworten bei Unternehmern, die auf ausländische Fachkräfte angewiesen sind. Welche Erfahrungen machen sie, was funktioniert, was fehlt? Er fragt Menschen, die eingewandert sind: nach ihren Gründen zu kommen und ihrem Leben in Deutschland.
Von Herbert Brücker, einem Volkswirt, der die wirtschaftlichen Folgen von Migration erforscht, will Leidecker wissen, was Zuwanderung in nackten Zahlen bringt und kostet. Und er fragt Menschen, die Angst vor weiterer Zuwanderung haben, was sie konkret befürchten. Dabei zeigt sich. Beim Thema Zuwanderung geht es in auch stark um Identität: Darum, wer wir als Gesellschaft sind und sein werden, was wir als Gemeinschaft wollen oder nicht, wie Zuwanderung uns verändern wird, und, ob sie das auch darf.
Wie also gehen wir als Einwanderungsgesellschaft mit solchen Fragen um? Lösungsvorschläge dazu gibt es: ein modernes und flexibles Einwanderungsgesetz etwa, das die Zuwanderung qualifizierter Fachkräfte und ihre Integration vor allem in den Arbeitsmarkt bedarfsgerecht steuert. Oder auf persönlicher Ebene: bürgerschaftliches Engagement, bei dem Menschen versuchen, eine gemeinsame Identität für Gegenwart und Zukunft aufzubauen. (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere So. 23.12.2018 ARD-alpha Deutsche Streaming-Premiere Do. 20.12.2018 ARD Mediathek 30. Digitalisierung – Gefahr oder Chance für die Demokratie?
Folge 30 (30 Min.)In Brasilien wird mit Jair Bolsonaro ein Rechtsextremist neuer Präsident des Landes. Gewonnen hat er die Wahlen im Oktober 2018 nicht zuletzt wegen einer aggressiven, aber auch sehr modernen WhatsApp-Kampagne. Vergleiche mit US-Präsident Donald Trump drängen sich auf. Auch Trump nutzt sehr geschickt die digitalen Medien, um seine Wahrheiten und Fake News unter die Fans zu bringen. Auch die AfD in Deutschland hält ihr Klientel über eigene soziale Netzwerke mit einer ausgereiften Online-Medien-Strategie bei Laune und baut sich abgeschottete digitale Echo-Kammern: Parallelwelten, in denen Fake News und Rechtspopulismus nicht mehr hinterfragt werden.
Rechtsextremisten und Rechtspopulisten scheinen die Nase vorn zu haben beim Schritt in das digitale Medienzeitalter. RESPEKT-Moderator Sebastian Leidecker macht sich auf die Suche nach den Erfolgsrezepten der Rechten. Im Gespräch mit dem Blogger und Politik-Berater Martin Fuchs geht es um die Frage, welche Rolle Social-Bots in Wahlkämpfen spielen, im Präsidentschaftswahlkampf 2016 in den USA aber auch während der Landtagswahl 2018 in Bayern.
Für RESPEKT zeigt der Journalist Rayk Andres, wie er für seinen Film „Lösch dich“ das rechte Troll-Netzwerk Reconquista Germanica enttarnt hat. Das Netzwerk wurde von Rechtsextremen militärisch hierarchisch aufgebaut und entwickelte vor der Bundestagswahl 2017 enorme Internetaktivitäten. Das Ziel: Koordinierte Online-Attacken auf politische Gegner, seriöse Medien und demokratische Institutionen, um die AfD zu stärken.
RESPEKT-Moderator Sebastian Leidecker zeigt neben den Gefahren der Digitalisierung für die Demokratie aber auch die vielen Chancen, die das Internet und die sozialen Netzwerke bieten. Der Arabische Frühling ab Dezember 2010 hätte ohne die Mobilisierung über soziale Netzwerke und ohne die von den staatlichen Machthabern nicht mehr zu kontrollierenden Veröffentlichungen im Internet nicht die Wucht entwickeln können, die schließlich im gesamten nordafrikanischen Raum zumindest zeitweilig für Demokratie sorgte. (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere Mo. 31.12.2018 ARD-alpha 31. Zusammen in Europa – wie weit ist die Europäische Integration?
Folge 31 (30 Min.)Europa stecke in der Krise, heißt es oft. Durch die Finanzkrise ab 2007 und durch die Flüchtlingspolitik seit 2015 wird die Europäische Union oft – vor allem von Rechtspopulisten – in Frage gestellt. Der Austritt Großbritanniens aus der EU ab 2019 sowie undemokratische Tendenzen in osteuropäischen Ländern wie Ungarn und Polen stellen die Idee eines gemeinsamen demokratischen Europas auf die Probe. Die RESPEKT-Reportage „Zusammen in Europa – wie weit ist die Europäische Integration?“ geht der Frage nach, wie gefährlich diese Tendenzen für die gemeinsame europäische Idee werden. Repräsentative Umfragen in den EU-Mitgliedsstaaten (z.B. Eurobarometer 2017) zeigen, dass die Mehrheit der europäischen Bevölkerung sowohl zufrieden ist mit der EU als auch „mehr Europa“ will.
Gleichzeitig verschaffen sich aber die EU-Kritiker sehr laut Gehör. RESPEKT-Moderatorin Sabine Pusch macht sich auf die Suche nach überzeugten Europäern und fragt nach, wie weit Europa im Einigungsprozess eigentlich ist. Gerade der Brexit – der Austritt Großbritanniens aus der EU – der von EU-Kritikern immer als Beispiel für die Fehler der EU dient, zeigt, wie schwer heute ein europäisches Land ohne die EU zurechtkommt. RESPEKT zeigt am Beispiel von bretonischen und bayerischen Auszubildenden, dass der Europäische Einigungsprozess schon längst Alltag ist und im Leben der allermeisten Menschen längst angekommen ist.
Europa ist Realität und nicht mehr rückgängig zu machen. Das zeigt auch das komplizierte Procedere beim Brexit. Zudem erinnert RESPEKT an die Grundidee der Europäischen Einigung, geboren nach 2 Weltkriegen mit mehr als 80 Millionen Toten. Nach dem 2. Weltkrieg gestartet als Militärbündnis, bald erweitert zur Wirtschaftsgemeinschaft, bilden Anfang 2019 in der Europäischen Union (noch) 28 Mitgliedsstaaten den weltweit größten gemeinsamen Wirtschaftsraum mit mehr als einer halben Milliarde Einwohner. (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere So. 06.01.2019 ARD-alpha 32. Miteinander Reden – die Macht der Worte
Folge 32 (30 Min.)Von Geburt an reden Menschen miteinander. Alle Versuche, Konflikte ohne Worte und mit anderen Mitteln zu lösen, sind zum Scheitern verurteilt und führen meist zu Gewalt und Chaos. Der Mensch ist ein soziales Wesen und lebt in Gemeinschaften, die ohne Kommunikation und ohne das „Miteinander Reden“ nicht funktionieren würden. Die RESPEKT-Reportage „Miteinander Reden – die Macht der Worte“ zeigt Beispiele, die deutlich machen, wie wichtig Miteinander-Reden für uns alle ist. Moderator Sebastian Leidecker trifft eine Hospiz-Bewohnerin, die sehr bald sterben wird und eindrücklich schildert, wie wichtig gerade für sie die Kommunikation zu ihren Mitmenschen ist.
So kann sie – kurz vor ihrem Tod – Erfahrungen und Wissen an ihre Mitmenschen weitergeben. Eine 95-Jährige Zeitzeugin erzählt in der RESPEKT-Reportage von ihren Erfahrungen während der Nürnberger Prozesse, die sie als Gerichts-Sekretärin begleitete. Ihre Schilderungen sind eindrücklich und emotional. Durch die direkte Kommunikation der Zeitzeugin mit Moderator Sebastian Leidecker wird das Erzählte viel lebendiger, als es Geschichtsvermittlung beispielsweise in der Schule jemals sein könnte. Das Zeitzeugen-Gespräch verdeutlicht anschaulich „die Macht der Worte“. Eine Macht, die auch missbraucht wird.
Stichwort: Alternative Fakten. Vor allem Rechtspopulisten nutzen digitale Kommunikationswege und -formen, um Propaganda und Falschmeldungen zu streuen – teilweise sehr erfolgreich, wie die Wahlerfolge Trumps, des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban sowie etwa der AfD in Deutschland zeigen. Die RESPEKT-Reportage „Miteinander Reden – die Macht der Worte“ zeigt: Aus dem „Miteinander Reden“ wird oft ein „gegeneinander Reden“. Die gesellschaftlich so wichtige Funktion menschlicher Kommunikation des Miteinanders und der friedlichen Konfliktlösung verdreht sich dann in ein Gegeneinander, das den Zusammenhalt in der Demokratie gefährden kann. (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere So. 13.01.2019 ARD-alpha 33. Arbeit – Broterwerb oder Berufung?
Folge 33 (30 Min.)In Artikel 23 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte ist das Recht auf Arbeit garantiert. Dieses Recht ist vor keinem Gericht einklagbar. Es verpflichtet vielmehr Staaten dazu, ihre Politik so zu gestalten, dass eine Vollbeschäftigung erreicht und die Arbeitslosigkeit verringert wird. Durch das Grundgesetz wird in Deutschland in Artikel 12 die freie Berufswahl garantiert. Und wieder andere Gesetze regeln den Mindestlohn, Arbeitszeiten oder die Sicherheit am Arbeitsplatz. Doch welchen Sinn hat Arbeit? Der Psychologe und Sozialwissenschaftler Kurt Lewin hat das Bild von den zwei Gesichtern der Arbeit bis heute geprägt: Danach ist Arbeit einerseits Mühe, Zwang und Mittel zum Zweck und noch kein eigentliches Leben. Andererseits ist Arbeit für den Menschen unabdingbar, denn sie bietet ein Wirkungsfeld, das dem eigenen Leben Sinn und Bedeutung gibt.
Gesellschaftlich kommt der Arbeit noch eine weitere Funktion hinzu: Integration. Erwerbsarbeit bietet nicht nur gesellschaftliche Teilhabe, sondern auch soziale Anerkennung und sie strukturiert Lebensentwürfe. RESPEKT-Moderatorin Christina Wolf begleitet vier Menschen im Raum Nürnberg an ihrem Arbeitsplatz: einen Oberarzt, einen freischaffenden Künstler, eine Bloggerin und Influencerin, die ihrem festen Job als Controllerin in Teilzeit noch zur Lebenssicherung hält, sowie eine ehemalige Langzeitarbeitslose, die nun als Energieberaterin arbeitet. Welchen Stellenwert hat Arbeit in ihrem Leben? (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere So. 20.01.2019 ARD-alpha 34. Subkultur – Was hat Kunst mit Demokratie zu tun?
Folge 34 (30 Min.)Kunst als Waffe: Damit Künstlerinnen und Künstler ihre Kritik an der Gesellschaft oder an politischen Entscheidungen ausdrücken können, muss Kunst vor jedem menschlichen und politischen Eingriff geschützt sein. Aus diesem Grund ist in Deutschland die Freiheit der Kunst auch im Grundgesetz, in Artikel 5, Absatz 3 fest verankert: „Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei“. Kunst ist für eine Gesellschaft so wichtig, dass sie sogar mit Steuergeldern gefördert wird. In vielen Ländern gibt es eigene Ministerien für die Kunst.
In Bayern ist dies das „Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst“. RESPEKT-Moderatorin Verena Hampl trifft Künstlerinnen und Künstler, die auf verschiedene Art und Weise mit ihren Werken politisch aktiv sind: Die Aktionskünstlerin Sophia Süßmilch, den Intendanten der Münchner Kammerspiele Matthias Lilienthal, die Graffiti-Künstler Johannes Brechter und Armin Kiss-Istok sowie eine Münchner Berufsschulklasse, die 200 kleine Werke unter dem Motto „Eine Welt, eine Farbe“ für das NS-Dokumentationszentrum gestaltet haben (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere So. 27.01.2019 ARD-alpha 35. Demokratische Grundwerte für alle!: Integration – worum es wirklich geht
Folge 35 (30 Min.)Integration ist ein Begriff, der allgegenwärtig ist. Kaum ein Tag vergeht, ohne dass in Zeitungen und im Internet über Integration und vor allem über die Probleme dabei geschrieben, gesprochen und diskutiert wird. Eine Jahrhundertaufgabe für die Demokratie sei die Integration, heißt es. Aber was ist Integration eigentlich? Und wie kann sie gelingen? Diese Fragen beantwortet die RESPEKT-Reportage „Integration – worum es wirklich geht“. Der Begriff „Integration“ kommt vom lateinischen Wort „integratio“ und bedeutet Zusammenschluss oder Wiederherstellung eines Ganzen.
Heute wird „Integration“ vor allem als Eingliederung von Minderheiten in die Mehrheitsgesellschaft verstanden, meist in Zusammenhang mit Menschen mit Migrationshintergrund und mit Flüchtlingen, die in Deutschland integriert werden sollen. So nennt etwa das Bundesinnenministerium als Ziel von Integration, „alle Menschen, die dauerhaft und rechtmäßig in unserem Land leben, in die Gesellschaft einzubeziehen.“ Eigentlich aber ist Integration viel mehr als nur Eingliedern und Einbeziehen.
Moderatorin Sabine Pusch macht sich auf die Suche, um herauszufinden, was Integration eigentlich ist. In der RESPEKT-Reportage trifft sie Menschen, die versuchen, sich zu integrieren. Im Gespräch mit dem Sozialwissenschaftler Aladin El-Mafaalani stellt Sabine Pusch fest, dass wir nicht selten falsche Vorstellungen davon haben, was Integration eigentlich ist und was Integration bewirkt. El-Mafaalani sagt: Erfolgreiche Integration führt nicht zu weniger, sondern zu mehr Konflikten.
Erst wenn wir diese Konflikte akzeptieren und auf demokratischem Wege lösen, dann profitiert die Gesellschaft insgesamt von Integration. „RESPEKT“ will dazu beitragen, Demokratie, Grund- und Menschenrechte nicht nur als abstrakte Begriffe zu verstehen, sondern als Werte des gemeinschaftlichen Lebens.Die Online-Videos und TV-Reportagen überprüfen Vorurteile und Klischees wie Fremdenfeindlichkeit, Islamfeindlichkeit, Homophobie oder Sexismus.
Die Presenter Sabine Pusch, Rainer Maria Jilg und der aus Syrien stammende Schauspieler Ramo Ali treffen Menschen, die sich für Weltoffenheit und Toleranz einsetzen. Mit Ironie und in lockerem Ton zeigen sie, wie Grundwerte und Menschenrechte im Alltag gelebt werden können – und warum wir alle von einem solidarischen Miteinander profitieren. Umfragen mit Passanten ergänzen den Blick auf das jeweilige Thema. Eine „Zahlen und Fakten“-Rubrik hilft dabei, die unterschiedlichen Standpunkte zu beurteilen und sich eine fundierte Meinung zu bilden. (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere So. 10.03.2019 ARD-alpha 36. Grenze! Schutz oder Ende der Freiheit?
Folge 36 (30 Min.)Grenzen können tödliche Hindernisse sein, aber auch Schutz vor Verfolgung. Wie sich Grenzen für Menschen auswirken, ist je nach Pass und sozialem Status höchst verschieden. Für Deutsche und die meisten anderen Europäer schien die Welt jahrzehntelang immer grenzenloser zu werden, doch globale Fluchtbewegungen, der Brexit, oder Trumps Pläne für eine Mauer zwischen USA und Mexiko bringen Grenzen machtvoll zurück – in unser Bewusstsein und ganz real in unser Leben. Was bedeutet diese neue Konjunktur der Grenze? Wie haben sich Grenzen historisch entwickelt. Welche Bedeutung haben sie für die Demokratie? Was kosten Grenzen – und wen? Bei Grenzen geht es immer darum, ein Innen vor einem Außen zu schützen, aber was bewirkt das bei Menschen und ihren Gesellschaften? Auf der Suche nach Antworten übertritt RESPEKT-Moderator Ramo Ali selbst Grenzen.
Er trifft Fluchthelfer, die DDR-Bürgern den Weg über die Grenze in die Freiheit geebnet haben. Er erfährt von dem Holocaust-Überlebenden Laudislaus Löb, wie ihm die Schweizer Grenze 1944 das Leben rettete. Und er testet experimentell, wie Menschen reagieren, wenn ihnen plötzlich Grenzen in den Weg gestellt werden. (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere So. 24.03.2019 ARD-alpha Deutsche Streaming-Premiere Do. 21.03.2019 BR Mediathek 37. Bildung – wie kann sie gerechter werden?
Folge 37 (30 Min.)Ohne Bildung keine Entwicklung der Persönlichkeit, ohne Bildung weniger Chancen auf dem Arbeitsmarkt, ohne Bildung weniger Teilhabe an der Demokratie. Ob die Vermittlung von Wissen an Grundschulen und weiterführenden Schulen, oder die Berufsausbildung, was wir während der ersten Lebensjahren bis ins Erwachsenenalter lernen, bestimmt wesentlich über Erfolg oder Misserfolg in vielen Bereichen unseres Lebens. Respekt-Moderator Rainer Maria Jilg trifft in der Reportage „Bildung – wie kann sie gerechter werden?“ Menschen, die vom deutschen Bildungssystem aufgegeben wurden – und es trotzdem geschafft haben. Menschen mit Lernbehinderungen, mit körperlichen oder geistigen Handicaps fallen in Deutschland schnell aus dem regulären Bildungssystem.
In Förderschulen bemüht sich zwar engagiertes Personal, Bildungschancen zu ermöglichen. Nicht selten aber scheitern die guten Ansätze am Geld- und Personalmangel. Ähnlich ist es bei Kindern und Jugendlichen aus sozial benachteiligten Milieus. Verhältnismäßig wenige schaffen den Aufstieg aufs Gymnasium und an die Hochschulen. Spätestens seit den PISA-Studien ist klar: So gut das deutsche Bildungssystem ist – es ist auch ungerecht. Die Respekt-Reportage „Bildung – wie kann sie gerechter werden?“ begleitet eine Flüchtlings-Familie bei ihrem alltäglichen Kampf, die Bildungschancen ihrer beiden Kinder zu verbessern.
Moderator Rainer Maria Jilg trifft zwei Ausbilder, die aufgrund von Lernbehinderungen selbst vom Bildungssystem fast aufgegeben wurden und heute Erzieherinnen und Erzieher für Menschenmit Lernschwächen sensibilisieren. Respekt zeigt die Folgen des deutschen „Bildungs-Schismas“: Das historisch gewachsene deutsche Bildungssystem unterteilt kategorisch zwischen höherer Allgemeinbildung und der Berufsausbildung. Experten warnen, dass Letzteres zunehmend an Wertschätzung verliert – mit dramatischen Folgen für die Einzelnen und für die gesamte Gesellschaft. (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere So. 31.03.2019 ARD-alpha Deutsche Streaming-Premiere Do. 28.03.2019 ARD Mediathek 38. Bedingungsloses Grundeinkommen – Großer Wurf oder Riesenbluff?
Folge 38 (30 Min.)1000 Euro wären doch schön. Jeden Monat, einfach so. Ohne Gegenleistung, ohne Nachweise. Ein bedingungsloses Grundeinkommen für jeden Bürger. Das ist der Weg in eine freiere, menschenwürdigere Gesellschaft und die einzige Rettung, wenn bald Roboter die meisten Jobs übernehmen – sagen Befürworter. Gegner argumentieren, dass es jede Arbeitsmoral zerstört, zutiefst ungerecht ist und letztlich nur ein perfider Trick neoliberaler Kapitalisten, um sich das verhasste Sozialsystem vom Hals zu schaffen. Verändert es wirklich alles, wenn jeder Bundesbürger ab Geburt ein garantiertes Grundeinkommen hat? Warum sollten die Menschen dann noch arbeiten gehen? Mildert oder verstärkt das die soziale Spaltung? Was wird aus Jobs, die keiner haben will? In der RESPEKT-Reportage macht sich Rainer Maria Jilg auf die Suche nach den Auswirkungen eines bedingungsloses Grundeinkommen – für die Gesellschaft und für jeden Einzelnen von uns.
Er trifft Michael Bohmeyer, der 2014 den Verein „Mein Grundeinkommen“ gegründet hat.
Durch Spenden von über 100.000 Menschen hat er mittlerweile schon fast 300 Losgewinnern für ein Jahr ein bedingungsloses Grundeinkommen ermöglicht. Einen davon besuchen Bohmeyer und Jilg. Was verändert sich in einem Leben, wenn plötzlich monatlich 1000 Euro mehr auf dem Konto sind. Macht das faul oder motiviert es, sich zu verwirklichen, anderen zu helfen – und macht die Gesellschaft so menschlicher? Keineswegs, widerspricht der Armutsforscher Christoph Butterwegge. Er findet ein Grundeinkommen als Alternative zu Hartz IV, Arbeitslosen- oder Kindergeld unsozial: Reiche brauchen das Geld nicht und für Bedürftige wäre es zu wenig.
Auch die Gewerkschaften sind Gegner des bedingungslosen Grundeinkommens. Berechtigte Sorge vor Sozialabbau oder die Angst überflüssig zu werden in einer Gesellschaft, deren Mitglieder nicht mehr durch zu geringe Löhne ausgenützt werden. RESPEKT zeigt, wie das bedingungslose Grundeinkommen möglicherweise finanziert werden könnte und welche Veränderungen in einer Gesellschaft dadurch vielleicht möglich wären. (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere So. 07.04.2019 ARD-alpha 39. Versammlungsfreiheit – Was bringt Demonstrieren?
Folge 39 (30 Min.)Freitag ist Demotag. Seit Wochen streiken Schülerinnen und Schüler der Fridays for Future-Bewegung jeden Freitag für eine bessere Klimapolitik und riskieren dafür Verweise. Warum? RESPEKT-Moderator Ramo Ali trifft FFF-Aktivistinnen und -Aktivisten, fragt, was sie antreibt und wie sie die Wirkung ihrer Aktionen einschätzen. Sind Demonstrationen die Waffe der Machtlosen oder wirksames politisches Handeln? Das will Ramo auch von Hans Schuierer wissen. Der damalige SPD-Landrat stand 1985–1989 an der Spitze des Kampfs gegen die geplante Wiederaufbereitungsanlage für Kernbrennstoffe im bayerischen Wackersdorf.
Schuierer sagt: Widerstand ist Bürgerpflicht.An der Uni Erlangen forscht Melanie Radue zu Protestbewegungen, etwa die anhaltenden Proteste der Gelbwestenbewegung in Frankreich. Für Radue spiegeln solche Straßenproteste das Bedürfnis nach gesellschaftlichem und politischem Wandel. Was erzeugt solche Proteste? Welche Ziele verfolgen und was bewirken sie wirklich? Und wann eskalieren sie?Aufgabe der Polizei ist es, solche Eskalationen zu verhindern. Aber auch, die Demonstranten zu schützen – egal wie sehr deren Ziele und politische Meinungen den eigenen Ansichten widersprechen.
Wie gehen Beamte damit um? Darüber redet Ramo mit Münchens Polizeisprecher Marcus da Gloria Martins.Und Ramo lernt, wie es eigentlich zu einer Demo kommt, indem er selbst eine organisiert. Wo muss er sie anmelden? Ab wie viel Personen ist es eine Versammlung? Und wie wird sie ein Erfolg? Ramo plant seine erste eigene Demo in Deutschland. „RESPEKT“ will dazu beitragen, Demokratie, Grund- und Menschenrechte nicht nur als abstrakte Begriffe zu verstehen, sondern als Werte des gemeinschaftlichen Lebens.Die Online-Videos und TV-Reportagen überprüfen Vorurteile und Klischees wie Fremdenfeindlichkeit, Islamfeindlichkeit, Homophobie oder Sexismus.
Die Presenter Sabine Pusch, Rainer Maria Jilg und der aus Syrien stammende Schauspieler Ramo Ali treffen Menschen, die sich für Weltoffenheit und Toleranz einsetzen. Mit Ironie und in lockerem Ton zeigen sie, wie Grundwerte und Menschenrechte im Alltag gelebt werden können – und warum wir alle von einem solidarischen Miteinander profitieren. Umfragen mit Passanten ergänzen den Blick auf das jeweilige Thema. Eine „Zahlen und Fakten“-Rubrik hilft dabei, die unterschiedlichen Standpunkte zu beurteilen und sich eine fundierte Meinung zu bilden. (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere So. 12.05.2019 ARD-alpha Deutsche Streaming-Premiere Do. 09.05.2019 ARD Mediathek 40. Demokratische Grundwerte für alle!: Diversity – was bringt Vielfalt?
Folge 40 (30 Min.)Vor 30 Jahren gab es keine Mobiltelefone, kein Facebook, keine Play-Station – und keine Frauen in Polizeiuniform (in Bayern). Erst seit 1990 können in Bayern Frauen als Polizistinnen „auf Streife gehen“. Andere Bundesländer waren zwar etwas fortschrittlicher, aber auch dort gibt es erst seit den 1980er Jahren Frauen in Polizeiuniform. Heute ist der Anblick von uniformierten Polizistinnen völlig normal. In der RESPEKT-Reportage „Diversity – was bringt Vielfalt?“ begleitet Moderatorin Verena Hampl Polizistinnen und Polizisten beim Streifendienst. Klar ist: Mehr Vielfalt im Polizeidienst ist für alle ein Gewinn. Und das nicht nur im Polizeidienst.
RESPEKT zeigt: Mehr Vielfalt heißt nicht nur mehr Chancen und mehr Kreativität. Vielfalt ist eine Voraussetzung dafür, dass eine Gesellschaft sich weiterentwickelt. Ohne Vielfalt bleibt eine Gesellschaft stehen und fällt sogar zurück. Die Welt verändert sich ständig und ohne Vielfalt fällt das Mithalten schwer. Vielfalt bedeutet neue Ideen und Innovationen, das zeigt das Beispiel des Motorenherstellers MAN. Die Reportage zeigt, wie in der Industrie aus Vielfalt Profit gemacht wird. Klar ist aber auch, dass durch kulturelle Vielfalt auch Konflikte entstehen. Diese Konflikte konstruktiv und demokratisch zu lösen, ist die große Herausforderung. (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere So. 16.06.2019 ARD-alpha 41. Demokratische Grundwerte für alle! Zuwanderung – Gewinn oder Verlust?
Folge 41 (30 Min.)Zig Millionen Menschen kamen allein in den letzten 70 Jahren nach Deutschland: Vertriebene, Gastarbeiter, Spätaussiedler, EU-Ausländer, Kontingent- und Kriegsflüchtlinge. Viele verließen das Land wieder, viele blieben. Deutschland ist ein Einwanderungsland. Zumindest in diesem Punkt herrscht weitgehend Einigkeit. Ansonsten prallen die Ansichten von Zuwanderungsbefürwortern und -gegnern aufeinander wie bei wenigen anderen Themen: Während die einen sich durch Migration eine Lösung für den Fachkräftemangel und andere Probleme unserer schrumpfenden und alternden Bevölkerung erhoffen, befürchten andere Verdrängungseffekte auf dem Arbeitsmarkt, Überlastung der Sozialsysteme oder Verlust von nationaler Identität.
Eine Zerreißprobe für unsere Gesellschaft. Als Einwanderungsland müssen wir mit Migration umgehen. Aber wie? RESPEKT-Moderator Sebastian Leidecker sucht Antworten bei Unternehmern, die auf ausländische Fachkräfte angewiesen sind. Welche Erfahrungen machen sie, was funktioniert, was fehlt? Er fragt Menschen, die eingewandert sind: nach ihren Gründen zu kommen und ihrem Leben in Deutschland. Von Herbert Brücker, einem Volkswirt, der die wirtschaftlichen Folgen von Migration erforscht, will Leidecker wissen, was Zuwanderung in nackten Zahlen bringt und kostet.
Und er fragt Menschen, die Angst vor weiterer Zuwanderung haben, was sie konkret befürchten. Dabei zeigt sich. Beim Thema Zuwanderung geht es in auch stark um Identität: Darum, wer wir als Gesellschaft sind und sein werden, was wir als Gemeinschaft wollen oder nicht, wie Zuwanderung uns verändern wird, und, ob sie das auch darf. Wie also gehen wir als Einwanderungsgesellschaft mit solchen Fragen um? Lösungsvorschläge dazu gibt es: ein modernes und flexibles Einwanderungsgesetz etwa, das die Zuwanderung qualifizierter Fachkräfte und ihre Integration vor allem in den Arbeitsmarkt bedarfsgerecht steuert.
Oder auf persönlicher Ebene: bürgerschaftliches Engagement, bei dem Menschen versuchen, eine gemeinsame Identität für Gegenwart und Zukunft aufzubauen. „RESPEKT“ will dazu beitragen, Demokratie, Grund- und Menschenrechte nicht nur als abstrakte Begriffe zu verstehen, sondern als Werte des gemeinschaftlichen Lebens.Die Online-Videos und TV-Reportagen überprüfen Vorurteile und Klischees wie Fremdenfeindlichkeit, Islamfeindlichkeit, Homophobie oder Sexismus.
Die Presenter Sabine Pusch, Rainer Maria Jilg und der aus Syrien stammende Schauspieler Ramo Ali treffen Menschen, die sich für Weltoffenheit und Toleranz einsetzen. Mit Ironie und in lockerem Ton zeigen sie, wie Grundwerte und Menschenrechte im Alltag gelebt werden können – und warum wir alle von einem solidarischen Miteinander profitieren. Umfragen mit Passanten ergänzen den Blick auf das jeweilige Thema. Eine „Zahlen und Fakten“-Rubrik hilft dabei, die unterschiedlichen Standpunkte zu beurteilen und sich eine fundierte Meinung zu bilden. (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere So. 07.07.2019 ARD-alpha 42. Demokratie lernen – was sich an Schulen ändern muss
Folge 42 (30 Min.)Die Wahlbeteiligung bei der Europawahl 2019 war so groß wie lange nicht. Ein Sieg der Demokratie. Aber auch demokratie- und europafeindliche und nationalistische Parteien erhalten großen Zuspruch. RESPEKT fragt deshalb nach: Wo werden demokratische Werte wie Toleranz, Zivilcourage und ein friedliches Zusammenleben vermittelt? Wo lernen wir eigentlich Demokratie?Moderatorin Christina Wolf macht sich in der Reportage „Demokratie lernen – was sich an Schulen ändern muss“ auf die Suche. Zwar lernen bereits Kleinkinder in der Kita ein soziales Miteinander und friedliche Konfliktlösung, danach aber ist erst einmal „Lernpause“, wie es Dr. Frank Schiefer nennt, der Didaktik der Sozialkunde an der Uni Würzburg lehrt.
„Der einstündige Politikunterricht geht erst ab der 10. Klasse weiter“, kritisiert er im Gespräch mit Moderatorin Christina Wolf, die ihn auf dem Weg zum „Schülerparlament“ begleitet. Ein Projekt, bei dem wenige ausgewählte Jugendliche aus mehreren Jahrgangsstufen demokratische Mitbestimmung an ihrer Schule üben. Voraussetzung dafür aber sind eine interessierte Schulleitung und vor allem engagierte Lehrerinnen und Lehrer.
Das Schülerparlament ist ein Vorzeigprojekt, eine Ausnahme. „Schülerinnen und Schüler verhungern in Sachen Demokratie“, so das bittere Fazit von Frank Schiefer. Für die Reportage besucht Moderatorin Christina Wolf auch eine Polizeischule und nimmt dort am Training teil. Polizistinnen und Polizisten repräsentieren und schützen die Demokratie und den Rechtsstaat. Aber wie lernen hier teilweise erst 17- bis 21-Jährige demokratische Grundwerte?“Zu wenig Zeit“, „steht nicht im Lehrplan“ wird Christina Wolf im Film oft hören.
Auch bei ihrer letzten Station an einer Mittelschule in Neunburg erfährt sie: Jugendliche begeistern sich für Demokratie, wenn man sie lässt: Zwei achte Klassen wollen etwas tun gegen Hass im Netz und gegen Fake News. Sie sprayen Toleranz-Graffitis, texten einen Freiheits-Rap, informieren sich in Seminaren über Menschenrechte. Dafür erhalten sie nun einen „Ehrenamtspreis“ – das Engagement der Schule und der Jugendlichen für Demokratie und Vielfalt gilt als außergewöhnlich. (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere So. 14.07.2019 ARD-alpha 43. Politisch korrekt!? – Vom Zigeunerschnitzel zum Schnitzel Balkan Art
Folge 43 (30 Min.)Political Correctness: Der Begriff wurde zum ersten Mal vor über 200 Jahren in den USA verwendet. Vor allem von Bürgerrechtsbewegungen – aber auch von ihren Kritikern und Kritikerinnen. Political Correctness bezieht sich heute vor allem auf die Verwendung einer nichtdiskriminierenden Sprache. So ist es zum Beispiel politisch korrekt von Inuits zu sprechen, aber nicht von Eskimos, weil der Begriff „Eskimo“ von Inuits als abwertend empfunden wird. Politisch korrekt ist aber auch die Verwendung einer geschlechtsneutralen Sprache, also alle Geschlechter gleich zu behandeln und anzusprechen. In der Schriftsprache wird neben dem so genannten Binnen-I in den letzten Jahren immer häufiger das Gender-Sternchen verwendet.
Also anstelle von SchülerInnen werden Schüler*innen geschrieben. RESPEKT-Moderatorin Sabine Pusch zeigt an vielen Beispielen den aktuellen Stand der Diskussion um politische Korrektheit. Unter anderem moderiert sie ein Streitgespräch zwischen der Genderforscherin Paula-Irene Villa und dem Philologen Josef Kraus, der eine Petition „Schluss mit dem Gender-Unfug“ gestartet hat. Die beiden stehen wieder an der Schultafel und korrigieren „Texte“ in ihrem Sinne. Welchen Einfluss hat Political Correctness auf die Sprache und zensieren wir uns in unserer Kommunikation zu sehr selbst? Und wann wird Political Correctness als politisches Instrument missbraucht und was bedeutet das für die Demokratie? (Text: ARD-alpha)Deutsche TV-Premiere So. 04.08.2019 ARD-alpha 44. … und raus bist du! – Armut und Ausgrenzung
Folge 44 (30 Min.)In Deutschland, einem der reichsten Länder der Welt, gelten etwa 20 Prozent als arm oder sind von Armut bedroht. Betroffen sind auch viele Kinder und Jugendliche. Wie kann das sein? Was sind die Folgen? (Text: hr-fernsehen)Deutsche TV-Premiere So. 18.08.2019 ARD-alpha
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