bisher 28 Folgen, Folge 1–14

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  • Folge 1
    Unterwegs zu geheimnisvollen Orten Mitteldeutschlands mit Janine Strahl-Oesterreich und Wolfgang Lippert (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMi 23.12.2009MDR
  • Folge 2
    Vor 500 Jahren ereignete sich in Görlitz ein Wunder. Der berühmte Arzt Paracelsus lenkte einen unheilvollen Kometen ab, der am Himmel über der Stadt erschien, und rettete Görlitz und die ganze Welt vor dem Untergang. Soweit die Legende. Was geschah damals in Görlitz wirklich? Gab es zu seinen Lebzeiten tatsächlich einen Kometen, der die Erde bedrohte? Oder waren gar höhere Mächte im Spiel? Paracelsus war sehr viel auf Reisen. Er hatte halb Europa erkundet. Aber war er auch in Görlitz? Und welche Prominenten berufen sich auf Paracelsus? Janine Strahl-Oesterreich lädt Sie ein, dem geheimnisvollen Mythos auf die Schliche zu kommen. Sie findet mit Hilfe von Heimatforschern und Wissenschaftlern mögliche Deutungen für diese Legende. Denn die Angst vor dem Weltuntergang ist nicht nur im Christentum, sondern in vielen Religionen der Menschheit tief verwurzelt. Und auch in unserer so scheinbar aufgeklärten Zeit ist apokalyptisches Denken durchaus immer noch modern. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereFr 02.04.2010MDR
  • Folge 3
    Neugierig geworden macht sich Janine Strahl-0esterreich auf den Weg in die sagenumwobene Stadt Osterode, um der geheimnisvollen Überlieferung auf die Schliche zu kommen. Sie prüft den möglichen Wahrheitsgehalt und findet heraus, dass die Sage auf ein uraltes Ritual zurückgeht: Mit den ersten Sonnenstrahlen des Ostermorgens machten sich die jungen Mädchen auf den Weg zu den Bergbächen im Harz – noch vor dem Feiertagsfrühstück und vor allem heimlich. Würdevoll und schweigend mussten sie das wundersame Wasser schöpfen und flink heimtragen. Wer sich zum Kichern hinreißen ließ, trug nur wertloses Plapperwasser nach Hause. Aber wer es schaffte, konnte auf ein Jahr strahlender Gesundheit und Schönheit hoffen. So glaubten es die Leute nicht nur im Harz, sondern ebenso in der Lausitz, an der Elbe, im Erzgebirge, im Thüringer Wald und anderswo. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereFr 22.04.2011MDR
  • Folge 4
    Es gehört zu den Lieblingsgetränken der Deutschen: das Bier. Der schäumende Gerstensaft ist nicht nur Nahrungs- und Genussmittel, im Mittelalter war er zugleich Stärkungs- und Heilmittel. Ums Bierbrauen wurde häufig gestritten, sogar Kriege hat man darum geführt, die in den Sagenschatz unserer Region Einzug hielten. Eine dieser Sagen erzählt vom Malzmönch zu Zittau, der einst in den Strudel ebensolcher Auseinandersetzungen geraten sei. Die alte Stadt Zittau war im Mittelalter durch ihr Bier weit und breit berühmt Doch dann fanden die Stadtbrauereien bald keinen Abnehmer, weil alle das Klosterbier bevorzugten.
    Der Sage nach lag es am dicken Mönch Laurentius, dem Chef der Klosterbrauerei, der zwar in allen Dingen als einfältig galt, dafür aber einen sehr feinen Geschmack besaß. So geschah es, dass das Klosterbier bald das beste der Stadt war. Die Besitzer der Stadtbrauereien glaubten, dass der Mönch durch geheime Künste seinem Klosterbier den besonderen Geschmack verlieh. Sie sannen auf eine List. Als der Mönch eines Abends wieder einmal das Malz inspizierte, fielen die Brauer der Stadt über ihn her, schleppten ihn von Brauhaus zu Brauhaus, damit der Mönch auch ihre Malzstöcke segne.
    Als jedoch von diesem gesegneten Bier getrunken wurde, wollte es der Zufall, dass es essigsauer war. Das war den Stadtbrauern zuviel und sie sannen auf Rache, die für den Malzmönch tödlich endete. Moderatorin Janine Strahl-Oesterreich und Axel Thielmann, der in die Rolle eines alteingesessenen Bierkutschers schlüpft, prüfen den möglichen Wahrheitsgehalt der alten Sage und finden mit Hilfe von Historikern und Heimatforschern deren realen Hintergrund.
    Verbürgt ist, dass sich schon im Mittelalter mit dem Handel von Bier viel Geld verdienen ließ, die Schankrechte waren begehrte Vorrechte. Es gab regelrechte Bierbannmeilen, in die kein auswärtiger Brauer liefern durfte. Und so nimmt es nicht Wunder, dass man über Jahrhunderte ums Bier stritt. Dabei kam es zum Beispiel zwischen 1492 und 1498 zu einem Bierkrieg zwischen den Städten Görlitz und Zittau. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 31.10.2011MDR
  • Folge 5
    In alter Zeit rühmte sich Stadtilm als die Stadt der sieben Wunder. Doch das im reizvollen Ilmtal gelegene Städtchen ist nicht nur wegen seiner wundersamen Bauwerke bekannt, sondern vor allem wegen seiner listigen und wehrhaften Bürger. Noch heute erzählen sich die Stadtilmer eine tollkühne Geschichte, nach der die berühmte Thüringer Bratwurst nicht etwa dem Fleischer, sondern dem Kriegshandwerk zu verdanken ist. Und das hat folgende Bewandtnis: Einst musste sich die Stadt vieler Feinde erwehren. Auch 1450 wird sie durch ein Heer des Kurfürsten von Sachsen angegriffen.
    Die Bürger der Stadt leisten heftigen Widerstand. Als die Erstürmung der wuchtigen Stadtmauer misslingt, beschließt der Fürst, die Stadt zu belagern und auszuhungern. Bald hungern nicht nur die Stadtilmer, sondern auch die Belagerer. Dann aber geschieht auf den Mauern von Stadtilm ein Wunder. Nicht Schwerter oder Lanzen schlagen die Feinde in die Flucht. Es ist eine Schweinswurst, die das Morden stoppt und Frieden bringt in jener Schicksalsnacht von Stadtilm. Anno 1450. So geht die Sage. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 28.05.2012MDR
  • Folge 6
    Tatsache ist, dass heute in Bad Dürrenberg Europas größtes zusammenhängendes Gradierwerk existiert. Mit über zwölf Metern Höhe und einer Länge von 886 Metern stellt es unübersehbar das Zentrum des Erholungsbereiches dar. Verbürgt ist auch, dass „Uff dem dürren Berge“, so wurde der Ort einst wegen des Klimas genannt, Bergrat Johann Gottfried Borlach 1763 die Sole fand. Borlach hatte im Auftrag August des Starken nach Salz zu suchen. Denn Salz war damals eine lohnende Einnahmequelle. Borlach erschloss aufgrund seiner geologischen und naturwissenschaftlichen Kenntnisse, Salzvorkommen in Artern und Kösen und fand in Dürrenberg eine besonders hochprozentige Sole, die den Ort im 18. Jahrhundert zu einem der führenden Salzproduzenten werden ließ. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMi 03.10.2012MDR
  • Folge 7
    „Frau Holle, Frau Holle, die schüttelt ihre Betten aus, fällt blütenweißer Schnee heraus …“, singen schon die Kinder. Im Volksmund ist Frau Holle im Winter für die Schneemengen verantwortlich: Je gründlicher sie ihre Arbeit verrichtet, desto mehr schneit es auf der Erde. Und natürlich kennen wir alle das Grimmsche Märchen von der Goldmarie und der Pechmarie. Dort ist Frau Holle eine alte Dame, die in einem einsamen Häuschen über den Wolken wohnt und fleißige Mädchen mit Gold, faule aber mit Pech überschüttet. Doch neben dem bekannten Märchen gibt es noch zahlreiche weitere Sagen um die Gestalt der Frau Holle. In Thüringen lebt sie bis heute fort.
    Hier ist sie die Hullewitz, die Holda oder auch Frau Holde. In Schwarza führt sie ein „wildes Heer“ an und taucht in der Weihnachtszeit in Siegritz und Gehtles auf. Und in Schnett tritt Frau Holle als „Hullefrau“ in Erscheinung. Alljährlich zum Jahreswechsel, wenn in dem thüringischen Bergdorf die „Waldfrau ihre Betten schüttelt und Wäsche kocht“, dann erscheinen mit Einbruch der Dunkelheit die Hullefrauen in Begleitung von Kobolden, Hexen und Dämonen bei den Dorfbewohnern. Und alle im Dorf freuen sich, dass die Hullefrauen, wenn sie glückverheißend von Tür zu Tür ziehen, die Lebensgeister erneuern, Krankheiten vertreiben und künftig Unheil von Haus und Hof fernhalten.
    Janine Strahl-Oesterreich will dem Geheimnis der Frau Holle auf die Spur kommen. Sie macht sich auf die Suche nach dem Mythos der Frau Holle und erfährt, dass sie als die älteste Naturgöttin, als Herrin über die Regen spendenden Wolken und Göttin der Fruchtbarkeit lebenserhaltender Brunnen gilt und zugleich auch die Beschützerin der Frauen und Mägde war. Unsere Moderatorin fragt nach dem Gleichnis der Hullefrauen mit dem berühmten Märchen von Frau Holle. Wie kommt Frau Holle überhaupt nach Mitteldeutschland und seit wann erscheint sie dort? Worin wurzelt der seit Jahrhunderten bestehende Brauch der Hullefrauen und welche Kräfte stehen dahinter? (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 01.01.2013MDR
  • Folge 8
    Idyllisch am Ufer der Saale liegt die Burg Giebichenstein, ein durch und durch geheimnisvoller Ort. Vor tausend Jahren diente sie dem König als Staatsgefängnis für bedeutende Persönlichkeiten des Hochadels. Und so reimte der Volksmund: „Wer da kommt nach Giebichenstein, der kehrt selten wieder heim.“ Vielleicht ist die Burg auch deshalb mit einer der spektakulärsten Sagen unseres Sendegebietes verknüpft, der zunächst eine Liebesgeschichte, die zum Kriminalfall wurde, vorausging. Der berühmte Landgraf Ludwig von Thüringen, der zum bekannten Adelsgeschlecht der Ludowinger gehörte, hielt sich oft in der Neuenburg bei Freyburg an der Unstrut auf.
    Dort verliebte er sich in Adelheid, ein schönes Weib, das seine Liebe erwiderte. Die so erfüllte Liebesgeschichte hatte nur einen Haken: Adelheid war bereits die Gemahlin des Pfalzgrafen Friedrich III. von Sachsen. Als dieser auf einer Jagd getötet wurde, fiel der Verdacht sofort auf Ludwig. Die Verwandten des Pfalzgrafen verlangten beim Kaiser Rache. Ludwig wurde auf der Burg Giebichenstein eingekerkert. Als dem Landgrafen Ludwig zu Ohren kam, dass ihn der Kaiser hinrichten wollte, gebrauchte er eine List: Er gab vor, sehr krank zu sein und zu frieren, so dass man ihm Kleider und Mäntel brachte. Der kühne Sprung in die Saale, mit dem er der Gefangenschaft entkam, trug ihm seinen Namen „Ludwig der Springer“ ein.
    Die dicke Kleiderschicht, so erzählt die Sage, habe die Schnelligkeit des Sprunges gemildert. Doch ist das möglich? Janine Strahl-Oesterreich ist dem Wahrheitsgehalt der Geschichte auf der Spur. Kann man einen solchen Sprung tatsächlich überleben? Immerhin ist die Saale ein ganzes Stück vom Giebichenstein entfernt. Und hätten die Kleidungsstücke Ludwigs den Sprung gewissermaßen bremsen können? Dazu holt sie sich Rat beim „wingsuite flying“, dem neuesten, sehr wagehalsigen Fallschirmsport. Würde ein Sprung in die Saale in den sogenannten „Flügelanzügen“ gelingen? (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereFr 29.03.2013MDR
  • Folge 9
    Vor 400 Jahren hat eine gewaltige Naturkatastrophe Thüringen heimgesucht. Am 29. Mai 1613 türmen sich am Himmel ungeheuer düstere Wetterwolken. Eine beängstigende Stille kehrt ein, die an die Stille vor einer Schlacht erinnert. Dann ergießt sich wolkenbruchartig eine Flut über das Land. Zwölf Stunden wütet das Unwetter allein im Ilmtal. Über acht Meter steht das Wasser hoch und ertränkt Mensch und Vieh. Zeitzeugen sprechen von einer wahrhaftigen Sintflut. So nimmt es nicht wunder, dass zahlreiche Sagen von der Wucht der fürchterlichen Naturkatastrophe berichten.
    Die verstopfte Quelle beim Kloster Reifenstein im Eichsfeld ist eine davon. Einst strömte in dieser Gegend eine gewaltige Wasserflut hervor, die begleitet von mächtigen Krachen und Donnern, die Wiesen und Felder überschwemmte. Der Druck des Wassers war so groß, dass alles fortgerissen wurde, was den Wassermassen im Wege stand. Damals lebte in Reifenstein ein alter Mönch, der Tag und Nacht zum Herrn flehte, das Übel abzuwenden. „Eines Nachts träumte ihm, die Quelle lasse sich mit einem weißen zur Primiz getragenen Meßgewand verstopfen.“ Er tat, was ihm im Traum empfohlen wurde.
    Das Wunder ließ nicht auf sich warten, denn schnell verschwand der gewaltige Wasserstrom. Deutet diese Sage auf die Thüringer Sintflut oder hat sie vielleicht mit anderen Flutkatastrophen zu tun? Dieser Frage will Janine Strahl-Oesterreich auf die Schliche kommen. Und sie hat noch eine weitere Sage parat. In Bad Langensalza erzählt man sich die Geschichte vom bekreuzten Kind: „Es war Sonnabend vor Trinitatis früh um drei Uhr, als sich über dem Unstruttale ein furchtbares Gewitter zu entladen anfing.
    Mehrere Gewitterwolken standen gegeneinander und kämpften drei Stunden unablässig mit Blitz und Donner. Abends um zehn Uhr zogen die Gewitter von allen Seiten heran, wie zum letzten entscheidenden Kampfe. Den starken Regengüssen folgte alsbald mitten in der Nacht eine ungeheure Wasserflut, die viele Menschenleben forderte. Bei dem obersten Turm am Schießgraben der alten Stadtmauer fand man ein totes Kind. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMo 20.05.2013MDR
  • Folge 10
    Vor hundert Jahren, im Oktober 1913, wurde das Denkmal der Völkerschlacht eingeweiht. Kaiser, Könige und Fürsten waren angereist. Auf Leipzig schaute die Welt. Doch am Rand der Zeremonie soll sich ein Zwischenfall ereignet haben. Ein Rudel Löwen tauchte plötzlich im Zentrum von Leipzig auf und sorgte für Panik. Anarchisten hatten die Zirkuslöwen freigelassen, um die Jubelfeier zu stören. So erzählt es eine Leipziger Legende. Die Idee zum Löwensturm auf die Monarchen Europas stammte von Vojciech Machulski, schreibt Erich Loest in seinem Buch „Völkerschlachtdenkmal“. Doch der „Löwensturm“ soll außer Kontrolle geraten sein, als in Folge eines Unfalls der Transportwagen zersplitterte und die Löwen mitten in Leipzigs Innenstadt ins Freie flüchteten.
    Wahrheit oder Erfindung? Moderatorin Janine Strahl-Oesterreich begibt sich auf Spurensuche. Sie findet heraus, dass es im Oktober 1913 rund um die Einweihung des Völkerschlachtdenkmals allerlei Attraktionen gab. Eine davon war die Löwennummer des berühmten Zirkus Barum mit seinem Star-Löwen Abdul. Wegen des großen Zuschauerinteresses wurden die Vorstellungen sogar um einen Tag verlängert. Waren es vielleicht die Zirkuslöwen, die ausgerissen sind? Tatsächlich findet unsere Moderatorin im Archiv zeitgenössische Zeichnungen.
    Auf denen sind wackere Polizeibeamte abgebildet, die rund um den Leipziger Hauptbahnhof mit Säbeln und Pistolen Löwen jagten. Doch in welchem Zusammenhang steht diese Löwenjagd mit unserer Legende? Janine Strahl-Oesterreich erfährt, dass man bei der Einweihung des Völkerschlachtdenkmals ein Attentat auf den Kaiser fürchtete. Verbürgt ist auch, dass es Störversuche von Anarchisten gab. Genug Stoff also, um mit Historikern, Heimatforschern und dem Schriftsteller Erich Loest dem Wahrheitsgehalt der Legende auf die Schliche zu kommen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDo 03.10.2013MDR
  • Folge 11
    Singend, holpernd und stolpernd, so ziehen sie durchs Land. Mit Bart und langen Zipfelmützen, Laternen in der Hand. Kleine Menschen mit faltigen Gesichtern, gezeichnet von schwerer Arbeit. Fleißig sollen sie sein, im Fels nach Schätzen graben und in unterirdischen Stübchen leben. Und sie gelten als liebevolle Helfer in der Not. So kennen wir sie aus dem Märchen. Doch wo kommen sie her? Sind sie nur Märchenfiguren oder gab es sie wirklich? In Gräfenroda weiß jedes Kind: Schneewittchen hinter den sieben Bergen bei den sieben Zwergen ist die Schönste im Land.
    Aber nicht hinter den sieben Bergen, sondern im Tal der wilden Gera liegt der Thüringer Ort, der als eine der Geburtsstätten der Zwerge gilt: Gräfenroda, denn dort gründete bereits 1874 Philipp Griebel eine Zwergenmanufaktur. Was Wunder, dass man sich in Gräfenroda auch eine Geschichte über die Herkunft der Zwerge erzählt. Doch nicht nur dort, auch in Scheibenberg im Erzgebirge ist die folgende Sage in aller Munde: Vor langen Zeiten, als die Menschen anfingen, das Erzgebirge zu besiedeln, hauste in dessen wilden Wäldern das Volk der Zwerge.
    In der Höhle im Scheibenberg wohnten die Zwerge mit ihrem König Oronomassan. Einst im Winter ging ein armes Mädchen in den am Fuße des Scheibenberges gelegenen Wald, um Holz zu holen. Da begegnete ihr der Zwergenkönig . Er bat: „Ach, liebe Maid, nimm mich doch in deinen Tragkorb zu dir mit nach Haus! Ich bin so müde, und es ist kalt!“ Das Mädchen kannte Oronomassan gar nicht, aber da er so flehte, setzte sie ihn in ihren Tragkorb und ging nach Hause. Als sie dort ankam, war das Männchen auf einmal fort und statt seiner lag in ihrem Tragkorb reines Silber.
    Eine Menge Fragen für Janine Strahl Oesterreich, die den Legenden und Märchen in der großen Welt der Zwerge auf die Spur kommen will. Von der Urzeit und Antike bis heute haben sie eine vielfache Bedeutung. Schneewittchen wäre ohne die kleinen Gesellen aufgeschmissen gewesen! Und auch der Weihnachtsmann braucht die fleißigen Gehilfen. Unsere Moderatorin fragt auch nach der geheimnisvollen Bedeutung der Zahl sieben und erfährt noch manch unbekannte Geschichte über die Zwerge in der Mythologie, im Barock, in der Geschichte des Bergwerks, in Mode und Werbung. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMi 01.01.2014MDR
  • Folge 12
    Das Märchen vom König Drosselbart kennt fast jedes Kind. Der von der Prinzessin abgewiesene und obendrein noch verhöhnte Freier bestraft mit viel List ihren Hochmut. Er schlüpft in die Rolle eines bettelnden Spielmanns und reißt die Prinzessin aus ihrem Luxusleben. Fortan muss sie putzen und spinnen, als Marktfrau Tongeschirr verkaufen und erlebt nunmehr selbst Demütigung: Verkleidet als Husar, reitet der König mit seinem Ross mitten hinein in die Töpfe und Krüge, die sie auf dem Markt feilbietet. Doch der Märchenklassiker der Brüder Grimm ist noch immer für Überraschungen gut.
    Denn glaubt man der Legende, die man sich in Dessau erzählt, so hat sich dieser tolldreiste Ritt in der alten Fürstenresidenzstadt wirklich zugetragen. Sollte es also den umtriebigen König Drosselbart aus dem Märchen tatsächlich gegeben haben? Aber wie kam er ausgerechnet nach Dessau? Moderatorin Janine Strahl-Oesterreich prüft den möglichen Wahrheitsgehalt der Legende. Waren die beiden Märchensammler überhaupt jemals in Dessau? Oder gibt es andere Erklärungen? Mit Hilfe von Heimatforschern und Historikern findet sie mögliche Deutungen. Eine Spur führt zu Fürst Leopold, dem Alten Dessauer, der einst über den Markt mitten in die ausgestellten Topfwaren hineingeritten sein soll, so dass bald nur noch Scherben am Boden lagen.
    Fürst Leopold war berühmt-berüchtigt für seine Eskapaden. Er liebte Rollenspiele und mischte sich gern inkognito unters Volk, was auch den Schriftsteller Karl May zu phantasievollen Erzählungen über den launischen Herrscher inspirierte. Sollte der Alte Dessauer also das Vorbild für Drosselbart sein? Aber wie gelangte sein Ritt ins Märchen der Gebrüder Grimm? Mit Witz und Charme spürt Janine Strahl-Oesterreich auch der Moral des Märchens nach. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereFr 18.04.2014MDR
  • Folge 13
    Seit dem Jahr 1785 gibt es die amerikanische Währung des US-Dollars so, wie wir sie heute kennen. Doch der Dollar hat turbulente Zeiten erlebt. Und er hat eine sagenhafte Odyssee hinter sich: Denn wie die Legende berichtet, soll sein Ursprung im Erzgebirge liegen. Glaubt man dem Mythos, war der Namensgeber des Dollars eine kostbare Großmünze von reinstem Silber, die im Erzgebirge zur Blütezeit des Silberbergbaus geprägt wurde: dem sogenannten Taler. In der erzgebirgischen Mundart heißen die Taler Toler, die schließlich zum Dollar wurden.
    Sollte der so oft belächelte sächsische Dialekt Pate der heutigen Weltwährung gewesen sein? Janine Strahl-Oesterreich kann das nicht glauben und begibt sich auf Spurensuche. Eine tollkühne Fährte führt zu dem bekannten Erzgebirgssänger Anton Günther. Einheimische kennen ihn auch als „dr Toler Hans Ton’l“, und in einer Biografie über ihn ist die Taler-Dollar-Legende aufgeschrieben. Was aber hat Anton Günther mit der Namensgebung des Dollars zu tun? Unsere Moderatorin findet darauf eine verblüffend einfache Antwort.
    Mit Hilfe von Historikern und Münzexperten folgt Janine Strahl-Oesterreich den geheimnisumwitterten Spuren, die der Taler auf seinem Weg nach Amerika hinterlassen hat. Alles begann mit einem sagenhaften Silberfund am Schreckenberg, der die nahe Bergstadt Annaberg-Buchholz reich machte. Mit dem entdeckten Silber, so erfährt Janine Strahl-Oesterreich, wurde hier ab 1500 der Schreckenberger Guldengroschen gemünzt. Das Münzgeschäft florierte, denn auch die Händler brauchten hochwertige Münzen. So nimmt es nicht wunder, dass Falschmünzerei und Raub gang und gäbe waren.
    In einer historischen Münzwerkstatt entdeckt unsere Moderatorin, wie man einst mit Prägestock, Hammer und Spindelpresse Münzen schlug. Waren nun die Annaberger Großsilbermünzen tatsächlich die Namensgeber des Dollars? Denn die nannte man damals noch gar nicht Taler, sondern „Berger“, weil das Silber vom Schreckenberg kam. Bleibt also die Frage, wann und wo tauchte der Taler das erste Mal auf und wie führte sein Weg in die Neue Welt? Janine Strahl-Oesterreich findet überraschende Deutungen der alten Legende. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDo 29.05.2014MDR
  • Folge 14
    Ungeheuerliches ist geschehen: Vor 25 Jahren, als die Mauer fiel, fällt bereits am Nachmittag des 31. August 1989 auch die Teufelsmauer bei Weddersleben, zumindest ein Teil davon! Hier, am Königstein, wo sich die Felskolosse besonders schroff und bis in schwindelerregende Höhe erheben, kracht ein Teil des Felsens unter lautem Getöse herunter. Bis in den Ort Weddersleben hinein ist das Donnern zu hören. Zum Glück kommt niemand zu Schaden. Und dennoch sind die Einwohner beunruhigt. Hat etwa der Teufel seine Hand im Spiel, wie es alte Sagen erzählen? Wohl kaum.
    Janine Strahl-Österreich macht sich auf die Suche nach möglichen Antworten. Sie spürt schnell, hier ist ein magischer, geheimnisvoller Ort: Schrill ist der Schrei des Falken, der am Himmel kreist, der Wind pfeift gespenstisch durch die Felsklippen und den Abhang hinab jagt er seltsame Kugeln aus abgerissenen Pflanzen, die man „Hexenbesen“ nennt. Was hat es mit diesem rätselhaften Ort auf sich? Eine Sage gibt diese Erklärung: Vor langer Zeit stritten sich Gott und Teufel, jeder wollte sich Land und Leute untertan machen.
    Schließlich schlug der Teufel einen Handel vor. Er beanspruchte das Gebirge. Um seinen Besitz zu schützen, wollte er eine riesige Mauer um den Harz errichten. Gott willigte ein, machte aber zur Bedingung, dass der Teufel nur eine Nacht zur Errichtung dieser Mauer hatte. Der Teufel willigte ein, riss die Erde auf und türmte haushohe Felsen übereinander. Die Mauer war fast fertig, als um drei Uhr früh eine Bäuerin sich auf den Weg machte, um auf dem Markt ihren Hahn zu verkaufen.
    Sie stolperte und der Hahn sprang laut krähend aus dem Korb. Der Teufel jedoch dachte, nun sei es gleich Morgen und er hätte den Handel verloren. Wütend nahm er einen großen Stein und schleuderte ihn gegen die Mauer. Die stürzte ein, nur einige Klippen blieben übrig. Janine Strahl-Österreich sucht mit vielen Spezialisten nach anderen Erklärungen, die weniger mystisch sind. Gemeinsam nehmen sie das Gestein unter die Lupe und machen erstaunliche Funde: Zum Beispiel entdecken sie Herzmuscheln, wie man sie auch am Strand der Ostsee findet.
    Wie aber kommen diese Muscheln in ein Gebirge? Und warum weist die Teufelsmauer zahlreiche Lücken auf? Wie konnte sich die „Arche Noah des Harzes“ herausbilden und warum haben gerade Birken verheerende Folgen auf das Gestein? Fragen über Fragen, auf die Janine Strahl-Oesterreich verblüffende Antworten findet. Doch unsere Moderatorin erfährt auch, dass die Teufelsmauer ein geologisches Phänomen ist, das noch manches Rätsel bereithält. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereFr 03.10.2014MDR

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