Schamanen, Kartenleger, Heiler: Esoterik-Boom im Allgäu Der Allgäuer gilt als bodenständiger, heimatverwurzelter und kirchentreuer Mensch mit eigenem Zungenschlag. Doch wer genau hinschaut, entdeckt eine Entwicklung: Im Allgäu tummeln sich immer mehr Yogis, Schamanen und selbsterklärte Heiler, die gestresste Großstädter zu Drachen-und Druidenkursen, Wünschelrutengängen oder Seelenwanderungen einladen. Inzwischen gilt die Region als Spirituellen-Hochburg, und selbst die Tourismusbranche hat das Potential erkannt. Viele Allgäuer reiben sich verwundert die Augen und fragen sich: Warum gerade hier? Und: Wie passt das zum Selbstverständnis der Allgäuer? Tierquälerei ohne Ende: Veterinäre dürfen Transporte nicht stoppen Es klang zunächst wie ein Erfolg für den Tierschutz: Anfang Februar stoppte ein Aufstand von Amtsveterinären und Landräten Tiertransporte in Länder außerhalb der EU. Das Umweltministerium veröffentlichte sogar eine Negativliste. Doch die stand schon bald in der Kritik, weil sie kein generelles Export-Verbot vorsah. Jetzt hat auch noch das Verwaltungsgericht München die Möglichkeiten der Veterinärämter, Tiertransporte in Drittstaaten zu untersagen, weiter geschwächt. Kommunalpolitiker sind empört und fordern sogar, den verantwortlichen Zuchtverbänden die Zuschüsse zu streichen. Aufstieg ohne Kohle: Bad Heilbrunn trotzt dem Kommerz-Fußball Transferzahlungen, Spielergagen, Torprämien: Was in der Fußball-Bundesliga längst dazugehört, ist inzwischen auch Alltag im Amateurfußball. Die Vereine zahlen hohe Ablösesummen und Spielergehälter
– und die Sponsoren finanzieren die Spielstätten. Der SV Bad Heilbrunn will da nicht mitmachen. Die Herrenmannschaft ist gerade zum dritten Mal in Folge aufgestiegen und hat einen strikten Ehrenkodex: Kein Kommerz. Doch kann das Team aus Einheimischen damit dauerhaft gegen die Konkurrenz bestehen? quer berichtet vom Spielfeldrand. Anschluss ausgeschlossen? Der Glasfaser-Irrsinn von Petersaurach Das mittelfränkische Petersaurach war bayernweit eine der ersten Gemeinden, die in den Glasfaserausbau investiert hat. Jetzt haben dort die Hühnerställe in den winzigsten Weilern mindestens 100 Mbit Internetanschluss. Blöd nur, dass ausgerechnet das Gewerbegebiet beim Kabelverlegen vergessen wurden. Büros stehen leer, Callcenter wurden vom modernen Bürokomplex ins Privathaus verlegt – und obwohl die örtliche Wirtschaft seit Jahren auf den Anschluss pocht, geht nichts voran. quer und die Absurdität des Breitbandausbaus. Im Griff des Investors: Mittenwald kämpft um Karwendelbahn In Mittenwald liefert sich die Gemeinde eine erbitterte Schlammschlacht mit der Reich-Gruppe. Seit diese über Umwege Hauptaktionär der Karwendelbahn wurde, geht es drunter und drüber. Hauptversammlungen finden nicht statt und Bürgermeister und Investor treffen sich nur noch vor Gericht. Für die Mittenwalder steht viel auf dem Spiel, denn die lokale Tourismusbranche ist von der Bahn abhängig. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft München wegen des Verdachts der „Untreue zum Nachteil der Karwendelbahn AG“. Und die Mittenwalder hoffen weiter, doch noch die Kontrolle über ein Stück Heimat zurückzugewinnen. (Text: BR Fernsehen)