Baden in deutschen Flüssen? Noch vor wenigen Jahrzehnten gesundheitsgefährdend. Das ist heute nicht mehr der Fall. Doch nur 0,1 Prozent der Fließgewässer sind auch ökologisch spitze. Wenige Flüsse und Bäche in Deutschland sind ökologisch in gutem Zustand. Das hat die EU-Umweltagentur festgestellt. In 93 Prozent unserer Fließgewässer leben nicht mehr die Gemeinschaften aus Fischen, Pflanzen und Kleintieren, die man dort vorfinden müsste. Zudem seien 79 Prozent der Fließgewässer durch Ausbau „in ihrer Struktur deutlich bis vollständig verändert“, schreibt das Bundesumweltministerium auf eine Anfrage der Grünen. Nur 6,6 Prozent der bewerteten Fließgewässer-Abschnitte sind nach EU-Kriterien ökologisch in gutem Zustand, gerade mal 0,1 Prozent in sehr gutem. Die häufigsten Gründe:
Belastungen aus der Landwirtschaft durch Dünger oder Spritzmittel sowie eine Begradigung der Wasserläufe, Verbauung oder Unterbrechung durch Wehre. Renaturierungs-Projekte sollen die Flüsse wieder in ihren ursprünglichen Zustand versetzen. Zum Beispiel werden starre Uferbefestigungen entfernt, Ufer-Beschattung, Überlaufflächen und kalte Zonen neu geschaffen. Die Hoffnung ist, auf diese Weise intakte Lebensräume für Tiere und Pflanzen zu erreichen, die Arten zum Beispiel auch vor Hitzewellen schützen können. Willkommener Nebeneffekt: Baden im Rhein, planschen in der Oder und schwimmen in der Elbe erhöht die Lebensqualität. „planet e.“ begleitet die engagierten Flussbewahrer bei ihrer Arbeit und fragt, wie die Chancen für ein gutes ökologisches Gleichgewicht unserer Fließgewässer stehen. (Text: ZDF)