2020, Folge 63–80

  • Folge 63
    Das Jahr 2020 muss den Durchbruch für das E-Auto bringen. Diese Auffassung vertritt VW-Chef Herbert Diess im Gespräch mit Moderator Michael Krons am Rande des Weltwirtschaftsgipfels in Davos. Diess verteidigt die deutschen Automobilbauer gegen den Vorwurf, sie hätten zu lange beim Umstieg auf Elektromobilität gewartet. Die Umstellung sei eine große Herausforderung und könne nur gelingen, wenn auch die Politik die Rahmenbedingungen dafür schaffe, etwa mit steuerlichen Anreizen und dem Aufbau einer Infrastruktur.
    Die Vorgabe eines Flottenziels für das nächste Jahr von unter 100 Gramm pro Kilometer in Europa sei sehr ambitioniert und gelänge nur mit dem E-Auto. Im Gespräch mit phoenix-Moderator Michael Krons wies Diess die Kritik am Individualverkehr zurück: Die Menschen wollten weiter mit dem Auto fahren, dies müsse aber C02-neutral geschehen. Den gegenwärtigen Trend zu großen und schweren Autos sieht er nicht kritisch. Zwar verbrauchten SUV gegenüber einem normalen Pkw bis zu 15 Prozent mehr Kraftstoff, allerdings finanziere die höhere Verkaufsmarge der SUV den Umstieg auf die E-Autos für die Hersteller.
    Diess geht davon aus, dass das E-Auto die Diskussion um ein Tempolimit überflüssig macht, da hohes Fahrtempo exorbitant viel Batterieenergie verbrauche, sodass sich die Fahrweise beim E-Autofahren schnell anpassen werde. Das Thema Nachhaltigkeit werde auch von den Aktionären verlangt. Entsprechend sieht Diess beim Gipfel in Davos, der sich vor allem mit dem Thema Klimaschutz beschäftigt, eine hohe Sensibilität der Topmanager, ihre Unternehmen klimaneutral zu machen.
    Mit Blick auf die aktuellen Gesetzeslage zum Klimaschutz vertrat Diess die Ansicht, dass die Politik die Spielräume nicht ausnutze. Sie könne mehr tun. Die Äußerungen der Klimaaktivistin Greta Thunberg gingen ihm nahe, gab der VW-Chef zu. Für das Engagement junger Menschen und ihre Demonstrationen für mehr Klimaschutz zeigte Diess Verständnis. „Ich glaube, dass es bald nur noch wenige Unternehmen gibt, die sich einem Klimaziel verweigern.“ (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 24.01.2020 Phoenix
  • Folge 64
    ARD-Wettermann Sven Plöger schildert im Gespräch mit Alfred Schier, wie er zum Wetter- und Klimaexperten wurde. Der Orkan „Lothar“ im Dezember 1999 war für ihn das Ereignis, das ihn angesichts der Verwüstung zu der Frage brachte, „ob man nicht Täter und Opfer zugleich ist“. Er entschließt sich dazu, das Wetter nicht mehr nur zu präsentieren, sondern es in Zusammenhang mit dem Klimawandel in Dokumentationen, Vorträgen und Büchern zu erklären. Im Kampf gegen die globale Erwärmung rät er sowohl von Panik-Rhetorik als auch vom Aufruf zum Verzicht ab – damit werde man die Mehrheit nicht überzeugen können. Viel wichtiger sei es ihm, die Erfolge, die bei der Entwicklung von technologischen Lösungen bereits erzielt worden seien, in den Vordergrund zu stellen.
    Durch „Das Wetter vor Acht“ vor der Tagesschau wurde Plöger einem Millionenpublikum bekannt. Dabei war der Sprung ins Fernsehen vor zwanzig Jahren eher Zufall. Mit den Worten „Du siehst zwar scheiße aus, aber du kannst moderieren“ schickte ihn sein damaliger Chef, Jörg Kachelmann, spontan als Vertretung für einen Kollegen in die Sendung. Dass er sich beruflich mit dem Wetter befassen möchte, stand für den Diplom-Meteorologen hingegen von Anfang an fest. Schon früh begeistert er sich für Mathematik und Physik, wollte wissen „was da passiert“ und verfolgt schon als Kleinkind jedes Gewitter auf dem elterlichen Balkon. (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 24.01.2020 Phoenix
  • Folge 65
    Seit März 2019 ist Tilman Kuban Bundesvorsitzender der Jungen Union, seither hat er sich mit seiner klar konservativen Haltung profiliert und ist bekannt dafür, die Dinge klar beim Namen zu nennen. In „phoenix persönlich“ spricht Kuban mit Alfred Schier über die Frage, wie die CDU mehr Profil gewinnen kann, wie er selber in die Politik gekommen ist und ob die CDU in der Großen Koalition zu viele Zugeständnisse an die SPD gemacht hat. „Wir wollen die modernste und innovativste Jugendorganisation sein. Das Thema konservativ ist ein Baustein, aber es gibt bei uns mindestens genauso viele Leute, die sich im wirtschaftsliberalen Flügel oder aber auch im christlich-sozialen Flügel zuhause fühlen.
    Da sind wir Volkspartei Jugend“, sagt Tilman Kuban über die Stimmung in der Jungen Union. Die Jugendorganisation sei aber nicht konservativer als die Mutterpartei CDU. Diese müsse wieder klarer den Wähler in den Blick nehmen: „Ich möchte, dass wir in Deutschland auch die große Masse derer im Blick behalten, die sich momentan vielleicht nicht abgeholt fühlt“, sagt Kuban in phoenix persönlich. Viele Debatten würden heute von Minderheiten diktiert. „Ich will keine Minderheit angreifen oder sie in irgendeiner Weise verhöhnen, aber möchte trotzdem deutlich machen, dass wir uns mal wieder – wie es neulich Ralph Brinkhaus gesagt hat – um die Nackensteak-Esser kümmern.“ „Wir haben in den letzten Jahren sehr, sehr viel für den sozialen Frieden in Deutschland getan und dafür sehr, sehr viel Geld in die Hand genommen.
    Ich persönlich würde mir wünschen, dass wir mal wieder eine Zukunftsagenda bauen“, sagt Tilman Kuban mit Blick auf die Zukunft seiner Partei und erneuert seine Kritik am Kompromiss zur Grundrente. „Ich kämpfe dafür, dass wir eine Bedürftigkeitsprüfung bekommen, wo wirklich denjenigen, die im Alter wenig haben und die bedürftig sind, dann eine Grundrente erhalten.“ (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 07.02.2020 Phoenix
  • Folge 66
    In „phoenix persönlich“ spricht Michael Krons mit dem Landwirt Severin von Hoensbroech über nachhaltige Landwirtschaft, das Verhältnis von Mensch und Natur und die Frage, ob Lebensmittel zu billig sind. Im Jahre 2012 zog der ausgebildete Psychologe und Landwirt Severin von Hoensbroech mit seiner Familie nach Schloss Türnich bei Kerpen, um die Familientradition fortzusetzen und einen Ort für Nachhaltigkeit zu entwickeln. Dabei mahnt er, man könne nicht mit der Natur verhandeln, die gegenwärtige Krise sei nur im Einklang mit der Natur zu bewältigen.
    „Unser Klima ist aus den Fugen. Das merken wir schon massiv. Das merken ja auch die Landwirte massiv“, sagt der Landwirt Severin von Hoensbroech. Vor diesem Hintergrund ist für ihn die Rede von US-Präsident Trump in Davos, in dem er den Klimawandel als apokalyptisch und als Hysterie bezeichnet, „ein Skandal“. Von Hoensbroech warnt vor der Einstellung, es ist immer noch alles gut gegangen. „Wir merken im Moment, es geht überhaupt nicht mehr alles gut. Und wenn wir nicht radikal etwas tun, dann haben wir hier sehr bald sehr große Probleme.“ Von Hoensbroech nimmt die Landwirte gegen die aktuellen Vorwürfe in Schutz.
    „Der Landwirt hat ja eine irre Verantwortung für die Natur. Das Problem, das wir im Moment haben ist, dass der Landwirt dafür nicht bezahlt wird.“ Das europäische System, wie Landwirte Subventionen bekommen, hält von Hoensbroech für „völlig falsch“. Man müsse denen das Geld geben, die „wirklich nachhaltig“ arbeiten. Außerdem warnt er vor zu billigen Lebensmitteln und fordert nur noch qualitativ hochwertige Lebensmittel zu produzieren, damit „wir nicht versehentlich unseren Planeten kaputt machen.“ (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 14.02.2020 Phoenix
  • Folge 67
    Deutsche TV-Premiere Fr. 21.02.2020 Phoenix
  • Folge 68
    Mike Mohring zu Gast bei Michael Krons. Der thüringische CDU-Politiker ist nach dem Chaos bei der Wahl von Thomas Kemmerich zum Ministerpräsidenten als Fraktionsvorsitzender und Parteichef zurückgetreten. (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 28.02.2020 Phoenix
  • Folge 69
    Alfred Schier spricht mit Sahra Wagenknecht über die aktuelle Flüchtlingspolitik, die Wahl des Ministerpräsidenten in Thüringen und die Frage, wie sie ihr Leben nach ihrem Burnout geändert hat. Ihr Burnout habe sich über viele Monate aufgebaut, so Wagenknecht, „dass man immer wieder mal deprimiert ist, dass man das Gefühl hat, ich komm nicht weiter, ich werde zermürbt. Irgendwann kumuliert das so, dass es einfach nicht mehr geht.“ Sie sei relativ schnell wieder auf die Beine gekommen. Sie habe sich in den zwei Monaten Auszeit relativ schnell wieder gefangen und darüber nachgedacht, wie sie weitermachen solle: „Als ich das dann entschieden hatte, dass ich nicht wieder als Fraktionsvorsitzende kandidiere, war diese Last und dieser Druck weg. Ab da ging es mir eigentlich deutlich besser.“ (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 06.03.2020 Phoenix
  • Folge 70
    „Ich bin keine Krisenfrau“, bekennt die renommierte Soziologin Prof. Jutta Allmendinger. „Ich denke und suche immer nach Lösungen für gesellschaftliche Probleme.“ Corona sei ein „hervorragendes Beispiel“, um die unterschiedlichen Vertrauensdimensionen zu zeigen. In diesem Zusammenhang lobt die Präsidentin des Berliner Wissenschaftszentrums für Sozialforschung das Krisenmanagement der Bundesregierung: „Ich finde, dass wir in diesem Beispiel eigentlich gar kein Vertrauensproblem haben, weil Frau Merkel sich im Gegensatz zu anderen Politikern hinstellt und sagt: ‚Achtung, Leute.
    Wir haben gelernt aus China, wir haben gelernt aus Italien, und deswegen müssen wir a, b, c machen, um Zeit zu gewinnen, um Krankenhäuser, um Ärzte nicht zu überlasten.‘ Sie würden das von einem Herrn Trump nie hören.“ Man brauche Vertrauen in die Mitmenschen, dass sie sich beispielsweise bei Anzeichen von Corona „freiwillig in Quarantäne“ begäben. Man brauche aber auch Vertrauen in die Politik, dass sie „das unter Kontrolle hat“ und „präventive Maßnahmen“ ergreife.
    In „phoenix persönlich“ spricht Jutta Allmendinger mit Michael Krons über die Bedeutung von Vertrauen für Gesellschaft und Demokratie. Vertrauen, so Jutta Allmendinger, sei eine „ganz zentrale Währung unseres Miteinanders. Sie sieht eine Vertrauenskrise in zentralen Bereichen des gesellschaftlichen Miteinanders in Deutschland: die parlamentarische Demokratie werde als überfordert, die Marktwirtschaft als korrupt und Massenmedien als unglaubwürdig wahrgenommen. (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 13.03.2020 Phoenix
  • Folge 71
    Deutsche TV-Premiere Fr. 20.03.2020 Phoenix
  • Folge 72
    „Je klarer und umfassender die einzelnen Öffnungsschritte begründet werden, umso mehr werden die Bürger der Politik vertrauen und sich vernünftig verhalten.“ Das sagt Christiane Woopen, die Vorsitzende des Europäischen Ethikrates, über die ersten Lockerungen der Corona-Maßnahmen. In der Sendung „phoenix persönlich“ spricht Alfred Schier mit der Medizinethikerin Christiane Woopen über die zentralen Fragen zur Corona-Krise. Wer entscheidet eigentlich, wie wir unsere Prioritäten setzen: Die Regierung, Experten oder wir alle? Wie viel Verzicht und Einschränkungen kann man jungen Menschen zumuten, um Risikogruppen zu schützen? Welche Prioritäten setzen wir, wenn wir schrittweise zur Normalität zurückkehren? Was ist systemrelevanter Gotteshäuser oder Autohäuser? Bewährt sich Europa als Schicksalsgemeinschaft in der Krise? (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 24.04.2020 Phoenix
  • Folge 73
    „Ich bin von Anfang an der Meinung gewesen, man muss Gesundheit und Wirtschaft zusammendenken. Und dass diese Restriktionen, denen wir jetzt unterliegen, auch nur für eine gewisse Zeit Wirkung haben können“, sagt die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker im Gespräch mit dem Kölner Stadtanzeiger. Für sie stehe es außer Frage, dass es gelingen müsse, die Funktionsfähigkeit des Gesundheitssystems zu erhalten. Reker sieht die Coronakrise als „gesamtgesellschaftliches Problem“, und es bedürfe „jeden Tag einer Abwägung, was ist noch verhältnismäßig und was kann man lockern.“ In der Sendung „phoenix persönlich“ spricht Michael Krons mit der Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker über ihre Erfahrungen im Umgang mit der Coronakrise, die Reaktionen der Bevölkerung, darüber, ob sich das Image der Politikerinnen und Politiker in der Krisenzeit verändert hat. Sie äußert sich auch dazu, wie sie ihre vierzehntägige Quarantäne-Zeit empfunden hat. (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-Premiere So. 03.05.2020 Phoenix
  • Folge 74
    Prof. Hendrik Streeck zählt zu den führenden Virologen des Landes und hat nun gemeinsam mit seinem Bonner Forscherteam die vielbeachtete Heinsberg-Studie vorgelegt. Der Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen wurde nach einer Karnevalssitzung zu einer Art Hotspot für das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2, hier breitete sich das Virus besonders frühzeitig und massenhaft aus. Streeck und seine Kollegen befragten eine große Zahl von Einwohnern, nahmen Proben und analysierten diese. So konnten sie u.a. Symptome einer Infektion mit SARS-CoV-2 und die Sterblichkeitsrate ermitteln. Der Studie zufolge liegt die Infektionssterblichkeitsrate in Gangelt bei 0,37 Prozent, die Dunkelziffer der Infizierten ist gut 5-fach höher als die der offiziell Gemeldeten.
    Für ganz Deutschland schätzen die Forscher die Gesamtzahl der Infizierten auf etwa 1,8 Millionen. Welche Schlüsse aus den Studienergebnissen gezogen werden, hängt von vielen Faktoren ab, die über eine rein wissenschaftliche Betrachtung hinausgehen“, so Hendrik Streeck, Direktor des Instituts für Virologie am Universitätsklinikum Bonn. „Die Bewertung der Erkenntnisse und die Schlussfolgerungen für konkrete Entscheidungen obliegen der Gesellschaft und der Politik.“ In der Sendung „phoenix persönlich“ spricht Alfred Schier mit dem Virologen Hendrik Streeck über die Ergebnisse der Heinsberg-Studie, die Folgerungen, die sich daraus ergeben und über das Bild der Virologen in der Gesellschaft. (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-Premiere So. 10.05.2020 Phoenix
    ursprünglich für den 08.05.2020 angekündigt
  • Folge 75
    Der Musiker Wolfgang Niedecken macht sich große Sorgen um seine Künstlerkollegen in der Coronakrise. Viele von ihnen stünden vor existenziellen Problemen. Die Kultur brauche jetzt Unterstützung. „Kunst ist ein Lebensmittel. Wir brauchen Kunst und Kultur zum Leben, sonst wird es auch nie weitergehen“, sagt Niedecken in der Sendung „phoenix persönlich“. „Etwas Inspirierendes bringt einen ja auch immer weiter, wenn man ein gutes Buch liest, einen guten Film, eine gute Ausstellung, ein gutes Konzert gesehen hat, das bringt einen weiter. Wenn man immer nur in seiner Tretmühle, in seinem Hamsterrad ist und erledigt seine Pflicht, geht man nicht unbedingt abends erfüllt ins Bett – irgendwas fehlt“.
    Er sei glücklich darüber, dass er aus dem Gestalterischen einen Beruf machen konnte, der sein Leben bereichert habe, so Niedecken weiter. In der Sendung „phoenix persönlich“ spricht Michael Krons mit dem Sänger und Gitarristen der Kölner Band BAP Wolfgang Niedecken über die Frage, wie man Künstlerinnen und Künstler in der Coronakrise unterstützen kann, über sein Engagement gegen Rassismus und Rechtsextremismus und darüber, wie er auf seine Karriere als Musiker und auf seine Arbeit als bildender Künstler blickt.
    Wolfgang Niedecken, der im kommenden Jahr 70 Jahre alt wird, bekennt, im Alter demütiger geworden zu sein. „Man wird einsichtiger, mir fällt es nicht schwer, einen Irrtum zuzugeben“. Mit Blick auf die Entscheidungen, die er in seinem Leben getroffen habe, ist Niedecken überzeugt, dass er sich „zu 99% für den richtigen Weg entschieden“ habe. Bei seiner Band habe er allerdings mit Entscheidungen gezögert, dort hätte er seinen Willen besser früher durchsetzen sollen. (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 15.05.2020 Phoenix
  • Folge 76
    In „phoenix persönlich“ spricht Inga Kühn mit dem Unternehmensberater und Sohn von Helmut Kohl Walter Kohl über die Herausforderungen, die die Corona-Krise stellt. Er äußert sich zu seinen politischen Ambitionen und spricht darüber, wie er seine existenzielle Lebenskrise gemeistert hat. Der Volkswirt und Historiker Walter Kohl fordert mit Blick auf die Proteste gegen die Corona-Politik der Bundesregierung zur Differenzierung auf: „Ich kann Menschen verstehen, die sagen, warum ist es in einem Bundesland so und in einem anderen Bundesland so. Was ich überhaupt nicht verstehen kann ist, dass gewisse Leute sich profilieren mit völlig absurden Thesen, die auch international überhaupt nicht gedeckt werden.“ Kohl warnt: „Es kann nicht sein, dass das dann sozusagen zu einer politischen Bühne insbesondere von Rechtsradikalen und Leuten, die unseren Staat kaputtmachen wollen, missbraucht wird.“ Bezüglich der Corona-Maßnahmen hätten wir uns eine Reihe von Dingen von den Koreanern abschauen können, sagt Walter Kohl, der mit einer Koreanerin verheiratet ist und verweist beispielsweise auf die Digitalisierung.
    „Und jetzt eben auch die klare Erkenntnis, die Maske mag vielleicht nicht mich schützen, aber sie schützt dich. Und wenn jeder eine Maske hat, dann ist es natürlich auch eine positive Sache.“ Kohl weiter: „Wir müssen als Deutsche auch akzeptieren, dass andere Kulturen Dinge vielleicht besser lösen als wir und ein stückweit auch hier von unserem hohen Ross runterkommen.“ (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 22.05.2020 Phoenix
  • Folge 77
    „Kein Mensch sollte das auf die leichte Schulter nehmen und denken: Na ja, ist ja im Prinzip ein harmloser Schnupfen und nach zwei Wochen kann ich wieder alles machen, was ich vorher gemacht habe“, warnt der renommierte Virologe Martin Stürmer, der selbst an Covid-19 erkrankt war. Bei einem Virus, das man erst so kurze Zeit kenne, sollte man „sehr, sehr vorsichtig sein“, so Stürmer.
    In der Sendung „phoenix persönlich“ spricht Michael Krons mit dem Virologen und Privatdozenten Martin Stürmer über die Fragen, wie er seine eigene Covid-19-Erkrankung festgestellt und erlebt hat und ob er Spätfolgen fürchtet sowie über die neuesten Erkenntnisse über das Coronavirus und über das Selbstverständnis der Virologen.
    Selbstkritisch räumt Stürmer ein, dass auch Virologen nicht immer optimal kommuniziert hätten. „Da muss man sich vielleicht vorwerfen lassen, dass am Anfang zu sehr die Infektionszahl im Vordergrund stand, dann gab es eine Verdopplungszeit, dann gab es die Reproduktionszahl. Jetzt haben wir einen Dispersionsfaktor. Also, da kann natürlich der Eindruck entstehen, dass die Virologen immer neue Zahlen erfinden, um Lockerungsmaßnahmen zu vermeiden.“ Wichtig sei aber, dass auch Virologen beim Coronavirus eine „Lernkurve“ durchmachen würden, während viele Menschen klare und schnelle Antworten erwarten: „Wissenschaft kann nicht in der Form im Augenblick ganz klare, definitive, für den Rest der Zeit gültige Aussagen treffen, weil so funktioniert Wissenschaft nicht. Wir haben einen Erkenntnisgewinn, der tagtäglich zunimmt.“
    Es sei frustrierend, so Stürmer, „dass man uns dafür verantwortlich macht, was die Politik entscheidet. Und dass es teilweise so weit geht, dass ein guter Kollege, der Christian Drosten, Morddrohungen erhält. Definitiv geht das einige Schritte zu weit“, so Stürmer. „Wir Virologen geben Empfehlungen, wir machen keine Gebote oder Verbote oder irgendwelche Verordnungen.“ (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 29.05.2020 Phoenix
  • Folge 78
    „Das Coronavirus ist nicht plötzlich verschwunden“, warnt der Virologe Prof. Jonas Schmidt-Chanasit. „Natürlich möchten die Menschen so viel Normalität wie möglich zurück. Und da die Zahl der Infektionen zurückgeht, kann man auch bestimmte Lockerungen zulassen. Aber eine Normalität wie vor der Pandemie kann es aktuell nicht geben.“ Das Tückische an dem Virus sei seine stille, oft unbemerkte Ausbreitung, so Schmidt-Chanasit weiter. Er befürwortet die Einführung einer Tracing App und plädiert dafür, regelmäßige Tests vorzunehmen, beispielsweise in Krankenhäusern, Pflegeheimen, Schulen und Kindergärten. In der Sendung „phoenix persönlich“ spricht Alfred Schier mit dem Virologen Jonas Schmidt-Chanasit über die Frage, wie ansteckend Kinder sind, darüber, was man inzwischen verlässlich über die Ausbreitung des Virus weiß und wie sicher das Reisen in Zeiten von Corona sein kann. (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 05.06.2020 Phoenix
  • Folge 79
    „Die Proteste stehen dafür, dass sich jetzt etwas ändern muss. Wenn wir keine Hoffnung hätten, würden wir nicht protestieren“, sagt der ehemalige Fußballprofi Hans Sarpei mit Blick auf die weltweiten Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt nach dem gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd. Sarpei, der unter anderem beim FC Schalke 04 spielte und sich dort um einen Posten im Aufsichtsrat bewirbt, hat wiederholt rassistische Anfeindungen im Alltag und auf dem Fußballplatz erleben müssen. Solidarität habe er damals selten erfahren, so Sarpei. In der Sendung spricht Michael Krons mit dem ehemaligen Fußballprofi Hans Sarpei über alltägliche Diskriminierungen und rassistische Äußerungen im Fußballstadion und über die Frage, ob die aktuellen Proteste und Demonstrationen nachhaltige Veränderungen bewirken können. (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 12.06.2020 Phoenix
  • Folge 80
    Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) ist zu Gast bei phoenix persönlich. Mit Alfred Schier spricht er über das größte Konjunkturpaket der Bundesregierung, die Kritik der Gewerkschaften daran, den Abschied von der schwarzen Null und darüber, warum die SPD bisher nicht von ihrer Arbeit in der Bundesregierung profitiert. (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 19.06.2020 Phoenix

zurückweiter

Füge phoenix persönlich kostenlos zu deinen Serien hinzu und verpasse keine Neuigkeit mehr.
Alle Neuigkeiten zu phoenix persönlich und weiteren Serien deiner Liste findest du in deinem persönlichen Feed.

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn phoenix persönlich online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…

Hol dir jetzt die fernsehserien.de App