Sigmund Freud erfasst das Unbewusste des Menschen als System, das vor allem aus verdrängten Bewusstseinsinhalten besteht und ist bestrebt, Ursachenzuschreibungen vorzunehmen. Der Patient soll durch Aufdecken von Kausalitäten Selbsterkenntnis erlangen und lernt, die Verhältnismäßigkeiten in verschiedenen Bereichen abzuwägen. Ähnliches gilt für Freuds „Traumdeutung“: Es gilt, die Bilder innerhalb eines Traumes durch freies Assoziieren in einen größeren Sinnzusammenhang einzubetten und verschüttete Realitäten zu verbalisieren. Eine allgemeingültige Symbolik lässt sich damit
nur schwer festlegen, da sie die Individualität des Träumenden außer Acht lässt. Raphaël Enthoven taucht heute mit seinem Gast, der Psychoanalytikerin und Philosophin Monique David-Ménard in unbewusste Welten ein und erforscht gemeinsam mit ihr Aspekte der Psychotherapie sowie klassische Freud’sche Dispositive. Die wichtigsten Texte dazu stammen von Sigmund Freud: „Die Traumdeutung“ und „Das Unbewusste. Schriften zur Psychoanalyse“. Darüber hinaus kommen Werke von Leibnitz („Metaphysische Abhandlung“) und Nietzsche („Genealogie der Moral“) zur Sprache. (Text: arte)