„Etwas spielen“ kann bedeuten, mit einem Ball herumzukicken, Karten zu spielen oder Wortspiele zu machen. Es umfasst ein weites Feld von Aktivitäten, ist aber gleichzeitig präzise genug definiert, so dass alle verstehen, worum es geht. Aber wovon hängt es ab, wann man spielt und wann spielt man eigentlich nicht? Und wenn man immerfort nur spielt, wie kann man spielen, ohne zu spielen, dass man spielt? Diese Frage stellt Raphaël Enthoven in der heutigen Sendung dem Philosophiedozenten und Literaturprofessor Colas Duflo. Beim Spiel tritt man ein in eine Spielwelt, die sich von der realen Welt unterscheidet. Das bedeutet, dass man zumindest ein bisschen an das Spiel glauben muss, auf
das man sich einlässt. Wenn man in eine fiktive Welt eintaucht, muss man den Bezug zur wirklichen Welt vergessen. Doch was ist, wenn das Spiel einen um den Verstand oder gar um Kopf und Kragen bringt? Kann da noch von „Spiel“ die Rede sein? Raphaël Enthoven und sein Gast nähern sich dem Thema unter anderem am Beispiel des Fußballspiels an, wo „Spiel“ die Erfindung einer Freiheit in und durch eine Gesetzmäßigkeit bedeutet. Außerdem diskutieren sie weitere Beispiele aus Kunst, Literatur und Philosophie, wie zum Beispiel Leibniz’ Ansatz, dass sich im Spiel die Freiheit des menschlichen Erfindungsgeistes zeigt, wie es sie sonst nirgendwo gibt. (Text: arte)