Philosophie Folge 282: Wer nicht nein sagt, meint ja?
Folge 282
Wer nicht nein sagt, meint ja?
Folge 282 (26 Min.)
Zustimmung birgt immer eine Grauzone. Wer zustimmt, weiß im Grunde nie genau, auf was er sich einlässt; er schließt einen Vertrauenspakt mit dem Anderen. Wenn man verstehen möchte, was Zustimmung bedeutet, muss man es von anderen Begriffen abgrenzen. Wie soll man Zustimmung von Erzwingung unterscheiden? Wer nicht „Nein“ sagt, sagt der wirklich „Ja“? Wo verläuft die Grenze zwischen zustimmen, nachgeben und stillhalten? Hat ein „Ja“ nicht viele Nuancen, unterscheidet sich nicht ein begehrendes „Ja“ vom „Ja“ einer Frau, die „sich selbst zu etwas zwingt, das sie eigentlich
gar nicht will“? Diesen Fragen gehen die Psychoanalytikerin Clotilde Leguil und die Senatorin Annick Billon auf den Grund. Leguil ist Universitätsdozentin für Psychoanalyse an der Universität Paris VIII und Mitglied der École de la cause freudienne (ECF). Sie sagt: „Nachgeben ist nicht einwilligen.“ Annick Billon ist Senatorin der französischen Mitte-rechts-Partei Union des démocrates et indépendants (UDI) im Département Vendée und Verfasserin des im Parlament geprüften Gesetzentwurfs zur Verbesserung des Schutzes von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt. (Text: arte)
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