Ost-Legenden Folge 6: Angelica Domröse und Hilmar Thate
Folge 6
6. Angelica Domröse und Hilmar Thate
Folge 6 (45 Min.)
Gemeinsam mit dem ungleichen Paar begibt sich die Filmregisseurin Nicola Graef (u.a. „Ich, Immendorff“, „Kampf im Klassenzimmer“, „Kate, Vom Modell zur Ikone“) auf eine Reise durch die Biografien der beiden Künstler: Er wurde auf dem Lande groß, sie lebte schon immer in der Großstadt. Er liebt das Einfache, sie das Mondäne. Angelica Domröse versucht, die Wohnung ausfindig zu machen, in der sie mit ihrer Mutter gelebt hat. Die Diva, stets perfekt und meist schwarz gekleidet, erzählt von traumatischen Kindheitserlebnissen: einem Stiefvater, der maßlos streng und unnachgiebig war, sie aber nicht bremsen konnte, in ihrem Wunsch, etwas anderes zu machen als „das, was für mich vorgesehen war, ein Bürojob“. Mit dem
DEFA-Film „Verwirrung der Liebe“ (Regie: Slatan Dudow) beginnt 1959 für die damals 17-Jährige die große Karriere in Ostdeutschland. Mit ihrer Rolle der Paula („Die Legende von Paul und Paula“/Regie Heiner Carow) schreibt sie DEFA-Filmgeschichte und wird zum Star. Hilmar Thate macht Shakespeares „Richard III.“ zum Gesellschaftsereignis, indem er einen Mörder zeigt, der den Zuschauer zum Komplizen macht. In den alten Kulissen von Potsdam/Babelsberg oder den Garderoben der Berliner Bühnen, den existentiellen Orten für ihr „neues Leben“, werden Erinnerungen wach. Am Berliner Ensemble sind sich Domröse und Thate zum ersten Mal begegnet, zusammen gekommen sind sie aber erst Jahre später, während der Dreharbeiten zu einem Fernsehfilm. (Text: rbb)