5 Folgen, Folge 1–5

  • Folge 1 (43 Min.)
    In Persien gab es schon vor 3.000 Jahren Gärten, also lange vor dem Propheten Mohammed. Als die ersten Muslime von der Arabischen Halbinsel ins Land kamen, waren sie fasziniert von der hoch entwickelten Garten- und Bewässerungskultur der Perser, übernahmen sie und trugen sie weiter. In trockener und karger Umgebung gestalteten die Menschen hier durch eine kluge Wassertechnik erfrischend grüne Oasen. Über unterirdische Wasserrinnen wurde das Wasser teilweise von weit her geleitet. So entstanden kleine Paradiese – der Begriff „Paradies“ leitet sich vom altpersischen Wort „pairidaeza“ ab, das so viel wie „von Mauern umgeben“ bedeutet. Der Iran liegt zwischen dem fast 6.000 Meter hohen Elburs-Gebirge und dem Kaspischen Meer im Norden und dem Persischen Golf im Süden, dazwischen Wüsten, Salzseen, Weideland und Wälder.
    Die Dokumentation bewegt sich zwischen schroffen, trockenen Landschaften und subtropischen Gartenoasen, durch ländliche Idyllen und hektisches Großtadtchaos. Die Reise führt nach Jasd, Isfahan und Schiras, durch Wüstengärten, Wasser- und Blumengärten, zu alten Palästen und in lebendige Städte und zeigt, wie wichtig den Menschen im Iran der Garten als Lebensraum ist. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 29.08.2016arte
  • Folge 2 (43 Min.)
    Andalusien gehörte fast 800 Jahre lang zur islamischen Welt. Bis heute prägt diese Epoche die Gartenkultur in Südspanien. Bereits im frühen 8. Jahrhundert drangen Muslime in Südspanien ein, brachten dabei ihre kulturellen Schätze mit und verschmolzen siemit denen, die sie vorfanden. Die besetzten Gebiete hatten einen vielfältigen historischen und kulturellen Reichtum zu bieten: spanisch-christliche Wurzeln, römische und jüdische Einflüsse. Die muslimischen Eroberer assimilierten diese Kulturen und schufen die sogenannten maurischen Gärten Spaniens. Ihre Besonderheit in der islamischen Gartenkultur: Weil sie nicht in der Wüste waren, gab es keinen Grund, die Umgebung auszuschließen, und so wurden Blicke in die Landschaft eingeplant.
    Die bekanntesten Gartenanlagen finden sich in der Alhambra und im Generalife in Granada, sie zählen zu den touristischen Höhepunkten einer Andalusienreise. Die islamische Kultur steht hier ausschließlich für Schönheit und Exotik. Aber auch abseits dieser bekannten Pfade gibt es islamisch beeinflusste Gartenkultur. In der spektakulär gelegenen Stadt Ronda, die an einer 100 Meter tiefen Schlucht gebaut ist und einst ein attraktiver Ort für reiche Handelsfamilien war, entdecken wir die Gärten und des Palasts Casa del Rey Moro. In Granada eröffnen sich von den Carmen-Gärten spektakuläre Blicke auf die Alhambra. Und auch in Córdoba, Sevilla und Málaga entdeckt die Dokumentation orientalische Gartenlust, die heute ganz selbstverständlich zum kulturellen Erbe Europas gehört. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 30.08.2016arte
  • Folge 3 (43 Min.)
    Marokkos bunte Märkte, seine glitzernden Souks und schattigen Gärten drücken den Zauber des Orients aus, so wie ihn sich viele Europäer erträumen. Tatsächlich wurden Marokkos schönste Gärten von Künstlern, Romantikern und Pflanzensammler aus Europa angelegt. Sie haben sich in Marokko niedergelassen, fasziniert von seinem Klima und seinem Reichtum an Kultur und Handwerkskunst. Die Gärten der Europäer in Marokko sind so individuell wie ihre Besitzer. Jeder hat für seinen Traum vom Orient etwas anderes umgesetzt: den Prunk der Kalifen, das einfache Leben der Berber oder die Spiritualität der islamischen Religion. Allen gemeinsam ist die Zuneigung zu diesem Land, das sie mit seiner orientalischen Gastfreundschaft aufgenommen hat.
    In Rabat am Atlantik erinnert der andalusische Garten innerhalb der Festungsmauern an die Muslime, die aus Spanien geflüchtet waren und sich hier niedergelassen hatten. Der Jardin Majorelle in Marrakesch wurde von Yves Saint Laurent wiederentdeckt, der das Blau in diesem historischen botanischen Garten erneut zum Leuchten brachte. Die Handwerkskunst, die für die Gestaltung der Gärten zentral ist, lässt sich in Marrakeschs Altstadt leicht beobachten. Ein Garten im islamischen Verständnis ist ein Ort der Innenschau, doch er zeichnet sich auch durch Nützlichkeit aus. Obstbäume finden sich ebenso darin wie blühende Blumenpracht.
    Eine Symbiose von Natur und Kunst strebte der österreichische Künstler André Heller an Er knüpft dabei an den Garten als Ort der Besinnung an, der für ihn hohe energetische Qualitätsangebote bereithält und der ihn – wie ein Klavierstimmer – in die richtige Stimmung zu bringen versucht. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 31.08.2016arte
  • Folge 4 (43 Min.)
    Indien ist bevölkerungsreich und bunt, für Europäer auf den ersten Blick arm und chaotisch. Doch seine Gärten zeugen von Reichtum und Ordnung. Über 300 Jahre regierten die islamischen Mogulherrscher in Nordindien und Pakistan und bauten Gartenanlagen undPaläste. Wie haben sich in Indien orientalische Pracht und die strenge islamische Gartenkultur miteinander verbunden? Die Dokumentation macht eine Entdeckungsreise durch Trubel und Vielfalt hin zu den schönsten islamisch geprägten Gärten in Indien und Pakistan. In Neu-Delhis Regierungsviertel umgibt sich der indische Präsident von einem Garten, der nach islamischen Prinzipien gestaltet ist. Die islamischen Mogulherrscher verordneten den indischen Gärten eine klare Ordnung und Symmetrie. In Agra ist der Garten des Taj Mahal ein berühmtes Beispiel dafür.
    Und die englischen Kolonialherren kombinierten Elemente der islamischen Gartentradition mit ihrer Liebe zu üppiger Blumenpracht. Auch die Palastgärten in Rajasthan sind von dieser Mischung geprägt. In Hyderabad entdeckt das Kamerateam eine riesige Garten-Baustelle, wo Grabmale und Moscheen sich bald wieder harmonisch in Gärten einfügen sollen. Lahore liegt in Pakistan und war einst Hauptstadt des Mogulreiches. Von den heißen Temperaturen erholen sich die Menschen hier schon früh morgens in einem ehemaligen Mogul-Garten. Auch wenn die einstige Pracht sich manchmal nur noch erahnen lässt, machen die Gärten die Menschen immer noch glücklich. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 01.09.2016arte
  • Folge 5 (43 Min.)
    In der arabischen Welt ist der Platz für grüne Flächen hart umkämpft. Die Bevölkerung im Nahen Osten wächst und mit ihr die Städte. Gärten sind ein Luxusgut, grüne Wohlfühlorte, die der Wüste, den Kriegen und den Megacitys abgerungen werden müssen, um für die Menschen kleine Paradiese zu schaffen. Die Dokumentation begibt sich auf eine Reise durch die arabische Welt, durch Jordanien, den Libanon, Saudi-Arabien und Ägypten, und entdeckt, wie Gärten das Leben der Menschen in den Megacitys und in der Wüste verändern. In Amman ist jede einzelne Pflanze von Bedeutung. Denn nur wenige Gärten haben in der schnell wachsenden Stadt überlebt. Selbst alte Bäume müssen häufig neuen Bauprojekten weichen.
    Doch gerade darin sehen einige Landschaftsarchitekten ihre Herausforderung: Grün mit Einfallsreichtum und traditionellen Methoden gleichzeitig zu erhalten. Reiche Libanesen lassen sich in den Bergen Gärten anlegen und nutzen sie als Orte des Rückzugs, aber auch der Geselligkeit. Nahe der saudischen Hauptstadt Riad haben sich die Wüstenpflanzen an die kargen Verhältnisse angepasst. Wenn wie hier die Wüste grüner werden soll, muss der Mensch nachhelfen. Mit den Pflanzen, die sich gegen die Trockenheit durchsetzen, werden dann auch in der Millionenstadt Riad grüne Zonen geschaffen. In Kairo wurde gar ein einst vergiftetes Terrain mit duftenden Pflanzen, schattigen Bäumen und kühlenden Brunnen in ein Stück Paradies verwandelt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 02.09.2016arte

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