• Staffel 2, Folge 1 (45 Min.)
    Florian T. Bayer, Sammlungsleiter Esterházy Privatstiftung, im Interview. – Bild: ORF/​Clever Contents
    Florian T. Bayer, Sammlungsleiter Esterházy Privatstiftung, im Interview.
    Wenig prägt unser Leben so sehr wie Liebe, Sex und Ehe. Doch die Liebesheirat, wie sie heute in westlichen Ländern der Standard ist, kommt erst relativ spät auf. Die traditionelle Ehe hat mit der romantischen Liebesheirat über die längste Zeit nichts zu tun. In der neuen Staffel der Erfolgsserie Österreich die ganze Geschichte tauchen Andreas Pfeifer und Mariella Gittler wieder in die Historie unseres Landes ein. Die erste Folge begibt sich zu den Anfängen der bürgerlichen Ehe, die allerdings ebenso wie die adelige zunächst primär der Standes- und Vermögenserhaltung dient. Auch inzestuöse Verhältnisse, wie sie etwa die Habsburger bis zum Exzess betreiben, sind nicht allein die Sache des Adels.
    Und die bürgerliche Lust sucht sich ebenfalls ihre Wege am Ehebett vorbei. Von Napoleons Reformeifer getrieben, verliert die Kirche auch in Österreich nach und nach ihre Macht über die Ehe und muss einem weltlichen und liberaleren Eherecht Platz machen, das die Basis für unsere heutigen Beziehungen ist. Anhand der dramatischen Geschichten der „Ehebrecherin“ Theresia Kandl und des Adeligen Nikolaus II. Esterhazy erzählen die Gestalter Max Jacobi und Philip Aleksiev vom frühen 19. Jahrhundert in Österreich. (Text: ORF)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 13.09.2025 ARD alphaOriginal-TV-Premiere Fr. 27.12.2024 ORF III
  • Staffel 2, Folge 2 (53 Min.)
    Mariella Gittler
    Kaum etwas verändert den österreichischen Verkehr so wie die Eisenbahn. Strecken, für die man zuvor zwei Tage gebraucht hat, macht die Bahn in zwei Stunden – das Leben beschleunigt sich. Folge zwei erzählt, wie die Industrialisierung Österreich umkrempelt, von einem zunächst noch rückständigen Land zu einem Land der Erfinder: Josef Madersperger erfindet die Nähmaschine, Josef Ressl die Schiffsschraube, der Brücken- und Straßenbauer Alois Negrelli wird zum führenden Kopf der Errichtung des Suezkanals, der Chemiker Carl Auer von Welsbach entdeckt den Glühstrumpf und der Waffenproduzent Josef Werndl den kriegsentscheidenden Hinterlader.
    Carl Ritter von Ghega, einst das Gesicht des Zwanzig-Schilling-Scheins, berserkert sich durch den Semmering und wird so zum Vater aller Gebirgsbahnen. Siebenhundert Arbeiter kostet der Bau das Leben, das nimmt man damals hin. Und die Spinnerei Pottendorf im Süden von Wien entwickelt sich zur größten ihrer Art in ganz Kontinentaleuropa. Mit aufwändigen Studio-Animationen erklärt Andreas Pfeifer Österreichs Weg zum Fortschritt, der unseren Wohlstands bis heute begründet. Mariella Gittler besucht Originalschauplätze wie den Tunnel der künftigen U-Bahn-Linie U5. (Text: ORF)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 13.09.2025 ARD alphaOriginal-TV-Premiere Fr. 27.12.2024 ORF III
  • Staffel 2, Folge 3 (49 Min.)
    Ein Freizeitparadies schützt die Wienerinnen und Wiener heute vor Überflutungen: Moderatorin Mariella Gittler besucht die Entlastungsrinne „Neue Donau“ und die Donauinsel.
    In der freien Natur atmen wir auf und fühlen uns wohl. Dabei ist uns kaum noch bewusst, dass diese „freie“ Natur längst eine gebändigte ist. Bevor Flüsse wie die Donau reguliert wurden, als sie also noch wirklich frei waren, verwandelten sie sich immer wieder in reißende und todbringende Monster. Schicksale wie jenes der Fiaker-Familie Fleischer, deren fünf Kinder von einem Donauhochwasser 1830 überrascht werden, zeugen noch von einem Naturverständnis, das sich maßgeblich von unserem heutigen unterscheidet. Ein dramatischer Kampf um ihr Überleben beginnt.
    Nach unzähligen Hochwassern mit zahllosen Toten schafft es erst das 19. Jahrhundert mit seinen neuen technischen Möglichkeiten, die tosende Gewalt der Donau einzufassen, durch deren Bett bis zu neuntausend Kubikmeter Wasser pro Sekunde fließen. In dieser Folge tauchen Andreas Pfeifer und Mariella Gittler in die Zeit ein, als die Menschen in Österreich der Natur das Bedrohliche genommen haben. Nicht nur Flüsse werden reguliert, auch die Alpen erobert und für Freizeitwanderer begehbar gemacht. Der Tourismus, die Badekultur und der Alpinsport sind Kinder dieser Zeit. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 28.12.2024 ORF III
  • Staffel 2, Folge 4 (49 Min.)
    Alfred Julius Becher mit verbundenen Augen, kurz vor seiner Hinrichtung. Ein Mann, der alles riskierte – und alles verlor.
    Das Parlament gilt als Herzstück der österreichischen Demokratie. Seine Anfänge reichen in das Jahr 1848 zurück, als es erstmals unter dem Namen „Constituierender Reichstag“ zusammentritt. Die Revolutionswelle dieses Jahres begründet nicht nur unseren Parlamentarismus, sie befreit auch die österreichischen Bauern von der Grundherrschaft. Ab da kümmert sich der Staat um vieles, was bisher über die Grundherren gelaufen ist. Daraus entstehen das österreichische Beamtenheer und der moderne Verwaltungsstaat, wie wir ihn heute noch kennen.
    Die bewegende Geschichte des unkonventionellen Revolutionspärchens Alfred Becher und Karoline von Perin bildet den roten Faden durch diese Folge. Aufstände, Revolten und Kämpfe hatte die Habsburgermonarchie auch schon früher überwunden, doch in dieser Revolution verbünden sich das selbstbewusste Bürgertum, die unterdrückten Arbeiter sowie nationale Kräfte zu einer geballten Front gegen das Kaiserhaus. Den Habsburgern wird klar, dass es diesmal um alles geht. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 28.12.2024 ORF III
  • Staffel 2, Folge 5 (50 Min.)
    Der junge Ferdinand Porsche bei seiner Arbeit als Elektriker.
    Das Auto beginnt als Spielzeug der Reichen, wenige hundert Exemplare fahren Ende des 19. Jahrhunderts in Wien herum. Die Verkehrsrevolution, die von diesem Gefährt einmal ausgehen wird, ist damals noch nicht in Sicht. Eine Zeit lang erscheint das Automobil als die saubere Lösung gegen den ausufernden Pferdeverkehr mit seinen Bergen an Fäkalien. Ob mit Dampf-, Elektro- oder Verbrenner-Antrieb, ist anfangs noch unentschieden. Der junge Ferdinand Porsche kommt als Elektriker zum Automobilgeschäft, wendet sich dann aber dem Hybrid- und bald darauf ganz dem Benzinmotor zu. Chauffeure leben damals gefährlich – platzende Reifen, explodierende Motoren und auch Ganoven, die Seile quer über die Straße spannen, gehören damals zum automobilen Alltag.
    Auch Rudolf Hruza, der sich vom Kutscher zum Fahrer einer betuchten Herrschaft umschulen lässt, wird seine Faszination für das Auto mit dem Leben bezahlen. Im „österreichischen Texas“, in Galizien, steigt die Ölförderung auf ihr Maximum. Österreich rangiert eine Zeit lang unter den Big Playern des globalen Erdölgeschäfts. Eine Reise zurück zur Geburtsstunde des Autos in Österreich mit Andreas Pfeifer und Mariella Gittler. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere So. 29.12.2024 ORF III
  • Staffel 2, Folge 6 (50 Min.)
    Anton Drasche in einem Choleraspital.
    Ob beim Essen, in der Körperpflege, in der Medizin – unser heutiges Leben fußt auf der Hygiene. Doch die Hygiene ist historisch gesehen ein ziemliches Novum. Noch bis weit in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts lagen die Hausbrunnen der Zinshäuser direkt neben den Senkgruben und bildeten gefährliche Infektionsherde. So etwa während der Weltausstallung 1873 im Hotel Donau beim Prater. Die Cholera-Epidemien rafften Zigtausende hinweg, bis die Wiener Hochquellleitung mit ihrem klaren Bergwasser die Stadt von dieser Geißel erlöste. Auch in den Krankenhäusern lag hygienisch vieles im Argen, das Händewaschen galt dort lange Zeit als Marotte. Die Gynäkologen schleppten von der Beschau der Toten sorglos das Leichengift ins Blut der gebärenden Mütter, von denen viele am sogenannten Kindbettfieber zugrunde gingen. Die Dokumentation folgt zwei Pionieren der österreichischen Hygiene, dem Epidemiologen Anton Drasche und dem Chirurgen Ignaz Semmelweis, bei ihrem Kampf für die Sauberkeit. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere So. 29.12.2024 ORF III
  • Staffel 2, Folge 7 (49 Min.)
    Alltag im Obdachlosen-Männerwohnheim in der Meldemannstraße in Wien.
    Hitlers Zeit in Wien war wie ein schwarzes Loch in seiner Biografie. Später gab er in „Mein Kampf“ die Monate, die er hier verbracht hatte, nur stark verzerrt und verkürzt wieder – niemand sollte erfahren, wie tief er wirklich gefallen war. Ein Weggefährte von damals sollte ihm allerdings gefährlich werden, er wusste zu viel, was dem „Führer-Nimbus“ hätte schaden können. Der Kleinkriminelle Reinhold Hanisch berichtete den ersten Hitler-Biographen Mitte der dreißiger Jahre von einem gescheiterten Kunstmaler, der wie er selbst ganz unten gelandet war, im Obdachlosen-Männerwohnheim in der Meldemannstraße. Wie sehr prägte diese Stadt den späteren Diktator und Massenmörder? Wurde er hier, wie er selbst schrieb, unter Karl Lueger zum glühenden Antisemiten? Andreas Pfeifer und Mariella Gittler gehen der Frage nach, inwieweit das Wiener Biotop Hitlers Weltsicht und damit die spätere Weltgeschichte damals geprägt haben könnte.
    Und noch ein Kuriosum beschäftigt die beiden: Ein zweiter späterer Diktator weilte 1913 ebenfalls für ein paar Wochen in der Kaiserstadt – Josef Stalin wohnte damals nur zehn Kilometer von Hitler entfernt. Anlässlich der Ausfahrt des alten Kaisers nach Schönbrunn dürften sich die beiden, Hitler und Stalin, sogar auf Sichtdistanz begegnet sein. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Do. 02.01.2025 ORF III
  • Staffel 2, Folge 8 (49 Min.)
    Mariella Gittler vor der Heldenkapelle in Sarajevo.
    Als der Attentäter Bogdan Zerajic 1910 auf den habsburgischen Statthalter in Bosnien schoss, hätte er bereits damals jenen Weltenbrand auslösen können, der genau vier Jahre später losbrach, ebenfalls bei einem Anschlag in Sarajewo, auf den Thronfolger Franz Ferdinand. Doch Zerajic verfehlte sein Ziel und richtete sich selbst. Auch in anderen Regionen der Vielvölkermonarchie rumorte es, etwa bei den Tschechen, die ihr nationales Selbstbewusstsein entdeckten. Mit dramatischen Szenen von diesen Hotspots erzählt diese Folge die bewegten Jahrzehnte, in denen die ethnischen Bruchlinien im Habsburgerstaat immer stärker hervortraten.
    Der Rückzug des Osmanischen Reichs vom Balkan begünstigte vor allem Russland, das sich vom jahrhundertalten Verbündeten Österreichs – auch wegen einer ungeschickten habsburgischen Ost-Politik – zu seinem erbitterten strategischen Gegner wandelte. So wurde eine wichtige Weiche zum Ersten Weltkrieg gestellt. Die Nationalstaaten, in denen wir heute leben, sind eine Folge der damaligen Entwicklung. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Do. 02.01.2025 ORF III
  • Staffel 2, Folge 9 (49 Min.)
    Nachstellung: Meinrad Hämmerle kurz vor Arbeitsbeginn.
    Als die Monarchie in Österreich auf ihr Ende zugeht, wird auch ein ganzer Berufsstand arbeitslos: Diener und Mägde braucht man kaum noch, nicht mehr am Hof und auch nicht in den zahllosen Haushalten, denen das Geld längst ausgegangen ist. Viele hadern mit dieser Umstellung, manche sind umgekehrt froh, die verhasste Buckelei hinter sich lassen zu können. Die neue demokratische Gesellschaft lässt sich nicht mehr die Zeitung bügeln oder in den Morgenmantel helfen. Aber sie ist sozial deutlich mobiler als die alte und eröffnet Chancen und Karrieren. Aus Bediensteten werden in der Folge Dienstleister, und die rechtlose Arbeitermasse organisiert sich erstmals politisch. Hunderte Attentate auf gekrönte Häupter und andere Staatsvertreter dominieren die Schlagzeilen. Eine filmische Reise zurück in eine Zeit großer Umbrüche, erzählt anhand der Wiener Dienstmagd Cäcilie Zwicker und des Vorarlberger Dieners Meinhard Hämmerle. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 03.01.2025 ORF III
  • Staffel 2, Folge 10 (55 Min.)
    Mariella Gittler im modernem Versandhandel.
    Es sind nur noch wenige Jahre bis zum Ersten Weltkrieg – doch die Welt tanzt. Unterhaltung, Konsum und Sport ziehen die Menschen in einen Rausch, in dem alles möglich erscheint – nur nicht der kollektive Untergang. Der Wiener Kaufmann Emil Storch begründet den ersten umfassenden Versandhandel – ein früher Jeff-Bezos. Doch die pulsierende Euphorie erweist sich als Sackgasse. Storch übernimmt sich und verliert in der Nachkriegsinflation alles. Ähnlich tragisch das Schicksal der risikofreudigen Rennradpionieren Cenzi Flendrovsky, die die Menschen für den Radsport begeistert, aber bereits mit achtundzwanzig Jahren den Folgen eines Radunfalls erliegt.
    Vor dem ersten Weltkrieg erlebt die Welt erstmals die Segnungen einer globalisierten Überflussgesellschaft. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs erwischt die österreichische Friedensgesellschaft auf dem falschen Fuß. Aus Überfluss wird Mangel, die Friedensdividende ist schnell geschmolzen. Krieg und Wohlstand schließen einander, auch damals schon, aus. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Fr. 03.01.2025 ORF III
  • Staffel 3, Folge 1 (49 Min.)
    Nachstellung: Leo Rotziegel, ein Rotgardist, sehnt die sozialistische Revolution herbei.
    Im November 1918 geht nach über 600 Jahren die Herrschaft der Habsburger zu Ende. Die Österreich-Ungarische Monarchie bricht zusammen, in Wien wird die Republik „Deutsch-Österreich“ ausgerufen. Es sind dramatische Tage, die diese Zeit des Umbruchs markieren. Mitglieder der sozialistischen „Roten Garde“ wollen die Revolution ausrufen, in der Zwischenzeit hat sich der letzte Kaiser Karl I. in das Schloss Eckartsau zurückgezogen. Die Grenzen des neuen Staats werden völlig neu gezogen, Österreich wird vom Großreich zum Rumpfstaat. Die Bevölkerung leidet bereits seit den Jahren des Weltkriegs unter großem Hunger, ein Umstand, der sich mit dem Zusammenbruch der Monarchie nicht unmittelbar ändert.
    Jedoch: Das Land ist jetzt eine Demokratie. Die Bürgerinnen und Bürger des neuen Staates bekommen das allgemeine Wahlrecht, alle können nun politisch mitentscheiden, zum ersten Mal in der Geschichte. Die Folge „Geburt der Republik“ aus der großen ORFIII Historienreihe „Österreich die ganze Geschichte“ zeichnet anhand dreier Hauptfiguren die Umstände dieser dramatischen Umbruchzeit in Österreich nach. Leo Rotziegel, ein Rotgardist, sehnt die sozialistische Revolution herbei.
    Für Marie Toth, eine Ziegelarbeiterin aus Niederösterreich, beginnen sich die Lebensverhältnisse langsam zu verbessern. Erzherzogin Elisabeth Marie, Enkelin von Kaiser Franz Josef, wird zur Sozialdemokratin. Die insgesamt 40-teilige Historienreihe wird von einem wissenschaftlichen Beirat aus führenden österreichischen Historikerinnen und Historikern begleitet. Mittels Augmented Reality im Digitalstudio und nachgestellten Spielszenen werden die Inhalte auf dem neuesten technischen Stand und auf visuell spannende Weise dargestellt. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Do. 01.05.2025 ORF III
  • Staffel 3, Folge 2 (45 Min.)
    Schützengraben.
    Die Jahre des ersten Weltkriegs und die darauffolgenden Jahrzehnte sind von beispiellosen technologischen Fortschritten geprägt. Schon immer waren Militär und technische Entwicklung eng miteinander verwoben, doch seit den Anfängen der Industrialisierung hat sich dieses Zusammenspiel zugespitzt. In den Kriegsjahren und in den ersten Jahren der Ersten Republik krempeln bahnbrechende Neuerungen die Lebenswirklichkeit der Menschen völlig um. In einer Zeit, die großteils von Armut und Hunger geprägt ist. Diese Folge der großen ORF III Historienreihe „Österreich – die ganze Geschichte“ beschreibt, wie beispielsweise die Funktechnologie, das Flugzeug, oder der Film ihren Weg von den Schlachtfeldern in den Alltag der Menschen gefunden haben.
    Der ehemalige Oberleutnant Oskar Czeija gelangt über die drahtlose Telegraphie zum Radio. Am 14.Juli 1924 gründet er die RAVAG und wird so zum Vater des Rundfunks in Österreich. 1910 schreibt der junge Ingenieur Igo Etrich mit der Entwicklung der „Etrich Taube“ Luftfahrtgeschichte.
    Das an Formen der Natur orientierte Flugzeug gilt damals als eines der fortschrittlichsten der Welt und wird während des ersten Weltkriegs in Serienproduktion hergestellt. Nach dem Krieg wird Igo Etrich zu einem Pionier der zivilen Luftfahrt. Der ehemalige Offizier und Propagandafilmer Alexander „Sascha“ Graf Kolowrat-Krakowsky bringt während des Krieges ein geschöntes Bild der Kampfhandlungen in die Kinos der Heimatfront. Danach baut er Filmstudios und Kinos in Wien und wird zu einem maßgeblichen Pionier der Stummfilmära in Österreich. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Do. 01.05.2025 ORF III
  • Staffel 3, Folge 3 (49 Min.)
    Nach Ende des Ersten Weltkriegs liegt die junge Republik Österreich wirtschaftlich am Boden und nur die Wenigsten glauben an die Überlebensfähigkeit des neuen Staates. Mit dem Untergang der Monarchie konkurrieren nun neue politische Ideologien um die Gunst der Österreicherinnen und Österreicher. Ab den 1920er Jahren stehen sie sich immer feindseliger gegenüber. Insbesondere das sozialdemokratische und das christlichsoziale Lager beginnen sich zu militarisieren und mit Waffengewalt zu bekämpfen. Gefangen in den ideologischen Filterblasen von Parteizeitungen, Vorfeldorganisationen und Paramilitärs geht die Suche nach Konsens bald gänzlich verloren.
    1927 eskaliert die Lage als im burgenländischen Schattendorf Anhänger der rechten Frontkämpfervereinigung auf Mitglieder des sozialdemokratischen Schutzbundes schießen und zwei Menschen sterben. Die Schützen werden freigesprochen. Daraufhin stürmen Demonstranten den Justizpalast in Wien, im Tumult erhält die Polizei den Schießbefehl – 89 Menschen sterben.
    Im März 1933 schaltet der christlichsoziale Bundeskanzler Engelbert Dollfuß das Parlament aus und errichtet eine Kanzlerdiktatur in Österreich. Ein kurzer, aber blutiger Bürgerkrieg mit österreichweit über 300 Toten ist der traurige Höhepunkt der politischen Gewalteskalation in Österreich. Folge 4 von „Österreich – die ganze Geschichte“ folgt dem Schützen von Schattendorf Josef Pinter und der sozialdemokratischen Aufständischen Maria Emhart, in eines der dunkelsten Kapitel der österreichischen Geschichte. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 03.05.2025 ORF III
  • Staffel 3, Folge 4 (49 Min.)
    Mit der Gründung der Republik erhalten endlich auch die Frauen das lange erkämpfte Wahlrecht. Die am 16. Februar 1919 gewählte konstituierende Nationalversammlung ist das erste von Frauen und Männern in freier und gleicher Wahl berufene Parlament. Acht Frauen ziehen 1919 in den Nationalrat ein – sieben Sozialdemokratinnen und eine Christlichsoziale. Nach Kriegsende häufig ohne soziale Absicherung und ihren Ehemännern rechtlich Untertan, empfinden viele Frauen ihre Lage als aussichtslos. Über die neu gewonnene politische Mitsprache, sollen nun auch ihre Probleme verstärkt Gehör finden. Doch nicht nur in der Politik entstehen damals neue Handlungsspielräume. Die goldenen Zwanziger schwappen nach Österreich über und schlagen sich in den Theateraufführungen, Tänzen und Varietés der Zeit nieder.
    Josephine Bakers Tourneen erregen die Gemüter und die Sexualität der Frau und Sexualaufklärung generell rücken in den Mittelpunkt des Interesses. Doch das Zeitfenster für weibliche Selbstbestimmung sollte sich bald wieder schließen. Die Folge vier der ORF-III – Historiendokureihe „Österreich – die ganze Geschichte“ folgt der aus ärmlichen Verhältnissen stammenden Gewerkschafterin Anna Boschek, die sich 1919 als Nationalratsabgeordnete erst die parlamentarischen Gepflogenheiten aneignen muss und der jungen Schauspielerin und Theaterleiterin Stella Kadmon, die ein für ihre Zeit ungewöhnlich selbstbestimmtes Leben führt, bis sie Österreich aufgrund geänderter politischer Vorzeichen verlässt. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 03.05.2025 ORF III
  • Staffel 3, Folge 5 (45 Min.)
    Nachstellung: Sozialdemokratin und Soziologin Marie Jahoda.
    Bereits seit zwei Jahren steckt die Welt in einer globalen Wirtschaftskrise, als im Mai 1931 eine Hiobsbotschaft über Österreich hereinbricht. Die Credit-Anstalt, die größte Bank Kontinentaleuropas ist zahlungsunfähig und droht Österreich in einen Staatsbankrott zu stürzen. Das alles trifft auf eine Gesellschaft, die seit dem Ende des Ersten Weltkriegs in einem dauernden Krisenmodus lebt. Das Land gilt bereits als eines der Armenhäuser Europas, nun erreicht die Welle der globalen Wirtschaftskrise Österreich mit voller Wucht. Die fünfte Folge der ORF-III-Erfolgsserie „Österreich – die ganze Geschichte“ zeigt, wie unmittelbar wirtschaftlicher Misserfolg und politische Destabilisierung zusammenhängen und folgt den Schicksalen zweier sehr unterschiedlicher Protagonisten der damaligen Zeit.
    Ludwig von Mises, Kronprinz der Österreichischen Schule der Nationalökonomie und einer der einflussreichsten Ökonomen des 20.Jahrhunderts ist überzeugt, dass staatliche Investitionen oder Sozialleistungen die Entfaltung der Marktkräfte blockieren. Das Gegenteil glaubt die junge und idealistische Sozialdemokratin und Soziologin Marie Jahoda. Sie empfindet die Auswüchse des Kapitalismus als obszön und widmet sich mit der berühmten Studie „Die Arbeitslosen von Marienthal“ den Auswirkungen von Arbeitslosigkeit auf die betroffenen Menschen. Am Ende müssen sowohl von Mises, als auch Marie Jahoda vor den Nationalsozialisten aus Österreich fliehen. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere So. 04.05.2025 ORF III
  • Staffel 3, Folge 6 (45 Min.)
    Vera Gräfin Czernin von und zu Chudenitz, Bundeskanzlers Kurt Schuschnigg.
    Am 4.März 1933 nutzt der christlich-soziale Bundeskanzler Engelbert Dollfuß eine Geschäftsordnungskrise des Nationalrats, um über Notstandsgesetze die Demokratie in Österreich abzuschaffen und eine Diktatur zu errichten. Bald regiert nur mehr die Vaterländische Front als Einheitspartei, die politische Opposition wird verboten. Es erfolgt der Schulterschluss mit der Kirche, liberale und soziale Errungenschaften werden rückabgewickelt und die gesellschaftspolitischen Uhren zurückgedreht. Besonders schmerzlich ist der Verlust der geradeerst errungenen Freiräume für die Frauen, die das Regime zurück an den Herd zu drängen versucht. Folge 6 der ORF-III-Erfolgsserie „Österreich – die ganze Geschichte“ beleuchtet die Jahre der Kanzlerdiktatur anhand eines Opfers und eines Nutznießers der damaligen Entwicklungen.
    Der ehrgeizige Theologe Johannes Hollnsteiner wird damals sehr jung Universitätsprofessor und bald zu einem Freund, Beichtvater und schlussendlich zum „Chefideologen“ des Bundeskanzlers Kurt Schuschnigg. Die junge Schriftstellerin Hilde Spiel erlebt die Zeit als bedrückend. Sie hat die sexuelle Befreiung der 1920er Jahre miterlebt und führt ein ungezwungenes Studentinnenleben, als die politische Situation in Österreich kippt. 1936 verlässt sie Österreich und geht ins Exil nach Großbritannien. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere So. 04.05.2025 ORF III
  • Staffel 3, Folge 7 (49 Min.)
    Nachstellung: Die Aufgabe der Fotografen Albert Hilscher und Heinrich Hoffmann ist es, das Regime in den Augen der Menschen fotographisch in das rechte Licht zu rücken.
    Die Propaganda ist das effektivste Werkzeug der Nationalsozialisten. Mit ihrer Hilfe sollen die Massen vereinnahmt und gesteuert werden. Joseph Goebbels, Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda, treibt sie in den Jahren der NS-Herrschaft zu einer nie da gewesenen Perfektion. Vom einfachen Schulbuch bis zur großinszenierten Massenveranstaltung, folgt alles einem großangelegten Masterplan. Im noch neuen Medium Film vereinnahmt das Regime Schauspieler und Kreative für ihre Zwecke und schafft Bilder, die bis heute nichts von ihrer manipulativen Macht eingebüßt haben. Was in Deutschland ab der Machtübernahme 1933 praktiziert wird, kommt mit dem Anschluss 1938 auch in der nunmehrigen Ostmark zu Anwendung.
    Folge 7 beschreibt die Funktionsweise und die Werkzeuge der perfekt geschmierten Propagandamaschinerie des nationalsozialistischen Terrorregimes. Gustav Ucicky, einer der führenden Regisseure der NS-Zeit, verantwortet damals zentrale Werke der NS-Spielfilmpropaganda. In seinem Film „Heimkehr“, übernimmt der österreichische Schauspielstar Paula Wessely die Hauptrolle. Die Aufgabe der Fotografen Albert Hilscher und Heinrich Hoffmann ist es, das Regime in den Augen der Menschen fotographisch in das rechte Licht zu rücken. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 10.05.2025 ORF III
  • Staffel 3, Folge 8 (49 Min.)
    Dem Leiter der Gefängnisanstalt Stein, Franz Kodré, wird eine humanere Auslegung eines Befehls zum Verhängnis. Seine Verhaftung angeordnet hat Anton Wilthum.
    Mit dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen beginnt am 1. September 1939 der Zweite Weltkrieg. In weiterer Folge erobert Adolf Hitler große Teile Europas und etabliert innerhalb kürzester Zeit ein Regime des Terrors, dem Millionen Menschen zum Opfer fallen. Auch zahlreiche Österreicher und auch Österreicherinnen sind an den Verbrechen des Nazi-Regimes beteiligt. Doch welche Möglichkeiten gibt es überhaupt für die Einzelnen, sich einem solchen Regime entgegenzustellen oder gar Widerstand zu leisten? Diese Folge von „Österreich die ganze Geschichte“ widmet sich der Frage nach den persönlichen Handlungsspielräumen und zeigt Beispiele auf, wie sich Österreicher damals verhalten haben. Der Blick fokussiert auf die letzten Wochen des Krieges, in denen es zu Gewalteskalationen auf österreichischem Boden kommt.
    So wird dem Leiter der Gefängnisanstalt Stein, Franz Kodré, eine humanere Auslegung eines Befehls zum Verhängnis. Seine Verhaftung angeordnet hat Anton Wilthum, bis zum bitteren Ende NS-treuer Kreisleiter von Niederdonau. Franz Kodrés Schwager Heinrich Kodré wurde bereits im Juli 1944 im Zuge des gescheiterten Stauffenberg-Attentat verhaftet und später ins Konzentrationslager Mauthausen überstellt. Die Folge „Täter und Opfer“, erzählt von den grausamen „Endphaseverbrechen“ der untergehenden NS-Diktatur und richtet den Blick auf die Umstände, die Menschen zu Tätern, aber auch Opfern werden lassen. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere Sa. 10.05.2025 ORF III
  • Staffel 3, Folge 9 (44 Min.)
    Nachstellung: Volkssturm Buben.
    Am 8.Mai 1945, vor 80 Jahren geht der Zweite Weltkrieg in Europa zu Ende. Auch Teile Österreichs liegen in Schutt und Asche. Bereits Ende April 1945 wird die Zweite Republik ausgerufen, das Land steht nach den Jahren der Diktatur und des Krieges vor einem Neubeginn. In den Trümmern des nur zögerlich anlaufenden Wiederaufbaus wächst eine Generation heran, der man die Kindheit geraubt hatte. Ihre ersten Lebensjahre verbringt sie im Bombenhagel, in Luftschutzbunkern, oder Kinderheimen. Viele sind Kriegswaise, von ihren Familien getrennt, oder in den letzten Kriegswochen noch als Kindersoldaten missbraucht worden.
    Der damals 17-jährige Günter Doubek aus Wien, ist zum Kriegsende Teil einer Volkssturm-Kompagnie in Tirol. Nur mit Glück stirbt er nicht als Kanonenfutter für das in seinen letzten Zügen liegende NS-Regime. In den chaotischen Nachkriegsmonaten schlägt er sich nach Wien durch. Anfang September 1945 kann auch die 14-jährige Gertrude Kirchner wieder nach Hause, nachdem sie im Jahr davor im Zuge der Kinderlandverschickung in ein Heim in Fusch an der Glocknerstraße gebracht worden war.
    Wieder in Wien angekommen, beginnt sie in einer Schule, in der es weder Fenster noch Türen gibt. Die Folge „Die Geraubte Kindheit“, widmet sich jener Generation von Österreichinnen und Österreichern, die die Zeit des Chaos und des Wiederaufbaus in jungen Jahren miterlebt haben, die Zeit der Zerstörung, des Hungers und des Wiederaufbaus. Ihre Erlebnisse und Traumata haben sie geprägt und wirken bis heute fort. (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere So. 11.05.2025 ORF III
  • Staffel 3, Folge 10 (48 Min.)
    Die knapp 20-jährige Ingeborg Loucek, die ihren Geliebten, einen Hauptmann der sowjetischen Armee, bei seiner Flucht in die amerikanische Zone unterstützt hat, wird von den Sowjets beschuldigt Agentin zu sein, später nach Moskau gebracht und dort zum Tod verurteilt.
    Nach Ende des Zweiten Weltkriegs findet sich Österreich als geteiltes Land wieder. Die Siegermächte – USA, Sowjetunion, Großbritannien und Frankreich – haben das Land in vier Besatzungszonen gegliedert, die von ihnen kontrolliert werden. Die Österreicherinnen und Österreicher leben wieder in einer demokratischen Republik, doch die Entscheidungen und Gesetze müssen von den Besatzungsmächten abgesegnet werden. Das Verhältnis zu den Alliierten ist zwiespältig. Einerseits ist man dankbar für die Befreiung, andererseits wird Fremdbestimmtheit und Kontrolle abgelehnt. Zudem geraten österreichische Bürgerinnen und Bürger immer wieder ins Fadenkreuz der Mächte. Wie die knapp 20-jährige Ingeborg Loucek, die ihren Geliebten, einen Hauptmann der sowjetischen Armee, bei seiner Flucht in die amerikanische Zone unterstützt.
    Sie wird von den Sowjets beschuldigt Agentin zu sein, später nach Moskau gebracht und dort zum Tod verurteilt. Mehr und mehr sehnt die Bevölkerung einen Staatvertrag herbei, der ein Ende der Fremdbestimmtheit bringen soll. Der junge Diplomat Ludwig Steiner, arbeitet ab 1953 im Kabinett von Bundeskanzler Julius Raab und fliegt im April 1945 mit nach Moskau, zu den Verhandlungen für einen Staatsvertrag. Es werden die entscheidenden Verhandlungen sein. Und tatsächlich wird eine Einigung erzielt, Österreich wird einen Staatsvertrag bekommen – Österreich wird frei sein! (Text: ORF)
    Original-TV-Premiere So. 11.05.2025 ORF III

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