Vor dem Start: „Emerald City“

RTL Passion zeigt durchwachsene „Zauberer von Oz“-Adaption

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 03.01.2018, 15:55 Uhr

Der Cast von „Emerald City“ – Bild: NBC/Michael Muller
Der Cast von „Emerald City“

Nicht alle Edelsteine vermögen zu glänzen. Das gilt auch für die phantastische Serie „Emerald City“, die der Pay-TV-Sender RTL Passion ab dem heutigen Mittwoch immer um 20:15 Uhr zeigt. Vincent D’Onofrio spielt den Zauberer, der in einem mystischen Reich über die Emerald City herrscht, Adria Arjona ist in der Rolle von Dorothy Gale zu sehen, die es durch einen Wirbelsturm aus dem ländlichen Kansas in sein Reich verschlägt.

Die Vorgeschichte der Serie war fast schon unterhaltsamer als die Serie selbst. NBC hatte beim früheren „Terminator: Sarah Connor Chronicles“-Showrunner Josh Friedman das Format „direct-to-series“ bestellt, nur auf Basis einer Grundidee. Die sah „Emerald City“ als Mischung aus dem „Zauberer von Oz“ und „Game of Thrones“, mit sich bekämpfenden Königreichen und Intrigen. Doch bei der Ausarbeitung kamen Friedman und NBC auf keinen gemeinsamen Nenner, so dass der Sender die Serie schließlich wieder abbestellte – nur um sie kurze Zeit später ohne Friedmans direkte Beteiligung von dessen früherem Mitstreiter Matthew Arnold produzieren zu lassen. Friedman kümmert sich aktuell um eine Adaption des Films „Snowpiercer“ für TNT (fernsehserien.de berichtete)

Im Zentrum steht die unter schwierigen Bedingungen aufgewachsene Krankenschwester Dorothy. Als sie von einem Sturm überrascht wird, kann sie sich in einen Polizeiwagen flüchten und landet mit diesem unsanft in einem mysteriösen Land. Begleitet vom Polizeihund Toto – ein Deutscher Schäferhund – sowie ausgestattet mit einer Pistole aus dem Dienstfahrzeug versucht sie, die Bewohner dieses Landes zu verstehen. Dazu macht sie sich schließlich auf in die Emerald City.

„Emerald City“ verwendet Motive aus der bekannten Geschichte, geht aber zumeist eigene Wege. Oz wird in unschöner Regelmäßigkeit von einer mystischen Plage heimgesucht, dem ewigen Biest, das in immer neuer Form für Verwüstungen sorgt. Bei der letzten Heimsuchung vor mehr als zwei Jahrzehnten war es erstmalig gelungen, das Biest in die Schranken zu weisen. Diese Leistung gelang dem Zauberer, der im Gegenzug die bisher im Land allmächtigen Hexen entmachten konnte und zwang, sich ihm unterzuordnen. Im Gegenzug hat sich der Zauberer bemüht, das bisher von Magie geprägte Land mit fortschrittlicher Technik – in Steampunk-Optik – zu überziehen. Nun deuten die Omen die Rückkehr des ewigen Biests an, und auch dank der Ankunft von Dorothy könnten die Karten neu gemischt werden.

Freie „Zauberer von Oz“-Neuinterpretation enttäuscht, resümierte unser Kollege Gian-Philip Andreas in seiner Kritik anlässlich der US-Premiere der Serie. Vor allem, dass das Kindermärchen hier sehr düster umgesetzt wurde, produktionstechnische Unzulänglichkeiten und die ad nauseam beschworene, drohende Ankunft des ewigen Biests – Oz’ Gegenstück zum westerosischen Winter – sorgen für die Enttäuschung. Dazu kommt, dass NBC die Serie nach der Auftaktstaffel nicht weiter verlängerte und diese daher um ein rundes Ende brachte.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Schade das sie schon eingestellt wurde.

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