Von 2011 bis 2014 wurde für VOX die krawallige Scripted Reality „Verklag mich doch!“ produziert, das in Wiederholungen noch bis 2020 bei dem Sender im Programm war und bis heute bei dem Spartenkanal VOXup rauf und runter gezeigt wird. Überraschend feiert das Format nun eine Auferstehung – und zwar beim großen Bruder RTL: Ab dem 2. Oktober ist eine neue Version von „Verklag mich doch!“ nachmittags zu sehen, die um 17 Uhr eine Brücke zwischen „Ulrich Wetzel – Das Strafgericht“ und „Unter uns“ schlagen soll.
Wie früher geht es inhaltlich um fiktive, von Laiendarstellern gespielte Konflikte, die zu juristischen Fällen werden: Vom Baupfusch über Hausfriedensbruch und Nachbarschaftsstreit bis zu Erbauseinandersetzungen. Mit an Bord ist Jurist und Anwalt Christopher Posch, der zusammen mit anderen Rechtsanwälten die Konflikte am Gartenzaun, Rosenkriege im Ehebett und Auseinandersetzungen am Arbeitsplatz kommentiert. Es sollen Ratschläge gegeben und geklärt werden, wer im Recht und wer im Unrecht ist.
Das schon vor Jahren ausgerufene Ziel, sich komplett von Scripted Realitys zu trennen, scheint mit der nun angekündigten Rückkehr von „Verklag mich doch!“ in weite Ferne gerückt zu sein. Mit dem Format versucht RTL, den schwierigen Sendeplatz um 17 Uhr zu bestücken, der schon seit Jahren eine Baustelle darstellt. Zwischen August 2021 und April 2023 war dort eine zusätzliche Ausgabe von „RTL Aktuell“ zu sehen, gefolgt von dem Magazin-Ableger „Explosiv Stories“. Nach eineinhalb Jahren mit durchwachsenen Quoten beendete RTL das Experiment und füllt die Lücke seitdem mit dem „Jugendgericht“ und Ulrich Wetzel, der somit zusammen mit dem unmittelbar davor gezeigten „Strafgericht“ derzeit Doppelschichten schiebt.