„Utopia“: John de Mol punktet in Holland mit neuer „Big Brother“-Variante

15 Bewohner bauen ein Jahr lang an ihrer eigenen Gesellschaft

Ralf Döbele
Ralf Döbele – 09.01.2014, 14:12 Uhr

"Utopia": John de Mol punktet in Holland mit neuer "Big Brother"-Variante – 15 Bewohner bauen ein Jahr lang an ihrer eigenen Gesellschaft – Bild: SBS 6

Liegt der nächste Trend im Reality-TV bei sozialen Experimenten? Wenn es nach John de Mol geht, vermutlich schon. Der Mega-Produzent hat am verganenen Montag ein neues Format aus seiner Schmiede auf dem niederländischen Sender SBS 6 an den Start geschickt, das die Idee hinter „Big Brother“ auf eine neue Ebene hebt.

In „Utopia“ verlassen 15 Kandidaten ihr bisheriges Leben, um an einem abgelegenen Ort eine neue Gesellschaftsform zu errichten. Ein Jahr lang werden sie von Hunderten von Kameras dabei begleitet. In der holländischen Staffel ziehen sie auf ein Stück Land außerhalb von Amsterdam, auf dem sich ein leerer Stall befindet, ein paar Hühner, Kühe, Wasser- und Elektrizitätsanschluss, sowie ein Telefon und eine geringe Geldsumme.

Ähnlich wie bei „Big Brother“ nominieren die „Einwohner“ selbst Kandidaten für die Eleminierung, während auch die Zuschauer einen Teilnehmer per Abstimmung vorschlagen können. Diese drei ausgewählten Kandidaten landen so in einer Art Gefahrenzohne, wo sie auf zwei neue Teilnehmer treffen, die dem Projekt beitreten wollen. Einer von ihnen scheidet schnell aus, aber der andere darf entscheiden, welcher der drei zuvor ausgewählten Kandidaten das Projekt verlassen muss. Ebenso wie bei „Big Brother“ können die Zuschauer eine App herunterladen, die ihnen via Livestream rund um die Uhr Zugriff auf das Leben der Kandidaten bietet.

Der Start von „Utopia“ lief in den Niederlanden äußerst erfolgreich. Ein Marktanteil von 25 Prozent wurde erreicht und etwa 1,6 Millionen Zuschauer schalteten ein. Gewöhnlich bringt es SBS 6 dagegen lediglich auf etwa 300.000 Zuschauer. So überrascht es nicht, dass auch bereits mehrere US-Sender Interesse an dem Format bekundet haben, wie Deadline Hollywood berichtet. Da Formate aus dem Hause de Mol bei Erfolg im Heimatland recht schnell in alle Welt exportiert werden, wie zuletzt geschehen bei „The Voice“, könnte auch eine deutsche Version von „Utopia“ lediglich eine Frage der Zeit sein.

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