„Tote Mädchen lügen nicht“: Netflix bestellt zweite Staffel

Highschool-Drama wird fortgesetzt

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 07.05.2017, 19:29 Uhr

„Tote Mächen lügen nicht“: Clay (Dylan Minette) und Hannah (Katherine Langford) – Bild: Netflix
„Tote Mächen lügen nicht“: Clay (Dylan Minette) und Hannah (Katherine Langford)

Nach vielen Spekulationen ist es nun offiziell: Netflix hat seine Serie „Tote Mädchen lügen nicht“ („13 Reasons Why“) um eine zweite Staffel verlängert. Weitere 13 Folgen wurden bestellt. Während Netflix keine Einschaltquoten veröffentlicht, ist doch deutlich geworden, dass das Format bei den Zuschauern für viel Diskussionsstoff gesorgt hat.

„Tote Mädchen lügen nicht“ basiert auf der Young-Adult-Novel gleichen Namens (OT: „13 Reasons Why“) von Jay Asher. Im Kern geht es um 13 Geschichten, die die Schülerin Hannah Baker (Katherine Langford) auf Audio-Kassetten vorbereitet hat, um sie nach ihrem Selbstmord den Personen zukommen zu lassen, die sie ihrer Meinung nach zu einem Leben brachten, das sie nicht mehr ertragen kann. Die Zuschauer erleben, wie Hannahs Mitschüler Clay (Dylan Minnette) diese 13 Bänder hört und so Hannahs Weg nachvollzieht.

Im Gegensatz zur Buchvorlage, in der Clay die Bänder binnen einer Nacht durchhört, hat die Serie einen weiteren Blickwinkel eingenommen, der auch die anderen Schüler und das soziale Umfeld von Hannah miteinbezieht. So wird auch erzählt, wie es nach Hannahs Tod weitergeht und die Entwicklungen dargestellt, die durch die Bänder ausgelöst werden.

Die Serie hat einerseits Lob dafür erhalten, dass sie zahlreiche soziale Probleme der Pubertät, des Erwachsenwerdens und der Cliquenbildung an der Schule beleuchtet. Dazu gehören Ausgrenzung, Bullying, die Gerüchteküche im Jahrgangsverband, aber auch sexuelle Gewalt.

Auf der anderen Seite äußerten viele Selbsthilfegruppen Befürchtungen über die Art und Weise, wie mit dem Thema Suizid umgegangen wird, insbesondere die im Bild gezeigte Darstellung von Hannahs eigentlichem Selbstmord. Aus früheren Studien ist bekannt, dass Medienbeiträge zum Thema Suizid (Presseberichte, Filme) einen gewissen, statistisch nachweisbaren Nachahmungseffekt haben. Entsprechend wurde die Befürchtung laut, dass dies auch hier geschehen könnte und gewisse Elemente der Darstellung in der Serie das noch verstärken könnten. Netflix hat versucht, dem mit zusätzlichen Warnhinweisen Rechnung zu tragen.

Auch, wenn die Buchvorlage in der ersten Staffel aufgebraucht wird, war wegen der Resonanz in den sozialen Medien schon länger über die Verlängerung spekuliert worden (fernsehserien.de berichtete). Dabei wurde etabliert, dass auch die Figur Hannah Teil der zweiten Staffel wäre, auch wenn sie nun tot ist und die Tonbänder auserzählt sind.

Selena Gomez, die die Rechte am Buch für eine potentielle Filmumsetzung mit sich in der Hauptrolle erworben hatte, ist einer der Executive Producer. Brian Yorkey, der schon für die Adaption von Ashers Buch und somit als Serienschöpfer verantwortlich zeichnete, wird in der zweiten Staffel zum Showrunner aufrücken und dabei Diana Son als verantwortliche Produzentin ablösen.

Das ist als durchaus normaler Vorgang zu werten: Yorkey ist Autor, „Tote Mädchen lügen nicht“ seine erste Fernsehserie. Da der Showrunner-Posten nicht nur kreative, sondern auch wirtschaftliche Aufgaben umfasst, werden erstmaligen Serienschöpfern in der Regel erfahrene Produzenten beigeordnet, um in der ersten Staffel die Verantwortung zu übernehmen und dabei auch den Serienschöpfer in dieses Betätigungsfeld einzuarbeiten. Nach oder schon während der ersten Staffel kann der Serienschöpfer dann auch selbst die Zügel als Showrunner übernehmen.

Weitere Hauptrollen in der ersten Staffel hatten Kate Walsh, Brian d’Arcy James, Derek Luke, Brandon Flynn, Justin Prentice, Alisha Boe, Christian Navarro und Tommy Dorfman.

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