„This Is Us“ erhält in den USA keine Verlängerung

Erfolgreiche Serie wird mit Staffel sechs enden

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 12.05.2021, 21:10 Uhr

Der Cast von „This Is Us“ in der dritten Staffel – Bild: NBC
Der Cast von „This Is Us“ in der dritten Staffel

Die erfolgreiche amerikanische Dramaserie „This Is Us“ wird mit der langfristig bestellten sechsten Staffel in der Season 2021/​22 zu Ende gehen. Das berichtet The Hollywood Reporter. Demnach will NBC bei seinen Upfronts das Serienende ankündigen – da die Veranstaltung auf die Werbekunden ausgerichtet ist, wird das Framing zweifellos Richtung Die Abschiedstournee der großen Serie steht an, die Leute werden neugierig einschalten: Bucht Werbung! gehen.

„This Is Us“ war zuletzt im Mai 2019 für gleich drei Staffeln auf einen Schlag verlängert worden (fernsehserien.de berichtete), nachdem die Serie von Dan Fogelman und 20th Televison (ehemals 20th Century Fox TV) lange Zeit der absolute Quotenbringer für NBC war. Fogelman hatte seinerzeit auch angedeutet, dass er für die komplexe Erzählung der Familiensaga der Pearsons auf diversen Zeitebenen Pläne für sechs Staffeln habe, mit dem dann vieles geklärt wäre. Allerdings haben schon viele Serien solche Ankündigungen dank finanziellen Erfolgs überlebt – etwa „Supernatural“, das nochmal zehn Staffeln drauflegte.

Die Hintergründe für die jetzige Entscheidung sind mangels offizieller Kommentare von NBC und 20th Television unklar. Gegenüber der vierten Staffel hat die aktuelle fünfte Staffel von „This Is Us“ bei NBC in den Einschaltquoten um knapp 30 Prozent nachgegeben: Ein Rating von 1.0 in der werberelevanten Zielgruppe (Live+SD) macht die Serie weiterhin zur erfolgreichsten Serie bei NBC in dieser Kategorie, andererseits sinkt aber auch die Wichtigkeit linearer Quoten im Seriengeschäft. Beim Gesamtpublikum ist man mit wöchentlich durchschnittlich 5,6 Millionen Zuschauern auf Rang fünf bei NBC – hinter den drei (ebenfalls langfristig verlängerten) „Chicago“-Serien und „The Voice USA“. Generell hat sich in der Zeit seit Serienbeginn die US-amerikanische Serien- und Geschäftswelt nachhaltig geändert und eine verstärkte Ausrichtung auf eigene Streaming-Angebote (statt linearer Sender) hat dafür gesorgt, dass Sender nun noch selten in Formate investieren, die komplett von externen Produktionsfirmen hergestellt werden. Und das ist hier der Fall.

„This Is Us“ erzählt in nichtlinearer Weise die Geschichte der Pearson-Familie im Wesentlichen vom Jahr 1980: beginnend bei den Eltern Jack (Milo Ventimiglia) und Rebecca Pearson (Mandy Moore) und der Geburt von Drillingen. Die Serie springt durch verschiedene Zeitebenen der Familiengeschichte und erzählt zu einem Gutteil von den erwachsenen Pearson-Kindern (Sterling K. Brown, Chrissy Metz, Justin Hartley) in der Gegenwart. Die Serie ist eines der wenigen Network-Formate, das Nominierungen und Gewinne bei den Kritiker-Preisen vorweisen kann.

In Deutschland ist „This Is Us“ glücklos gewesen: Die Ausstrahlung der ersten Staffel lief auf ProSieben wenig erfolgreich, so dass die Serie zu sixx weitergereicht wurde. Schließlich landete sie bei der Schwesterfirma des Produzenten 20th Century, dem Disney Channel (fernsehserien.de berichtete). Eine groß angekündigte Wiederholung der Serie vor der Free-TV-Premiere der vierten Staffel wurde mangels Erfolg abgebrochen (fernsehserien.de berichtete).

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Ich finde die Serie super , obwohl ich nicht mal zur Zielgruppe gehöre. Welche Einschaltquoten man zur Prime Zeit für Wiederholungen erwartet ist mir schleierhaft. Die Serie mittendrin abzusetzten ist schändlich. Was man anfängt sollte man durchziehen und es beim nächsten Mal besser machen. Zum Beispiel eine spätere Sendezeit. Solange nur auf die jüngere Zielgruppe schaut wird, die streamt und Netflix schaut, kann die Rechnung nicht aufgehen. Nicht alle über 49 schauen Herzkino oder Pilcher Filme ,sondern sind offen für Filme/Serien mit Tiefgang und Spannung. Diese Serie ist mal etwas anderes und hebt sich vom Einheitsbrei ab. Qualität eben. Aber die Quote muss stimmen. Traurig. Vielleicht sollten es sich Programmplaner nicht so einfach machen und vorher nachdenken wie man trotzdem Werbeeinnahmen erzielen kann.
    • am

      Am meisten ärgert mich, wenn Serien keinen Sender mehr finden um die noch ausständigen Folgestaffeln zu zeigen. Am schlimmsten ist, wenn mehrere Streaming Dienste jeweils eine oder mehrere Staffeln senden, denn wer hat schon die immer mehr werdenden Streaming Dienste alle abonniert und nicht jeder kauft Serien in DVD Format oder streamt sie direkt.
      Mit Glück sieht man dann nach Jahren die fehlenden Staffeln auf irgendeinem Sender wie Universal oder FOX, nur dann ist die Luft raus und die kommt auch nicht wieder.
      • am

        Na, dann hoffe ich mal, dass Amazon auch Staffel 5 + 6 zeigen wird.
        Im TV hat Qualität ja leider keine Chance. Jedenfalls nicht bei den "Privaten".
        • am

          6 Staffeln von einer Serie da kann man nicht meckern. Bei vielen neuen Serien ist nach 3 Staffeln schon SCHLUß.

          Ich habe die Serie nicht gesehen. Da ProSieben Serien immer aus dem Progamm wirft.
          • (geb. 1973) am

            Besser nach guten 6 Staffeln enden als mit Schlechten 9 NBC hat auch immer Große Stücke auf die Serie gehalten und die Gedult der Zuschauer Strapaziert von daher ist es ok.
            • (geb. 1967) am

              Das mit TWD ist doch Quatsch!! Ich glaube, die Macher wollten von Beginn an mindestens 7-10 Staffeln machen, wenn nicht sogar mehr, wenn es nicht zu diesem argen Zuschauer Verlust gekommen wäre!!
              • am

                Finde es gut wenn solche Serien nicht unnötig in die Länge gezogen werden, nur um die Kuh weiter zu melken.
                "Walking Dead" ist da das perfekte Beispiel

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