„The Rookie“: Untersuchung findet nach Afton Williamsons Vorwürfen kein Fehlverhalten

Williamsons enttäuscht über Entlastung der Produzenten

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 18.09.2019, 10:53 Uhr

Afton Williamson als Talia Bishop in „The Rookie“ – Bild: ABC/Kevin Foley
Afton Williamson als Talia Bishop in „The Rookie“

Im Vorfeld des US-Starts der zweiten Staffel von „The Rookie“ bei ABC hat Serienproduzent Entertainment One seinen Untersuchungsbericht zu den Vorwürfen von Darstellerin Afton Williamson veröffentlicht. Die hatte der Produktion vorgeworfen, während der ersten Staffel systematisch rassistisches Verhalten vor allem im Make-Up-Department trotz Beschwerden geduldet zu haben und auch Showrunner Alexi Hawley vorgeworfen, ihre Berichte weder ernst genommen zu haben noch diese weitergegeben oder mit der Personalabteilung besprochen zu haben (fernsehserien.de berichtete). Der Bericht von Entertainment One kommt hingegen zu dem Schluss, dass es kein Fehlverhalten gegeben habe.

eOne hatte – was in solchen Fällen üblich ist – eine externe Firma mit einer Untersuchung beauftragt, die laut dem Studio 400 Stunden an Interviews mit Mitarbeitern und der Sichtung von Beweismitteln wie Filmmaterial investiert hat. Als Ergebnis fasst eOne zusammen: „Wir kommen zu der Erkenntnis, dass jene, die von Ms. Williamson beschuldigt wurden, keine unrechtmäßigen Handlungen vollzogen haben und sich auch nicht in einer Art verhalten haben, die für einen Arbeitsplatz unangemessen ist. Wir kommen weiterhin zu dem Schluss, dass die Executive Producer, inklusive Alexi Hawley, sich umgehend und in einer angemessenen Art mit den ihnen zur Kenntnis gebrachten Vorfällen auseinandergesetzt haben.“ Neben Beteuerungen, dass der Firma die Sicherheit am Arbeitsplatz wichtig ist gestand man Williamson zu, anderer Meinung zu sein und die Vorgänge aufgrund ihrer „persönlichen Erfahrungen“ anders einzuordnen. ABC hatte sich aus der Sache herausgehalten, da sie eben im Verantwortungsbereich des Studios lägen.

Afton Williamsons, die nach den Vorfällen über die Sommerpause die Serie verlassen hatte, zeigte sich in einer Mitteilung enttäuscht über das Untersuchungsergebnis. Einerseits weil sie ihre Vorwürfe weiterhin für gerechtfertigt hält und andererseits befürchtet, dass ihre Entscheidung – einen lukrativen, aber in ihren Augen „unsicheren“ Arbeitsplatz aufzugeben – nun eben seine Signalwirkung verliert, da sie weiterhin systematische Probleme in der Industrie sieht.

„Was mich wirklich traurig macht ist die Tatsache, dass die Anstrengungen, die unternommen wurden, um zu täuschen, lügen und die Wahrheit zu verschleiern, weit größer waren als die, das Arbeitsumfeld für die Angestellten sicher zu machen. Für alle am Set ist das tragisch; frühere Angestellte und auch kommende. Und auch für jeden Schauspieler, der sich mit Belästigung und Diskriminierung konfrontiert sieht, Übergriffen und Ungerechtigkeiten.“

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • (geb. 1979) am

    Ja. Ich denke auch, dass da einiges vertuscht wird. Es kann nicht sein, dass da nichts dran ist, wenn sie so sehr darum kämpft. Da stinkt etwas ganz gewaltig und wer weiß, wie viele unter Druck gesetzt wurden, was deren Zukunft im TV- bzw. Film-Geschäft angeht.
    Dass jemand für nicht schuldig befindet wird, bedeutet für mich nicht, dass man auch wirklich nicht schuldig ist. 
    • am

      So so, Sie denken das also auch..?! Nette Ferndiagnose!


      Aber nun erstmal eines vorweg, ich habe den Charakter der Thalia Bishop in The Rookie von Anfang an nicht leiden können. Genau wie der Ausbilder Tim, der fragwürdig mit der Sucht seiner Frau umgegangen ist. Ganz zu Schweigen vom Umgang mit den Rookies. Immer wieder hat er seine Frustration wegen seiner Frau an den Rookies ausgelassen. Doch zurück zu Bishop...bis zu einer bestimmten Folge, aber auch darüber hinaus, hat man bei ihr permanent das Gefühl Polizistin zu sein würde sie total abnerven. Wäre es real und ich ihr Rookie, hätte ich ihr sehr wahrscheinlich schon am ersten Tag meine Meinung gegeigt. Und dem Tim sowieso... ;) 
      Deshalb bin ich ehrlich gesagt froh über den Ausstieg der Thalia Bishop, nicht aber über den Grund. Womit ich zum Kern meines Beitrags komme, was mir nicht leicht fällt, da sicher wieder einige meckern werden. Doch selbst ich,  der Rassismus immer wieder am eigenen Leib erfährt, meine das Folgende genau so wie ich es schreibe. 




      So...wenn ich dich mal kurz bitten dürfte den Kopf einzuschalten, dann würde Ich Sie bitten darüber nachzudenken, wieso trotz einer offenbar mutigen Darstellerin und einem Set voller verschiedener "Rassen" (fühlt sich nicht gut an das so zu schreiben, aber es muss offensichtlich sein), von Weißen, Schwarzen, Latino, Hispano & Asiaten, nicht auch nur ein einziger weiterer Darsteller der Kollegin zugestimmt hatte?! Ich meine... wann wenn nicht in diesem Moment? Denn gäbe es wirklich Rassismus am Set, also Aussagen oder Taten die Mitmenschen auf ihre rassischen Merkmale reduziert haben, dann wären garantiert weitere Schauspieler aufgestanden und hätten sich beschwert. Schließlich ist Williamson gegangen, nicht gegangen worden.;) 
      Es stand also niemand der Darsteller unter Druck den Job zu verlieren. Natürlich ist Hollywood ein Sauhaufen der von der Mafia gegründet wurde, wenn auch ein talentierter, kein Wunder bei einer Nation voller Lügner und Heuchler. 
      Aber traurigerweise ist der Rassismus natürlich noch nicht aus der Welt geschafft, was selbstverständlich viele Menschen bzgl. Rassismus etwas sehr empfindlich hat werden lassen. Heute wird selbst Diskriminierung & Diffamierung oft als Rassismus ausgelegt, was natürlich nur zuträfe, wenn das entsprechende Opfer auf seine Rassenmermale reduziert wird/wurde. Ich bezweifle, dass das an einem Set, an dem eigentlich jede Rasse vertreten ist, tatsächlich passiert ist. Die Wahrscheinlichkeit,  daß Williamson etwas zu engstirnig war/ist , ausgehend von der o.g. Tatsache, ist nunmal viel höher, als ignorierter Rassismus an einem Set voll von unterschiedlichen Rassen. 


      Es scheint doch viel eher der Fall zu sein, dass Williamson überreagiert hat bzw. überempfindlich war &  ist. Ich stelle natürlich nicht in Frage das es weltweit immernoch ein riesiges Rassismus Problem gibt, aber viele der Fälle sind eben Diskriminierung, und nicht  Rassismus. 


      Deshalb würde ich eher vermuten es war eine Art Schachzug von ihr um mehr Aufmerksamkeit von den Medien zu bekommen. In Hollywood ist bekanntlich jedes Mittel recht um berühmt zu werden. Nicht dass das bei Williamson der Fall ist, aber die Möglichkeit besteht. Wäre nicht das erste Mal das sowas passiert. Es ist aber wohl eher etwas vorgefallen, dass Sie, etwas überempfindlich, in den falschen Hals bekommen hat. Das erlebe ich selbst immer wieder. Denn auch ich reagiere ab und zu etwas über, wenn ich der einige meiner Rasse,  zB in einem Zugabteil, schief angeguckt werde,  oder von der Polizei am Bahnhof sehr häufig kontrolliert werde, was meistens schon ausreicht um zu denken mein Gegenüber sei ein Rassist. Dann mache ich mir aber immer wieder klar, dass es meistens kein Rassismus ist, sondern einfach nur die Natur des Menschen misstrauisch zu sein was Fremde angeht, denn ich sehe auch, dass die Polizei Personen ihrer eigenen Rasse unter Generalverdacht stellt. Und daß ich jetzt so oft das Wort Rasse gebrauchen musste finde ich schon schlimm genug. Aber sowas zu lesen wie von dir "mynameistv"...finde ich weitaus schlimmer, denn du warst garantiert nicht vor Ort, aber schreibst sofort es hätte dort sicher Rassismus gegeben. 


      Ich sag dir was... in den meisten Fällen von Rassismus, ist eigentlich nur Fremdenfeindlichkeit,  oder schlicht ein persönlicher Disput. 


      Ich hoffe die Nächsten denken zweimal nach bevor sie Rassismus schreien. Damit ist nämlich nicht leichtfertig umzugehen. Und schon gar nicht ist damit zu spaßen. 



      Schönen Sonntag noch! 
      Ende der Durchsage.

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