„The Orville“: FOX verlängert neue ProSiebenSat1-Serie um zweite Staffel

„Star Trek“-Parodie konnte sich behaupten

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 03.11.2017, 09:45 Uhr

Der Cast von „The Orville“: (v.l.) Penny Johnson Jerald, Halston Sage, Scott Grimes, Seth MacFarlane, Adrianne Palicki, Peter Macon, J. Lee und Mark Jackson – Bild: FOX
Der Cast von „The Orville“: (v.l.) Penny Johnson Jerald, Halston Sage, Scott Grimes, Seth MacFarlane, Adrianne Palicki, Peter Macon, J. Lee und Mark Jackson

Allen Unkenrufen zum Trotz wird die U.S.S.Orville unter Captain Ed Mercer auch in der Season 2018/​19 durchs Weltall stolpern: FOX hat eine zweite Staffel der Science-Fcition-Serie bestellt, die von vielen für die bessere neue „Star Trek“-Serie gehalten wird – obwohl sie offiziell keine ist. „Family Guy“-Schöpfer Seth MacFarlane steht als Produzent und Hauptdarsteller hinter der dem Projekt, das eine unverhohlene „Star Trek“-Satire ist, aber dabei den Geist des Franchise besser einfängt als die aktuelle Serie „Star Trek: Discovery“.

Bisher hat FOX sieben Episoden der Serie ausgestrahlt, die erste Staffel hatte eine direct-to-series-Bestellung mit 13 Episoden erhalten. Aufgrund der aufwändigen Produktion und insbesondere Nachbearbeitung mit Spezialeffekten war bereits vorher klar gewesen, dass die Auftaktstaffel nicht aufgestockt würde. In Deutschland hat sich die ProSiebenSat.1-Gruppe die Rechte gesichert.

FOX’ Plan, mit der Serie am wichtigen Donnerstagabend die anderen Sender in den Quoten anzugreifen, ist nicht wirklich aufgegangen. „The Orville“ startete im Windschatten von Football sehr erfolgreich am Sonntag mit einem ausgezeichneten Rating von 2.8 in der werberelevanten Zielgruppe der 18- bis 49-Jährigen und ordentlichen 8,6 Millionen Zuschauern. Nach dem Wechsel auf den Donnerstag pendelten sich die Zuschauerzahlen eher um 4,0 Millionen Zuschauer und bei einem Rating um 1.0 ein. Die Serie läuft jedoch in Konkurrenz zu Football, daneben haben die meisten Sender den Donnerstag gut bestückt: Der Tag ist in den USA der mit den meisten Zuschauern und den besten Werbeeinnahmen, da er als der Moment gilt, an dem die Amerikaner ihre Wochenendpläne machen. Das bezieht auch Kinobesuche ein, so dass am Donnerstag nochmal viel Geld aus der Filmindustrie in die Fernsehwerbung schwappt. Fox hatte hier oftmals billig zu produzierende Reality-Formate mit guter Anziehungskraft auf das junge Publikum gesendet oder Serien-Veteranen, die ein Stammpublikum mitbrachten. Nun hatte man im fiktionalen Bereich angreifen wollen.

Das erhoffte Powerhouse ist „The Orville“ dabei also nicht. Aber immerhin kann sich die Serie behaupten und viele US-Zuschauer schauen Aufzeichnungen binnen dreier Tage an. Auch die lange und einträchtige Geschäftsbeziehung zwischen MacFarlane und FOX dürfte „The Orville“ beim Kampf um die Verlängerung geholfen haben, zudem dürfte sich die Serie von 20th Century Fox TV im Ausland ordentlich verkauft haben.

Zur Serie
Ed Mercer (MacFarlane) war im 25. Jahrhundert zügig auf dem Karrierepfad unterwegs – bis ein Seitensprung seiner vernachlässigten Ehefrau Kelly (Adrianne Palicki) ihn entgleisen ließ. Nach einem Jahr des Trübsalblasens erhält Mercer dann doch noch das Kommando über ein fast schon überzähliges, in die Jahre gekommenes Forschungsschiff – die USS Orville. Die Freude darüber, dass er seinen besten Kumpel, den Steuermann Gordon Malloy (Scott Grimes, „American Dad!“), mit auf das neue Kommando nehmen kann wird dadurch ausgebremst, dass ihm ausgerechnet Ex-Frau Kelly als sein erster Offizier zugewiesen wird. Streitereien sind vorprogrammiert.

Ebenfalls mit an Bord sind der vorlaute Navigator John LaMarr (J. Lee), die zierliche, aber von einem Planeten mit hoher Schwerkraft und daher bärenstarke Sicherheitschefin Alara Kitan (Halston Sage), der einer rein männlichen Rasse entstammende, leicht zu nervende zweite Offizier Lt. Commander Bortus (Peter Macon), die weise Schiffsärztin Dr. Claire Finn (Penny Johnson Jerald, „Castle“) sowie der Androide Isaac (Mark Jackson), dessen Rasse der Meinung ist, allen biologischen Lebensformen überlegen zu sein – und mit dieser rassistischen Arroganz überall aneckt. Isaac befindet sich allerdings auf einer „Forschungsmission bei den biologischen Lebensformen“, so dass er bewusst umgänglich ist.

Im Hintergrund der ersten Staffel steht, dass die Planetarische Union, zu deren Flotte die Orville gehört, sich in einem startenden Krieg mit der bisher abgeschotteten und daher geheimnisvollen Rasse der Krill befindet.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • (geb. 1976) am

    Was hat eigentlich ProSiebenSat1 damit zu tun ???
    • (geb. 1967) am

      Das freut mich!

      "The Orville" zählt für mich nämlich zur positiven Überraschung der neuen TV-Season: Wie ein uneheliches Kind von "Next Generation" und "Voyager" fühlt sie sich weniger wie eine Parodie, sondern mehr wie eine nicht ganz bierernst gemeinte Hommage an das Star Trek-Universum der 1990er Jahre an.

      Und obwohl die meisten Folgen sogar eine halbwegs philosophische Aussage haben, sind die manchmal sehr offensichtlichen Gegenwartsbezüge das einzig Nervige an der Serie.

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