Als Ende der 1990er Jahre die „Teletubbies“ auf den Fernsehbildschirmen in Großbritannien und Deutschland auftauchten, war die Kritik und Empörung zahlreicher besorgter Eltern groß. Die auf Kleinkinder ausgerichtete Serie würde die Sprachentwicklung der Kinder stören, da die vier Teletubbies beispielsweise zur Begrüßung „Ah-Oh“ und zur Verabschiedung „Winke-Winke“ sagen. Andere Studien kamen kingegen zum Ergebnis, dass sich die Sendung durchaus positiv auf die Entwicklung der Kinder auswirken würde, da sie zum Mitmachen und Mitdenken anregen würde.
Allen kritischen Stimmen zum Trotz strahlte der KiKA, der sich damals noch Kinderkanal nannte, die umstrittene Serie ab 1999 aus. Die Produktion entwickelte sich zu einem internationalen Hit. Zwischen 1997 und 2002 sind insgesamt 365 Folgen der britischen Produktion entstanden.
Nach mehr als zehn Jahren Pause gibt es jetzt ein Wiedersehen mit Tinky-Winky, Dipsy, Laa-Laa und Po. Die BBC ließ 60 neue Folgen des Kleinkinderprogramms produzieren, die 2015 und 2016 auf dem Kindersender CBeebies liefen. Diese Neuauflage schafft es nun auch ins deutsche Fernsehen: Der KiKA beginnt mit der Ausstrahlung der neuen „Teletubbies“ am 10. April. Täglich um 18:40 Uhr ist dann eine neue Folge zu sehen.
Inhaltich verfolgt das Format das gleiche Konzept. Jeden Tag erleben die vier Teletubbies aufregende Abenteuer im Teletubby-Land. Der Teletubby-Tag beginnt mit den ersten Strahlen der aufgehenden Sonne – und einem Kinderlachen. In der Neuauflage wurde das Baby in der Sonne von dem 18 Monate alten Berry aus London gespielt. Die deutschen Synchronsprecher der neuen „Teletubbies“ sind die Gleichen wie vor 20 Jahren. Optisch haben sich die Figuren marginal dem modernen Zeitalter angepasst: Die Bildschirme auf den Bäuchen der Teletubbies sind nun im 16:9-Format.
Weniger erfreut über die Neuauflage ist „Teletubbies“-Koschöpferin Anne Wood, die die Rechte an den Figuren 2013 verkaufte: „Ich bin ein wenig traurig“, sagte sie der Radio Times. „In der heutigen Zeit fühlen sich die Leute sicherer dabei, Erfolge der Vergangenheit neu aufzulegen, als etwas Neues zu probieren. Es gibt so viele Sendungen, die geremaket werden und ich denke einfach, dass die Kinderfernseh-Industrie mehr verdient hätte.“
Die letzte Ausstrahlung der Original-„Teletubbies“ im deutschen Fernsehen liegt übrigens genau zehn Jahre zurück.
