Sportreporter-Legende Ulli Potofski ist tot

Pionier der modernen Sportberichterstattung wurde 73 Jahre alt

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 06.08.2025, 15:15 Uhr

Ulli Potofski (1952⁠–⁠2025) – Bild: IMAGO/Chai v.d. Laage
Ulli Potofski (1952⁠–⁠2025)

Er war einer der bekanntesten Fußballkommentatoren des deutschen Fernsehens und gilt mit seiner humorvoll-schnodderigen Art als Pionier der modernen Sportberichterstattung, die er vier Jahrzehnte mitprägte: Ulrich „Ulli“ Potofski war vor allem für die Sender RTL und Sky tätig. Wie die BILD zuerst berichtete, ist er im Alter von 73 Jahren verstorben. Kurz darauf wurde sein Tod auch von RTL bestätigt. Demnach ist Potofski bereits am Sonntag (3. August) nach langer, schwerer Krankheit gestorben.

Geboren wurde Ulli Potofski am 7. Juli 1952 in Gelsenkirchen. Nach der Realschule absolvierte er zunächst eine Ausbildung als Koch, bevor er 1970 bei Radio Luxemburg den journalistischen Karriereweg einschlug. Was viele nicht wissen: Bevor er Sportreporter wurde, war Potofski in den 1970er Jahren als Puppenspieler, DJ und Schlagersänger tätig. Unter dem Pseudonym Ulli Mario veröffentlichte er 1969 den Song „Ich kann an keinem Girl vorübergeh’n“.

1979 ging er dann zum WDR und arbeitete zunächst im Hörfunk als Sportreporter. 1984 wechselte er zum frisch gegründeten Privatsender RTLplus und wurde dort Sportchef. In dieser Funktion moderierte er auf dem Sender von 1988 bis 1992 die Bundesliga-Show „Anpfiff“. 1989 wurde er mit dem Bambi als beliebtester TV-Moderator ausgezeichnet. Auch nach dem Ende des Formats blieb Potofski RTL als Sportreporter über Tennis und Skispringen erhalten.

Neben Sportsendungen zog es Ulli Potofski zwischendurch auch immer wieder in die Unterhaltung. So spielte er beispielsweise in einer Folge des Serienklassikers „Ein Schloss am Wörthersee“ mit und moderierte 1993 mehrere Folgen der RTL-Reise-Spielshow „Ein Tag wie kein anderer“. Unvergessen sind auch seine Einsätze beim jährlichen „Domino Day“, den er von 1998 bis 2009 zusammen mit Wolfram Kons kommentierte. 2010 war er außerdem als Kommentator der sportlichen Matches bei „Big Brother“ im Einsatz.

Parallel zu seiner Arbeit für RTL moderierte Potofski von 1998 bis 2002 beim Sportsender DSF (heute Sport1) das Format „Auf Schalke“ und von 2004 bis 2005 die Sendung „Kreisklasse“. Außerdem war er Programmverantwortlicher und Moderator beim Pferdesport-Spartenkanal Raze. 2006 wechselte er schließlich zum Pay-TV-Anbieter Premiere, der 2009 zu Sky wurde. Bis zu seinem Tod blieb er für den Bezahlsender im Einsatz und berichtete über die Bundesliga, den DFB-Pokal, aber auch über das Tennis-Turnier in Wimbledon. Er moderierte bei Sky Formate wie „Mein Stadion“ und „London Calling“. Zeitweise war Potofski auch für NRW.TV im Einsatz, wo er über Amateursport berichtete.

2016 nahm Ulli Potofski an der neunten Staffel der RTL-Show „Let’s Dance“ teil, wo er es zusammen mit Profitänzerin Kathrin Menzinger auf den sechsten Platz schaffte. Ferner verfasste Potofski mehrere Kinderbücher wie „Locke bleibt am Ball“ oder „Locke stürmt los“. Darüber hinaus wirkte er in über 100 Folgen der Hörspielreihe „Teufelskicker“ mit und lieh dem fiktiven Sportkommentator seine Stimme.

Noch am 6. Juli machte Ulli Potofski auf Instagram seiner Lebensgefährtin Nadja, mit der er über zehn Jahre zusammen war, eine Liebeserklärung und freute sich auf die nächsten Jahre „in Liebe und Zuversicht“ mit ihr. Das letzte öffentliche Lebenszeichen war am 31. Juli in seinem Podcast „Herz Seele Ball“ zu hören. Darin sprach Potofski über einen Krankenhaus-Aufenthalt: Ich bin wieder in meinem Krankenhaus gelandet, werde hier hoffentlich gut versorgt. Und Herz, Seele, Ball macht weiter, sagte er optimistisch, aber mit geschwächter Stimme.

Mit großer Bestürzung haben wir vom Tod unseres langjährigen Kollegen Ulli Potofski erfahren, der am Sonntag im Alter von 73 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben ist. Ulli Potofski war seit 2006 ein geschätztes Mitglied der Sky Familie (zuvor bei Premiere) und prägte über viele Jahre hinweg als Moderator, Kommentator und Reporter die Sportberichterstattung in Deutschland maßgeblich mit. ] …] Wir verlieren mit Ulli Potofski nicht nur einen außergewöhnlichen Journalisten, sondern auch einen Kollegen, der mit Kreativität, Humor und großem persönlichem Engagement die Sportberichterstattung über Jahrzehnte hinweg bereichert hat. Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie, seinen Freunden und allen, die ihm nahestanden, teilt Potofskis langjähriger Heimatsender Sky mit.

Auch „Let’s Dance“-Juror Joachim Llambi meldete sich auf Instagram und würdigte Ulli Potofski mit Worten, die die Reporterlegende treffend beschreiben: Du warst einer meiner absoluten Lieblingskandidaten. Nicht, weil du tänzerisch brilliert hast, das war vielleicht nicht deine größte Stärke. Aber dein Humor, dein Charme, deine Wärme, das war einzigartig. Dein Auftreten hatte Herz. Echtheit. Größe. Du wirst uns allen fehlen, Ulli. So sehr.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Der nächste Schock:

    Fußball-Reporter Ulrich „Ulli“ Potofski ist tot. Das berichtet die „Bild“. Potofski starb demnach nach schwerer Krankheit am vergangenen Sonntag im Alter von 73 Jahren.

    Erst vor wenigen Tagen hatte Potofski in seinem Podcast „Herz, Seele, Ball“ von einem Krankenhaus-Aufenthalt berichtet und gesagt, er werde dort „hoffentlich gut versorgt“. Genauere Details nannte der langjährige TV-Kommentator nicht.

    https://www.mopo.de/sport/fussball/reporter-legende-ulli-potofski-73-ist-tot/
    • am via tvforen.de

      Er erfand die Sendung "Anpfiff" und brachte mit dieser Sendung frischen Wind in die Fußballberichterstattung. Bekannt für seine freundliche Art und oft emotional was ihn bei vielen Fans beliebt machte. R.I.P. Ulli

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