Opening Credits: Eine kurze Geschichte des Serienvorspanns

Erster Teil unserer Reihe über Serienvorspänne

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 18.05.2019, 10:00 Uhr

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Markant ist der Blick ins Jahr 2004, in dem der US-Sender ABC vier Serienerfolge startete und bei allen auf unterschiedliche Vorspänne setzte. Bei den „Desperate Housewives“ verwendete man aufwendige und künstlerische Animationen, die gar nichts mit der laufenden Handlung zu tun hatten. Die schräge Anwaltsserie „Boston Legal“ fuhr die Strategie, die Zuschauer mit einem schnellen Wechsel aus pointiert musikalisch unterlegten Schnipseln auf die Serie einzustimmen. Bei „Grey’s Anatomy“ etwa wurde der anfangs längere Vorspann deutlich gekürzt. „Lost“ war kurz zuvor gleich ganz ohne Vorspann an den Start gegangen und hatte dabei neue Maßstäbe sowohl in Sachen Kürze wie auch Stimmungsvermittlung gesetzt.



Parallel wurde die Verspieltheit im Pay-TV der USA noch deutlich erhöht: Serienvorspänne wurden zu rechten Kurzfilmen, mit eigenem künstlerischen Anspruch. Anfangs galt das natürlich vor allem für den Branchenprimus HBO, der als erster auf eigene Serienproduktionen setzte. Aber auch die Konkurrenz von Showtime und Starz sprang auf den Zug auf.



Mit der Streaming-Revolution wurde der Output an Serien im Pay-TV deutlich erhöht, und damit auch die Zahl an aufwendigen Vorspännen. In einer Welt, in der viele Menschen ihre Serien auf ihre mobilen Endgeräte laden, um sie beim Pendeln von und zur Arbeit zu konsumieren, sorgen lange, eine Stimmung vermittelnde Opening Credits wieder dafür, dass der Zuschauer aus dem Alltag abgeholt und in den Konsum seiner Serie geführt wird.



In weiteren Teilen dieser losen Artikel-Reihe blicken wir nach diesem allgemeinen Überblick auf Vorspänne aus bestimmten Jahrzehnten oder Seriengenres.

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Über den Autor

Bernd Krannich ist Jahrgang 1974 und erhielt die Liebe zu Fernsehserien quasi in die Wiege gelegt. Sein Vater war Fan früher Actionserien und technikbegeistert, Bernd verfiel den Serien spätestens mit Akte X, Das nächste Jahrhundert und Buffy. Mittlerweile verfolgt er das ganzes Serienspektrum von „The Americans“ über „Arrow“ bis „The Big Bang Theory“. Seit 2007 schreibt Bernd beruflich über vornehmlich amerikanische Fernsehserien, seit 2014 in der Newsredaktion von fernsehserien.de.

Lieblingsserien: Buffy – Im Bann der Dämonen, Frasier, Star Trek – Deep Space Nine

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Enttäuschend ist für mich, dass hier Parker Lewis ausgelassen wurde, der 1990-1993 eine andere Art von Vorspann prägte. Denn dieser war immer individuell bei jeder Folge, aber dennoch nach einem bestimmten Schema und mit der typischen Hintergrundmusik

    https://www.youtube.com/watch?v=6I_NeJcJoug
    • (geb. 1991) am

      Ich mag einen Vorspann wenn die Musik einen anspricht. bestes Beispiel sind da Serien wie Matlock, Dallas oder Mord ist ihr Hobby. Die machen einfach Laune auf die gleich startende Folge.

      Auch mag ich wenn der Vorspann teil der Folge selber ist wie es bei Boston Legal oder Psych der Fall ist. Gerade bei Psych gibt es verschiedene Längen, verschiedene Sprachen und verschiedene Bilder sowie manchnmal sogar im Style von anderen Serien wie Twin Peaks.

      Am besten sind aber immer noch die, die ein Lied präsentieren wo man mitsingen kann. So zumbeispiel bei Sons of Anarchy oder Gilmore Girls. Dann ist die Folge gleich viel besser, auch weil ich mir so Serien leichter merken kann (und man die Lieder manchmal im Radio hören kann) und man nochmal reinschauen kann wie bei Eine schrecklich nette Familie (Frank Sinatra).
      • am

        Mein absoluter Favorit beim Vorspan ist wegen der Musik "Psych". Bei dem Song krieg ich immer gute Laune :-)
        • am via tvforen.de

          ja, anständige serien (DER WOLF UND DAS KIND - lone wolf and cub) und die vorspänne:


          https://www.youtube.com/watch?v=L67KpsKhQwg


          upps, die ganze folge dran. vorsicht: fsk18!
          • am via tvforen.de

            Wobei ich diesen Vorspann im Gegensatz zu dem von "Shogun" nicht sehr gelungen finde.
        • am

          @Fernsehzuschauer:
          Wenn die Intros blöd sind, ok, ansonsten haben Sie keine Ahnung.
          Und Bingewatcher sind mir eh schleierhaft. Ich kann höchstens drei Folgen am Stück schauen, ohne den Genuss des Zuschauens zu verlieren.
          Ist auch so eine moderne Sache, die ich verabscheue. Bingewatching, wenn möglich noch unterwegs auf Tablet, Smartphone etc.

          Klar habe ich eine Staffel Game of Thrones mal an einem Wochenende geschafft. Das sind aber 10 Folgen: drei Freitag Abend, 2 Samstag Mittag, 3 Samstag Abend, 2 Sonntag Abend. Immerhin noch eine gute Aufteilung...und IMMER mit Intro und Abspann!
          • am

            Nur weil ich eine andere Meinung habe, habe ich noch lange nicht keine Ahnung. Mir gefallen halt eher kurze Vorspänne sorry, 30 sek ist echt das Maximum für einen Vorspann, alles andere ist schon viel zu lang. Auf Tablet, Smartphone,TV schaue ich sowieso nicht. 


            Ich verstehe einfach die Leute nicht, die immer noch im Wochenrhythmus schauen.  Klar, bei manchen Serien die ich dringend sehen möchte, und ich weiß dass die Folgen regelmäßig kommen, mache ich es auch so. 
            Aber sonst schaue ich immer dass die Serien komplett vorliegen. Vorzugsweise jede Folge 40 Minuten, aber max. 30 Folgen. Alles andere(wie 5x22 Folgen) ist einfach verrückt, weshalb ich so etwas gar nicht anfange. Oder Serien mit Überlänge müssen schon außergewöhnlich gut sein, damit ich sie schaue.


            Und wie lange geht Vor/Abspann bei GoT? 2 Min Vorspann, 2 Min Abspann? Pro Folge 4 Min bei 10 Folgen 40 Minuten. Das ist Verschwendung, 10 mal den gleichen Vorspann zu sehen würde mich ankotzen. Und bei Abspännen ja, wenn sie ne gute Musik haben. Aber da auch lieber überspringen wg. Zeitersparnis. 


            Deine Aufteilung ist doch gut so, die Folgen gehen ja auch fast so lang wie nen Spielfilm. Mit zwei Folgen wird aus Samstagmittag ja schon Samstagabend
        • am

          Openings sind, einfach nur nervig. Klar gibt es Ausnahmen(besonders bei deutschen Serien oder eben Serien wie "Gilmore Girls"), aber ansonsten überspringe ich sie einfach. Besonders nervig sind sie bei Binge Watching. Abspann schaue ich an, wenn er eine gute Musik dazu anbietet, sonst vielleicht nur bei der letzten Folge. Bei Filmen entweder letzteres oder wenn es Outtakes gibt.  Wenn ich Lust habe, verkürze ich den unnötigen "Good Fight" Abspann, in meinen Aufnahmen... 
          • am

            Sopranos war super, House of Cards ist mein persönlicher all time Favorit und in der Auflistung fehlt mir (noch) Six Feed Under. Ich orientiere mich dabei sehr an der Musik und weniger am jeweiligen Film bzw. Bild. Ich habe z.B. Game of Thrones nie gesehen, weil mich das Thema überhaupt nicht interessiert, aber der Vorspann und vor allem die Musik ist Weltklasse, mein zweiter all time Favorit.
            • am

              Ich liebe Intros (und auch Outros) bei Serien und Filmen. Wer das wegschaltet, hat meines Erachtens keine cineastische Ader.
              Am meisten jedoch liebe ich die Intros der Serien aus den 60ern, 70ern und 80ern, weil dort auch viel Wert auf die Musik gelegt wurde und das ist mir auch wichtig: audiovisuelle Erlebnisse.
              Nur mal eine Auswahl meiner Lieblingsintros, so ungefähr chronologisch:

              Bonanza, Die Leute von der Shiloh Ranch, "Mit Schirm, Charme und Melone" (allerdings ab die Emma Peel Staffel), Simon Templar (beide, s/w und Farbe), Big Valley, "Kobra. übernehmen Sie", Raumschiff Enterprise, High Chapparal, Hawaii 5-O (das Original), Die 2, Die Straßen von San Francisco, Kojak - Einsatz in Manhattan, Starksy & Hutch (vor allem erste Staffel), Drei Engel für Charlie, Kampfstern Galactica, Dallas, Hart aber herzlich (vielleicht meine Lieblingsmusik), Der Denver-Clan, Magnum, Falcon Crest, Ein Colt für alle Fälle, Simon & Simon, Knight Rider, Das A-Team, Trio mit vier Fäusten, Airwolf, Miami Vice, MacGyver, DuckTales, Star Trek - Das nächste Jahrhundert.

              Ab den 90ern flaute es musikalisch schon stark ab, dann wurde nur kurze Intros gezeigt, manchmal gar nicht. Erst mit "Game of Thrones" (2011) wird das Intro wieder richtig zelebriert. Optisch und melodisch (ca.1:45 Minuten).
              • (geb. 1967) am

                Mein Gott, waren das noch Zeiten, wo der Vorspann noch mindestens 1min. oder länger gedauert hat!! Den blödesten finde ich nach wie vor von "Major Crimes"!!! Da wurde mal einfach nur der Schriftzug eingeblendet....sowas geht mal gar nicht!!
                • am via tvforen.de


                  https://www.youtube.com/watch?v=AEGqH52nGY8


                  das waren noch zeiten.

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