Lisa Kudrow: Man muss schon immer noch einen Schritt weitergehen. Ich denke, wir haben vorher die Grundlage für die Serie gelegt, haben gezeigt, dass Fiona keine Person ist, die allzu viel Rücksicht auf die Gefühle anderer nimmt, dass sie eine etwas andere Art von Ehe führt.
Es gibt zurzeit Gerüchte, dass Sie mit HBO in Gesprächen über eine mögliche Wiederbelebung Ihrer Comedyserie „The Comeback“ von 2005 sind. Wie kam es dazu und wie stehen die Chancen?
LK: Tja, wir hoffen, dass es klappt, aber ich kann dazu noch gar nichts sagen, weil wir noch in einem sehr frühen Stadium der Gespräche sind.
Könnten Sie, wenn es tatsächlich dazu käme, trotzdem mit „Web Therapy“ für Showtime weitermachen?
LK: Ja, Showtime lizensiert ja im Prinzip nur ein fertiges Produkt von uns, sie haben keine Exklusivrechte auf meine Arbeit. Wir könnten die Dreharbeiten einfach auf andere Wochenenden verschieben. Eine komplette Staffel wird immer an drei Wochenenden gedreht, wir haben ja nur jeweils zwei Schauspieler am Tag und machen dann insgesamt sechs Aufnahmesessions pro Wochenende.
Sie haben sowohl in Multi-Cam-Formaten, also klassischen Sitcoms wie „Friends“, als auch in Single-Camera-Comedyserien gespielt. Was ist Ihnen lieber und wo sehen Sie die wichtigsten Unterschiede für eine Schauspielerin? Würden Sie „Web Therapy“ überhaupt als Single-Cam bezeichnen, mit diesem ungewöhnlichen Setup, dass sie jeweils zwei Schauspieler parallel mit je einer Kamera aufnehmen?
LK: Interessante Frage, darüber habe ich mir noch nie Gedanken gemacht. Es passt nicht so richtig in diese Kategorien. Technisch gesehen ist es wahrscheinlich eine Single-Cam oder eine Sonderform davon. Ich mag beides. Der Hauptunterschied ist, dass es bei Multi-Cams ein Studiopublikum gibt. Das ist mehr wie Theater spielen.
In jüngster Zeit gibt es im Comedybereich verstärkt Frauen vor und hinter der Kamera erfolgreicher Serien: Tina Fey, Amy Poehler, Sarah Silverman, Lena Dunham … Wie sehen Sie diese Entwicklung?
LK: Das ist fantastisch. Das Fernsehen hat aber schon immer mehr starke Rollen für Frauen ermöglicht als das Kino. Das fing ja schon mit der Sitcom „I Love Lucy“ an, wo Anfang der 1950er Jahre bereits eine Frau die Hauptrolle spielte.
Dieses Jahr feiert „Friends“ ja 20. Geburtstag und nächsten Monat ist es zehn Jahre her, seit die letzte Folge in den USA ausgestrahlt wurde. Gibt es irgendwelche Pläne für eine Wiedervereinigung im Fernsehen oder feiern Sie zumindest gemeinsam mit ihren damaligen Serienkollegen?
LK: Nein, da gibt es überhaupt keinerlei Pläne.
Das Interview führte Marcus Kirzynowski. Die dritte Staffel von „Web Therapy“ läuft noch bis zum 23. April mittwochs um 21:25 Uhr auf TNT Glitz.
Marcus Kirzynowski ist Düsseldorfer Journalist und Serienfreund; wuchs mit „Ein Colt für alle Fälle“, „Dallas“ und „L.A. Law“ auf; Traumarbeitgeber: Fisher & Sons, County General Notaufnahme; die Jobs auf dem Battlestar Galactica und im West Wing wären ihm hingegen zu stressig; Wunschwohnort: Cicely, Alaska. Schreibt über amerikanische und europäische TV-Serien sowie andere Kultur- und Medienthemen, u.a. für fernsehserien.de und sein eigenes Online-Magazin Fortsetzung.tv.