„Wer sich nicht wehrt, landet am Herd“

Über die emanzipierte Hausfrau in aktuellen US-TV-Serien

Boris Klemkow – 09.06.2011, 15:52 Uhr

Suffragette und Gangsterliebchen

Kelly Macdonald in „Boardwalk Empire“HBO Networks

30 Jahre zuvor wird die irische Einwanderin Magaret Schroeder (Kelly Macdonald) zur Witwe, als ihr prügelnder Gatte von den Handlangern des Kriminellen „Nucky“ Thompson (Steve Buscemi), dem mächtigsten Mann in Atlantic City, ermordet wird. Als alleinerziehende Mutter ist sie zunächst gezwungen, nach Vermittlung Thompsons einen Job in einer Boutique anzunehmen und wird schließlich zur Geliebten ihres einflussreichen Wohltäters.

Nachdem sie sich für die Ideen der Suffragetten – Frauenrechtlerinnen in den Vereinigten Staaten des frühen 20. Jahrhunderts – und für die Prohibition engagiert hat, lässt sie sich im Glauben, das Nucky sie wirklich liebt. Auf diese Weise möchte sie ihren Kindern ein besseres Leben ermöglichen, doch vollends überzeugt ist Margaret nicht. Als sie erkennt, dass er sie wie nahezu alle Menschen instrumentalisiert um seine egoistischen Interessen durchzusetzen, geht sie auf Distanz und opfert damit ihre finanzielle Sicherheit und die Bequemlichkeit ihres Maitressendaseins für ihre wiedergewonnene Unabhängigkeit. Einer Wiederaufnahme der Beziehung unter anderen Vorzeichen steht allerdings nichts entgegen, da beide Gefühle füreinander entwickelt haben.

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