Die 10 wichtigsten Serien im April

Von Saul Goodman bis Bibi Blocksberg, von Gleichstellung bis Generation Q

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 31.03.2020, 17:30 Uhr

The L Word: Generation Q

Alte Clique in neuem Gewand

Zwischen 2004 und 2009 sorgte die Dramaserie „The L Word“ mit ihrem Einblick in die lesbische Subkultur von Los Angeles für Aufsehen – und auch für die Repräsentation von generellen Frauenthemen wie Familie oder Brustkrebs. Nun, knapp zehn Jahre danach, wird die Geschichte einiger damaliger Hauptfiguren weitererzählt, zu ihnen gesellt sich eine junge Generation: „The L Word: Generation Q“.

Die Figuren gruppieren sich um den Wahlkampf von Bette Porter (Jennifer Beals), die als Kandidatin für das Bürgermeisteramt in Los Angeles angetreten ist, und Alice Pieszecki (Leisha Hailey), die eine örtliche Fernseh-Talkshow hat und mit einer zweifachen Mutter liiert ist.

Von der alten Gruppe dabei ist auch noch Shane (Katherine Moennig): Mittlerweile im Beauty-Geschäft sehr erfolgreich mit mehreren Salons in diversen Städten, kehrt sie zu Serienbeginn nach Los Angeles zurück.

Neu im Cast ist unter anderem Sophie Suarez (Rosanny Zayas), die als Produzentin bei Alice arbeitet, der Talkshow von Alice. Dort jobbt ebenfalls die eher unstete Sarah Finley (Jacqueline Toboni, „Grimm“), allerdings als PA (Production Assistant) – der niedrigste Job in der Fernsehproduktion.

Sophie steht vor der Verlobung mit Dani Nunez (Arienne Mandi). Die Tochter eines erfolgreichen Unternehmers arbeitet für die politisch einflussreiche Firma ihres Vaters als PR-Chefin. Sophie und Dani leben in einer WG zusammen mit dem transsexuellen Mann Micah Lee (Leo Sheng).

Sky Atlantic HD zeigt „The L Word: Generation Q“ ab dem 15. April immer mittwochs um 20:15 Uhr in Doppelfolgen.

Better Call Saul

Bob Odenkirk brilliert als moralisch flexibler Anwalt

Mit gehöriger Verspätung schafft es eine weitere amerikanische Ausnahmeserie ins deutsche Free-TV: „Better Call Saul“. In den USA wollten Sender AMC und Produktionsstudio Sony Pictures Television den Erfolg von „Breaking Bad“ noch ein bisschen auswalzen und gaben so eine Fortsetzung in Auftrag. Dabei machten sie eins richtig: Sie engagierten „Breaking Bad“-Schöpfer Vince Gilligan erneut für die kreative Leitung.

Der erzählt die Vorgeschichte von „Saul Goodman“ (Bob Odenkirk), einem schmierigen Drogenanwalt, der auch Walter White beim Geldwaschen geholfen hatte. Doch wie wurde aus dem Anwalt die schmierige Figur? Das untersucht die Serie.

In der war der spätere Saul unter seinem bürgerlichen Namen Jimmy McGill schon immer jemand, der die Abkürzung zum Ziel bevorzugte – warum Klienten, die um Schadenersatz klagen wollen, suchen, wenn man sie „machen“ kann, indem man Unfälle inszeniert?! Jimmys Bruder Chuck (Michael McKean) hatte stets darum gekämpft, den Bruder auf einen rechtschaffenen Pfad zu bringen. Doch aktuell hat Chuck genug mit sich und seiner Gesundheit zu kämpfen, so dass er nur eingeschränkt arbeiten kann. Sein Kanzleipartner Howard Hamlin (Patrick Fabian) will Chuck daher aus der Kanzlei drängen. Jimmy und die ihm nahe stehende Kim Wexler (Rhea Seehorn) versuchen, Chucks Rauswurf zu verhindern. Derweil gerät Jimmy tiefer auf die schiefe Bahn. Zunächst versucht er „lediglich“, sich mit unlauteren Mitteln zu inszenieren, um von den mageren Jobs als Pflichtverteidiger wegzukommen. Doch nach und nach geht er immer weitere faule Kompromisse ein und kommt mit Drogendealern ins Geschäft.

Das ZDF zeigt die Serie „Better Call Saul“, die in Deutschland allerdings auch bei Netflix seit Jahren im Angebot ist, ab dem 17. April immer nach Mitternacht – der erste Doppelpack läuft etwa gegen 0:45 Uhr.

Zoey’s Extraordinary Playlist

Wenn die ganze Welt plötzlich Musik ist

Die halbwegs junge Programmiererin Zoey Clarke (Jane Levy) aus San Francisco hat den Kopf voller Probleme. Sie macht sich Hoffnungen auf eine Beförderung beim Tech-Unternehmen SPRQPoint, wo sie aber die einzige weibliche Programmiererin ist. Immerhin: Die Chefin ist auch eine Frau, Joan (Lauren Graham). Dann ist da noch ein neuer Kollege, den Zoey ein bisschen anhimmelt, den anzusprechen sie aber zu schüchtern ist. Daneben hat Zoeys Vater Mitch (Peter Gallagher) eine schwere degenerative neurologische Erkrankung – und Zoey müsste sich eigentlich endlich mal durchleuchten lassen, ob sie auch Anzeichen dieser Erkrankung hat.

Als sie das dann schließlich tut, wird ihre durch „Beruhigungsmusik“ unterstützte Untersuchung durch ein Erdbeben zur lebesverändernden Erfahrung: Zoey beginnt allmählich, die emotionalen Nöte ihrer Mitmenschen in Form von Popsongs zu hören. Da sie mit denen gar nichts anfangen kann, findet sie mit ihrem Nachbarn Mo (Alex Newell) einen musikversierten Helfer. Dank ihrer neuen Einblicke kann Zoey manches Hindernis überwinden und auch ihrem Vater und der ihn pflegenden Mutter Maggie (Mary Steenburgen) besser beistehen. Als sie erkennt, dass ihr bester Kumpel Max (Skylar Astin) Gefühle für sie hegt, wird die Lage aber ebenso kompliziert, da sie ihrem Schwarm Simon (John Clarence Stewart) dank neuer Einblicke endlich näherkommen kann – nur um festzustellen, dass er verlobt ist.

In der Serie erlebt Zoey immer wieder, wie die Menschen in ihrer Umgebung in Gesangsnummern ausbrechen, teils kleinere, teils große Gruppennummern.

Sky One strahlt „Zoey’s Extraordinary Playlist“ ab dem 19. April immer sonntags um 20:15 Uhr aus.

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