Konnten Walter White das Handwerk nicht legen: Die „True Detective(s)“HBO Kritikerpreise sind in den USA eine wichtige Sachen. Und wer die Pressetexte deutscher Sender kennt weiß, dass man sich auch hierzulande gerne mit solchen Federn schmückt. So kommt es, dass immer mehr Serienproduzenten versuchen, mit ihren Aushängeschildern auf Teufel komm raus die drei Standardkategorien „Drama-Serie“, „Comedy-Serie“ und „Longform“ (Miniserie und Fernsehfilm) abzudecken.
So etwa Netflix, wo man die zweite Staffel von „Orange is the New Black“ als Comedy einreichte, nachdem sie im ersten Jahr noch als Drama lief. Man wollte sich nicht bei „House of Cards“ Konkurrenz machen. Ähnlich bei HBO. Da man in der Longform-Kategorie dank mehrere Filme gut aufgestellt war wurde entschieden, „True Detective“ nicht als „Miniserie“ sondern Drama-Serie einzureichen. Andererseits kämpft FX beständig darum, „American Horror Story“ mit jeder Staffel erneut als Miniserie einzureichen, weil man sich dort mehr Chancen ausrechnet, als bei den Drama-Serien. Als drittes Modell der Award-Optimierung wurden abschließende Serienstaffeln von „Breaking Bad“ und „Mad Men“ gerne auch nochmal geteilt, um unter anderem ein weiteres Awardsjahr heruaszuholen.
Zumindest bei den Emmys war in diesem Jahr schon einmal „Breaking Bad“ mit seiner letzte Staffel siegreich und konnte Beste Dramaserie und bester Hauptdarsteller in einer Dramaserie gegen „True Detective“ gewinnen und sich zahlreiche weitere Auszeichnungen sichern.
Bernd Krannich ist Jahrgang 1974 und erhielt die Liebe zu Fernsehserien quasi in die Wiege gelegt. Sein Vater war Fan früher Actionserien und technikbegeistert, Bernd verfiel den Serien spätestens mit Akte X, Das nächste Jahrhundert und Buffy. Mittlerweile verfolgt er das ganzes Serienspektrum von „The Americans“ über „Arrow“ bis „The Big Bang Theory“. Seit 2007 schreibt Bernd beruflich über vornehmlich amerikanische Fernsehserien, seit 2014 in der Newsredaktion von fernsehserien.de.
