Schluss mit Samstagabend: So kündigte Thomas Gottschalk seinen TV-Abschied an

Große Abschiedssendung der „Jauch-Gottschalk-Schöneberger-Show“ im Dezember

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 11.05.2025, 12:50 Uhr

Thomas Gottschalk verabschiedet sich im Dezember von der Samstagabendunterhaltung. – Bild: RTL/Stefan Gregorowius
Thomas Gottschalk verabschiedet sich im Dezember von der Samstagabendunterhaltung.

Bereits im November 2023 moderierte Thomas Gottschalk seine allerletzte Ausgabe „Wetten, dass..?“ im ZDF. Bei RTL blieb der Showmaster den Zuschauern allerdings noch erhalten, präsentierte etwa „Disney 100 – Die große Jubiläumsshow“ und wirkte bei „Denn sie wissen nicht, was passiert“ mit. Nun jedoch hat Gottschalk beschlossen, einen endgültigen Schlussstrich zu ziehen. In der gestrigen Ausgabe der „Jauch-Gottschalk-Schöneberger-Show“ verkündete er live on Air seinen Abschied von der Samstagabendunterhaltung.

Spekulationen darüber gab es bereits im vergangenen Jahr, als Thomas Gottschalk im Zusammenhang mit dem TV-Comeback von Stefan Raab auf seinem Instagram-Kanal schrieb: Stefan Raab kommt zurück – ich verabschiede mich! Gestern Abend verkündete er nun live bei RTL: Es gibt immer einen Moment, wo man sagen kann: Das war’s für mich am Samstagabend. Dieser Moment ist heute gekommen, teilte der Moderator am Ende der Sendung mit. Ich werde am nächsten Sonntag 75 und das ist für einen Moderator der Punkt, wo man sagen sollte, man nimmt sich selber raus. Ich habe immer gesagt, wenn der Papst jünger ist als ich, dann ist die Sache für mich gelaufen. Der Papst ist jetzt jünger als ich, insofern verabschiede ich mich vom Samstagabend Entertainment. Ich habe 35 Jahre lang den Samstagabend betreut und im Griff gehabt. Begleitet wurden Gottschalks Worte von Standing Ovations im Studio.

Der große Abschied wird am 6. Dezember zelebriert, wenn Thomas Gottschalk zum letzten Mal bei „Denn sie wissen nicht, was passiert“ an der Seite seiner Wegbegleiter Günther Jauch und Barbara Schöneberger auftreten wird. Du darfst entweder den ganzen Abend moderieren oder gar nicht moderieren. Nur nicht kommen geht nicht, stellte Günther Jauch nach Gottschalks Ankündigung klar. Laut BILD-Informationen soll Jauch im Vorfeld noch versucht haben, Gottschalk von seiner Entscheidung abzubringen.

In der RTL-Show, die seit 2018 produziert wird, wissen die drei befreundeten Showmaster im Vorfeld der Sendung nicht, wer von ihnen in der jeweiligen Ausgabe als Moderator fungieren wird. Die anderen beiden spielen im Normalfall als Duo gegen wechselnde Promi-Gegner. Gegen welche Kandidaten sie antreten werden und welche Spielrunden auf sie warten, wissen sie vorher nicht. In diversen Quiz- und Aktionsspielen wird dann mehrere Stunden lang live um den Sieg gekämpft. Als Spielleiter und Schiedsrichter fungiert Thorsten Schorn.

Nach einer längeren Pause meldete sich die RTL-Show am 3. Mai zurück – und fuhr die beste Einschaltquote seit drei Jahren ein. 1,85 Millionen sahen die viereinhalbstündige Live-Sendung, in der jungen Zielgruppe kamen starke 16,3 Prozent Marktanteil zustande. Angesichts dieser Werte ist es kaum vorstellbar, dass RTL auf die Show gänzlich verzichten will. Informationen darüber, ob und wer an Gottschalks Stelle treten könnte, gibt es aber noch nicht.

Die Karriere von Thomas Gottschalk: Einer der letzten großen Showmaster

Thomas Gottschalk gilt als einer der letzten großen Showmaster des deutschen Fernsehens. In den 1970er Jahren fing seine Karriere beim Radiosender Bayern 3 an, wo er legendäre Sendungen wie „Pop nach acht“, „Thommys Radio-Show“ und die „B3-Radioshow“ moderierte. 1977 übernahm Gottschalk die Moderation seiner ersten TV-Show „Telespiele“. Die live ausgestrahlte Sendung des SWF ging als erste interaktive Gameshow in die Geschichte des deutschen Fernsehens ein. 1982 wechselte Thomas Gottschalk zum ZDF, um „Na sowas!“ zu präsentieren. Am Samstagvorabend moderierte er alle zwei Wochen die 45-minütige Variety-Show, eine bunte Mischung aus Musik, Talk und Unterhaltung.

Thomas Gottschalks größter Erfolg: „Wetten, dass..?“ ZDF/​Sascha Baumann

Den endgültigen Durchbruch erlebte Thomas Gottschalk mit der Übernahme von „Wetten, dass..?“. Es wird zweifelsohne für immer die Sendung bleiben, die man zuallererst mit dem Entertainer verbindet – obwohl Gottschalk der Nachfolger von Frank Elstner war, der die Show einst erfand. Zunächst zwischen 1987 und 1992 moderierte Gottschalk die große Samstagabendshow, doch nach nur fünf Jahren und 36 Sendungen verließ er das ZDF, um zur privaten Konkurrenz RTL zu wechseln. Nachfolger von Gottschalk wurde Wolfgang Lippert, der jedoch beim Publikum nicht gut ankam. Die Kritiken fielen schlecht aus, die Quoten sanken. Und so nahm Gottschalk das Angebot des ZDF an, zu „Wetten, dass..?“ zurückzukehren. Diesmal blieb er der Sendung deutlich länger treu und moderierte sie von 1994 bis 2011. In den Hochzeiten von „Wetten, dass..?“ erreichte Gottschalk mehr als 20 Millionen Zuschauer. Zwischen 2021 und 2023 moderierte er die Show schließlich noch dreimal als jährliches TV-Event, die zwischen zehn und 14 Millionen Menschen sahen – was unglaubliche Quoten in Zeiten des zunehmenden Reichweitenverlusts des linearen Fernsehens waren. Insgesamt präsentierte Gottschalk „Wetten, dass..?“ 154 Mal.

Seit jeher wurden Gottschalk und seine Sendungen von Kritikern des Feuilletons verrissen. Seinem Erfolg und seiner Beliebtheit beim Publikum tat dies jedoch keinen Abbruch. Für seine Arbeit wurde Thomas Gottschalk zudem mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Grimme-Preis, dem Deutschen Fernsehpreis und mehreren Goldenen Kameras.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Endlich. Fand den immer langweilig und arrogant.
    • am via tvforen.de

      Schade, aber verständlich. Vielleicht würde er lieber etwas Ruhigeres machen statt eine Live-Show bis 01:00 Uhr nachts?!

      Ich bin der Meinung, man sollte das Format in dieser Form dann zum Jahresende hin einstellen. Es wird nicht mehr dasselbe sein.

      Natürlich spricht nichts gegen eine Nachfolgesendung, die bestimmte Elemente aus dieser Show übernimmt. Man könnte ja aber vielleicht einen festen Moderator nehmen (der halbwegs Ahnung vom Ablauf hat) und als Teams treten immer Jauch/Schöneberger gegen ein ähnliches Promipärchen, bestehend aus Mann/Frau bzw. älter/jünger an. Die Konstellation der Gäste fand ich ziemlich geschickt gestern, weil da unterschiedliche 'Talente' in einem Team vereint waren. Das hat man etwa bei Fragerunden ganz gut gemerkt. Sowas könnte die Nachfolgesendung durchaus spannend machen.

      Ich bin sicher, Raab und RTL werkeln da schon an etwas...
      • am

        Überfällig...und bitte mögliche Huldingungsshows nur im Privat-Tv :)
        • am via tvforen.de

          ..ich hoff die Sendung geht aber dann irgendwann weiter,weil ich die mag und gerne anschau,mal kucken wer dann vielleicht sollte es wirklich weitergehen der Spielpartner von Jauch/Schöneberger wird...
          • am via tvforen.de

            Hoffentlich nicht der Pocher, dann lieber den Raab. Aber ob er das überhaupt will. Elton würde da auch gut reinpassen. Ich fände es auch schade, wenn die Sendung enden würde. Ich gehöre nicht zu denjenigen, die sagen, wenn jemand ein gewisses Alter hat, sollte dieser aus dem TV verschwinden. Dass Menschen alt werden, gehört zum Leben und zu Geselllschaft dazu, warum sollen sie nicht mehr im hohen Alter im TV statt finden ? Aber der Gottschalk hatte schon lange selbst keine Lust mehr, das merkte man.
            Mir ist das die letzten 2 Jahre schon aufgefallen, dass Gottschalk richtig müde wirkte und die Sendung wurde fast nur noch durch Jauch / Schöneberger getragen. Früher war er schlagfertig und alle anderen kamen kaum zur Wort, wenn er in Sendungen präsent war. Aber die letzten 2 Jahre war oft minutenlang still und wortkarg und ruhigste von allen.
            Ich wünsche ihm seinen wohlverdienten TV-Ruhestand und dass er noch lange gesund bleibt. Vielen Lieben Dank für unzählige tollte TV-Stunden, lieber Thomas Gottschalk
          • am via tvforen.de

            RicoBase schrieb:
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            > Hoffentlich nicht der Pocher, dann lieber den
            > Raab. Aber ob er das überhaupt will. Elton würde
            > da auch gut reinpassen. Ich fände es auch schade,
            > wenn die Sendung enden würde. Ich gehöre nicht
            > zu denjenigen, die sagen, wenn jemand ein gewisses
            > Alter hat, sollte dieser aus dem TV verschwinden.
            > Dass Menschen alt werden, gehört zum Leben und zu
            > Geselllschaft dazu, warum sollen sie nicht mehr im
            > hohen Alter im TV statt finden ? Aber der
            > Gottschalk hatte schon lange selbst keine Lust
            > mehr, das merkte man.
            > Mir ist das die letzten 2 Jahre schon aufgefallen,
            > dass Gottschalk richtig müde wirkte und die
            > Sendung wurde fast nur noch durch Jauch /
            > Schöneberger getragen. Früher war er
            > schlagfertig und alle anderen kamen kaum zur Wort,
            > wenn er in Sendungen präsent war. Aber die
            > letzten 2 Jahre war oft minutenlang still und
            > wortkarg und ruhigste von allen.
            > Ich wünsche ihm seinen wohlverdienten
            > TV-Ruhestand und dass er noch lange gesund bleibt.
            > Vielen Lieben Dank für unzählige tollte
            > TV-Stunden, lieber Thomas Gottschalk


            ...hmmm Elton in der Wand stell ich mir lustig vor,aber dann passt ja kein 2ter rein...(sorry,sollte kein Bodyshaming sein)...:-)
        • (geb. 1976) am

          Wurde mit den Jahren unerträglicher, bzw. waren die gleichen Witze in anderen Sendungen irgendwann nicht mehr witzig. Seit 20 Jahren warte ich auf diese beste Nachricht des Jahres
          • am

            Wenn das wirklich so ist und du seit 20 Jahren darauf wartest, musst du ein ziemlich armseliges Leben führen.
        • am via tvforen.de

          Ich bin gestern an einem Plakat von Howard Carpendale vorbeigelaufen, auf dem etwas von Abschiedstournee stand und ich dachte, das ist doch nicht die erste! Vielleicht ist es bei Gottschalk auch so …
          • (geb. 1983) am

            Thomas Gottschalk - ein Urgestein, daß man(n) nur ungern von der TV-Bühne gehen sehen möchte.

            Sei's nun die Haribo Goldbären-Werbung, andere Werbe-Spots der 80er- & 90er-Jahre oder die unzähligen "Wetten, daß ...??"-Shows (WD) - Thomas gehörte buchstäblich mein Leben lang zur TV-Unterhaltung und, wenn diese völlig unnötige (weil endlos bescheuerte) "über's Auto springen"-Wette diesen einen jungen Mann - m.E. durch selbstverschuldete Hybris & medialem Größenwahn - nicht zum Krüppel verformt hätte, wäre WD nie zu Ende gegangen.

            Mit seinen herrlich lockeren Sprüchen & Klamotten, vor denen andere erblindeten, wußte Thomas stets zu begeistern (die Freak-Abteilung heutiger Tage, die scheinbar nur Schlechtes in ihm sieht, gehört keine weitere Aufmerksamkeit geschenkt!); es würde mich allerdings wundern, wenn Thomas einem 3/4-Leben (75 halt) für immer sich in den Ruhestand verabschieden würde.

            Wird er künftig nicht mehr allzu oft im Mittelpunkt stehen? Vermutlich.
            Werden wir ihn ab und an (selbst im TV) wieder zu Gesicht bekommen? Bestimmt.
            Wird Goldlöckchen Thomas Gottschalk in Vergessenheit geraten? NIEMALS!

            Und in puncto "Thomas Gottschalk ODER Stefan Raab" gibt es keine konkrete Antwort.
            Sie sind beide Koryphäen & werden/sollten als solches auch in Erinnerung bleiben.

            Das sind wir ihnen schuldig & sie werden es uns danken: TOP, DIE WETTE GILT!
            • (geb. 1988) am

              Mit Thomas Gottschalk bin auch ich aufgewachsen. Samstagabend "Wetten, dass..?" zu schauen war etwas, was nicht nur die ganze Familie zusammenbrachte, sondern für Gespräche bis zum Montag hinein sorgte. "Wetten, dass..?" war allerdings auch ein Geschenk. Jenes, welches Gottschalk in anderen Formaten meist nicht ausschöpfen konnte.
              Tiefpunkt war für mich seine Personality-Show "Gottschalk Live!" im Ersten, die von der ersten bis zur letzten Sendung nicht so recht wusste, was sie eigentlich sein soll, Gottschalk sich wohl aber erstmals als Meinungs- und Sprachrohr versuchte.

              Richtig schräg wurde es als sich Gottschalk neben sein durchaus vorhandenes Talent für Unterhaltung auch immer politischer äußerte. Keinesfalls möchte ich ihn seine eigene politische Meinung absprechen. Mit der Polemik, mit der er sie jedoch geäußert hat und auch mehrfach unter Beweis stellte nicht kritikfähig zu sein, was den gesellschaftlichen Umgang etwa mit Frauen angeht, fand ich für den großen Showmaster Gottschalk dann wenig schmeichelhaft und schade für die Erinnerungen, vor allem aus den 90er-Jahren.
              • am

                Mit Thomas bin ich sozusagen aufgewachsen und egal welche Show er machte oder präsentierte, es war immer schön und fröhlich. Ein sympathischer Typ der auch mal etwas Schwung in das angestaubte ZDF brachte. Dennoch merkte man in den letzten Ausgaben der RTL-Show, dass er nicht mehr so Taufrisch agierte und bei einigen Spielen schlichtweg versagte. Aber das ist OK und er sieht es selber ein, dass es irgendwann auch reicht. Ich wünsche ihn einen gute und erholsame Rente und man wird ihn in guter Erinnerung behalten. 
                Warum allerdings eine Abschiedsshow erst im Dezemger kommt, ist mir nicht ganz so plausible.Naja. Damit ist aber auch diese „Denn sie wissen nicht, was passiert“-Show Geschichte, da ich nicht glaube, dass man ihn so einfach ersetzen wird. Zumindest wäre das nicht gerade Fair.Tschau Thomas.

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