RTL: „Outback“-Neuauflage mit Dschungelcamp-Ideen im Gespräch

Uralte Abenteuershow mit Markus Lanz soll renoviert werden

Stefan Genrich
Stefan Genrich – 03.05.2013, 07:39 Uhr

Verlockender Erfolg „Dschungelcamp“ – Bild: RTL/Stefan Gregorowius
Verlockender Erfolg „Dschungelcamp“

Angesichts schwächelnder Einschaltquoten und der anhaltenden Probleme bei „Deutschland sucht den Superstar“ sucht RTL sein Heil offenbar in der Variation eines Erfolgsformats: Der Kölner Sender entwickelt laut Werben & Verkaufen Ideen aus dem „Dschungelcamp“ für eine neue Umgebung weiter: Diesmal sollen B- und C-Promis für „Outback“ in der Wüste Namibias ausharren.

RTL teilt dem Stern auf Anfrage mit, dass im Sommer in der Tat neuartige Shows ihre Premiere feiern sollen. Aber RTL hat gegenüber den Medien die Meldung nicht komplett bestätigt, sondern unterschiedliche Details zugesteckt, die zumindest die Existenz des Grundkonzepts untermauern.

Anders als der Branchendienst meint, kriechen jedoch sowohl das Grundkonzept als auch der Titel der Show tatsächlich aus der Mottenkiste heraus: „13 Menschen, die sich nicht kennen, werden mitten in der Wildnis Australiens – dem Outback – ausgesetzt“, kündigte RTL schon im Jahr 2002 an und beschrieb die zentrale Aufgabe der Kandidaten: „Sich mit minimaler Ausrüstung 40 Tage lang durch das Outback zu kämpfen“, und „nur wenn sie zusammenhalten, können sie alle Herausforderungen bestehen“. Der längst zum ZDF abgewanderte Markus Lanz präsentierte damals die Abenteuershow, die jetzt unvermutet mit natürlich einem anderen Moderator wiederaufleben soll. Geändert hat sich mehr als nur der Schauplatz. Nicht mehr unbekannte Überlebenskünstler setzen sich den Kameras aus, sondern TV-Gesichter aus der zweiten oder dritten Reihe versuchen ein Comeback in der Wüste.

Ein Survival-Tripp in Namibia verlangt sicherlich Stärke, aber die bei „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ so wichtigen Ekel-Prüfungen sollen entfallen. Allerdings dürfte trotzdem wohl Überwindungsvermögen manchmal gefragt sein, wenn etwa das Wasser zur Neige geht oder die Natur notfalls direkt Nahrung liefern soll. Verschiedene Wettbewerbe warten diesmal auf 16 Teilnehmer, die mehrere hundert Kilometer von Windhoek aus zurücklegen und „jede Menge Challenges absolvieren“, klingt es verdächtig nach RTL-Sprache.

Wodurch das Teilnehmerfeld im Laufe der Folgen schrumpfen soll, ist bislang nicht klar. Vermutlich wird es noch stärker als im „Dschungelcamp“ oder bei „Big Brother“ auf den gegenseitigen Rausschmiss hinauslaufen. Die in diesen Show-Klassikern wichtige direkte Beteiligung der Zuschauer erscheint allerdings eher fraglich, weil die Dreharbeiten schon bald starten und die Show erst im Sommer als Konserve laufen soll. Vor zwölf Jahren kamen die Zuschauer immerhin in einer abschließenden Live-Übertragung ins Spiel. Solch ein Finale mit Sensationen ist bereits geplant: Dann ringen die verbliebenen Großen Drei um den Sieg.

Das „Dschungelcamp“ dürfte „Outback“ deutlich beeinflussen, schon alleine weil Produzent Uwe Schlindwein bei dem Waldzirkus seit den Anfängen 2004 in verschiedenen hochrangigen Funktionen mitgewirkt hat. Der Creative Director von Ufa Entertainment hofft auf einen Erfolg im Sommerloch, zumal RTL nach einer längeren Pause ohnehin häufiger neue Formate testen will (fernsehserien.de berichtete). Die Entwicklung frischer Programme eilt, denn DSDS und „Das Supertalent“ ziehen nicht mehr richtig. Hingegen liegt die Einschaltquote beim „Dschungelcamp“ oft bei den Sender beglückenden 40 Prozent. Da lockt der Gedanke, den Erfolg auf eine verwandte Produktion übertragen zu können.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    warum wird diese sendung nicht abgesetzt
    sieht doch so keiner
    • am via tvforen.de

      Es ist nicht mehr weit bis zum Todesmarsch - nur noch ein paar Kilometerchen.
      • am via tvforen.de

        Bin ein Dschungelcampfan aber ob die o.g. Idee funktioniert...bin mir nicht so sicher!
    • am via tvforen.de

      Find ich total geil. :-)

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