Quoten: „Babylon Berlin“-Staffelstart von „Inga Lindström“-Jubiläum geschlagen

James Bond und „The Ice Road“ triumphieren über American Football

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 02.10.2023, 11:12 Uhr

Volker Bruch als Gereon Rath in der vierten Staffel von „Babylon Berlin“ – Bild: Frédéric Batier/ARD/SKY
Volker Bruch als Gereon Rath in der vierten Staffel von „Babylon Berlin“

Am gestrigen Sonntagabend startete im Ersten die Free-TV-Premiere der vierten Staffel von „Babylon Berlin“. Die ARD räumte für die aufwendige historische Serie den „Tatort“-Sendeplatz frei und zeigte die ersten vier Folgen der Staffel ab 20:15 Uhr am Stück. Die Quoten sind solide ausgefallen – an „Tatort“-Reichweiten kam die Serie jedoch um Längen nicht heran. Nach der 20-Uhr–„Tagesschau“, die mit 5,47 Millionen Zuschauern bei 22,7 Prozent Marktanteil die meistgesehene Sendung des Tages war, blieben für den „Babylon Berlin“-Staffelauftakt noch 3,78 Millionen Menschen dran.

Die drei weiteren Folgen gaben kontinuierlich ab – von 3,44 auf 3,15 und dann 2,64 Millionen Zuschauer. Dafür blieben die Marktanteile relativ stabil zwischen 14,0 und 15,4 Prozent. Dennoch: Als 2020 die dritte Staffel gezeigt wurde, kam die Serie noch auf im Schnitt 4,33 Millionen Zuschauer. Das junge Publikum war gestern nur in überschaubarer Zahl vertreten. 520.000 14- bis 49-Jährige bescherten der ersten Folge noch 10,1 Prozent, die weiteren Folgen gab dann auf Zielgruppen-Marktanteile zwischen 7,3 und 7,8 Prozent ab. Bei Episode 4 um 22:30 Uhr waren noch 280.000 Menschen aus dieser Altersklasse übrig.

Von dem „Tatort“-freien Sonntag profitierte das ZDF, wo zur besten Sendezeit die 100. Folge der „Inga Lindström“-Reihe zu sehen war. Die Jubiläumsfolge „Einfach nur Liebe“ wurde von durchschnittlich 4,89 Millionen Zuschauern bei starken 19,7 Prozent Marktanteil gesehen. Bei den 14- bis 49-Jährigen kamen immerhin 6,9 Prozent zustande. Das „heute journal“ sahen um 21:45 Uhr noch 3,96 Millionen Menschen, bevor für eine neue Folge der Krimireihe „Kommissar Beck“ nur noch enttäuschende 2,17 Millionen Zuschauer dranblieben.

Wenig Grund zur Freude gab es für RTL, wo sich die Übertragung von „NFL Live: American Football“ abermals nicht als so zugkräftig wie erhofft erwies. Bereits nachmittags waren die Reichweiten überschaubar. Am Abend kam die Partie zwischen den Baltimore Ravens und den Cleveland Browns auf Reichweiten zwischen 520.000 und 560.000 Zuschauern. In der Zeit zwischen 19 und 22:25 Uhr waren in der werberelevanten Zielgruppe nur niedrige Marktanteile zwischen 6,8 und 7,4 Prozent drin. Etwas besser sah es erst am späteren Abend aus, als es die Begegnung zwischen den New England Patriots und den Dallas Cowboys auf zumindest 9,9 Prozent schaffte.

Gut lachen hatte dagegen die ProSiebenSat.1-Sendergruppe, wo gleich zweifach mit Filmen zur Primetime gepunktet wurde. In Sat.1 war der Blockbuster „James Bond 007: Casino Royale“ zu sehen, der von 1,49 Millionen Menschen gesehen wurde und in der Zielgruppe auf überdurchschnittliche 11,3 Prozent kam. Die Free-TV-Premiere des Actionfilms „The Ice Road“ sahen parallel auf ProSieben sogar 2,11 Millionen Menschen. Bei den 14- bis 49-Jährigen wurden 11,6 Prozent eingefahren. „The Equalizer 2“ steigerte sich anschließend gar auf 12,2 Prozent.

Auch RTL Zwei versuchte es mit Hollywoodware, doch für die Komödie „Alles erlaubt – Eine Woche ohne Regeln“ entschieden sich nur 400.000 Zuschauer, davon 220.000 Werberelevante, die für 4,3 Prozent reichten. Die Doku-Soap „Trucker Babes“ bei Kabel Eins lag mit 4,5 Prozent auf gleichem Niveau, holte jedoch mit 760.000 Zuschauern eine höhere Reichweite. VOX punktete mit einem „Hot oder Schrott – Promi Spezial“, das von 830.000 Zuschauern gesehen wurde und in der Zielgruppe auf gute 7,4 Prozent kam.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • (geb. 1992) am

    Schade, dass die Quoten für "Babylon Berlin" so verhalten waren.


    Immerhin hängt davon ja auch ab, ob die ARD noch eine 5. Staffel produzieren wird.


    Allerdings liefen die Folgen ja auch schon vor Monaten bei Sky.
    • (geb. 1978) am

      Ich bin mal gespannt, wie lange RTL noch den kompletten Sonntagabend für Football blockt. Meines Erachtens ist der große Hype vorbei. Das sieht man auch an der ELF, die vermutlich nicht mehr allzu lange existieren wird. Football bleibt hierzulande nun mal ein Nischensport. Spätestens in der nächsten Saison wird RTL wohl die NFL-Übertragung weitestgehend zu NITRO verschieben und nur noch besondere Spiele (London, Frankfurt, Playoffs & Super Bowl) im "Hauptprogramm" zeigen. Dann können sich die RTL-Fans auch sonntags wieder auf ihre tägliche Dosis Trash freuen. ;-)
      • am

        Fragt sich nur, ob man sich darauf freuen kann. Ist dann eher wieder Peinlich.
    • am

      Wie schon in den letzten Jahren bei Pro7maxx kann man die Football-Übertragungen nie ganz Einschätzen. Man sieht aber, dass es immer auf die Partien bzw. auf die Mannschaften ankommt, wer spielt. Da sind wohl die Baltimore Ravens und die Cleveland Browns nicht so die Zugpferde bzw. haben nicht so viele Fans in Deutschland wie am späteren Abend die Cowboys (wie ich) und die Patriots.

      weitere Meldungen