Prosit, „Twilight Zone“!

Vor 50 Jahren startete die Kultserie von und mit Rod Serling

Ralf Döbele
Ralf Döbele – 29.11.2009

Fünf Jahre, 156 Episoden


Neuauflage aus dem Jahr 1985.
Nach der dritten Staffel hatte „Twilight Zone“ Probleme einen Sponsor zu finden und wurde auf dem Herbstsendeplan 1962 durch eine Sitcom ersetzt. Was zunächst nach Absetzung aussah führte schließlich zur Verlängerung der Sendezeit auf eine Stunde im Januar 1963. Die vierte Staffel umfasste aus diesem Grund auch lediglich 18 Episoden. Trotzdem war Rod Serling nie glücklich mit der längeren Version seiner Serie. Für die fünfte Staffel setzte CBS dann wieder auf das alte, halbstündige Format. Trotzdem ließ die Begeisterung in den Chefetagen des Senders nach. Bereits im Januar 1964, wurde „Twilight Zone“ offiziell abgesetzt, sechs Monate vor der Ausstrahlung der letzten Episode. Am Ende hatte Rod Serling 92 der 156 Folgen selbst geschrieben und fühlte sich ausgebrannt: „Ich schrieb so viel, am Ende hatte ich das Gespür dafür verloren was gut und was schlecht war“, sagte er später selbstkritisch.

Rod Serling verfasste nach dem Ende von „Twilight Zone“ die Bücher zu mehreren Filmen. Der größte Erfolg stellte in dieser Hinsicht „Planet der Affen“ aus dem Jahr 1968 dar. Ab 1969 war Serling dann erneut als Moderator einer Serie mit unheimlichen Geschichten zu sehen: „Night Gallery“ lief bis 1973 auf NBC, konnte aber weder in Qualität oder Popularität an „Twilight Zone“ anknüpfen. Außerdem hielt sich auf Serlings Einfluss auf die Drehbücher der Episoden in Grenzen.
Die kurzlebige UPN-Version (2002) mit Forrest Whitaker.New Line Home Entertainment
1975 starb Rod Serling nach drei schweren Herzattacken kurz nach einer Bypass-Operation. Er wurde nur 50 Jahre alt. Doch „Twilight Zone“ ist bis heute nicht von den Bildschirmen verschwunden und das nicht nur als Wiederholungen. 1985 startete auf CBS eine Neuauflage, die zwei Jahre auf dem Sender und ein weiteres Jahr als frei verkäufliche Syndication-Serie überlebte. 2002 versuchte sich das inzwischen aufgelöste UPN-Network in einer weiteren Neuauflage, moderiert von Forrest Whitaker. Diese Inkarnation blieb nur ein Jahr lang auf Sendung. Bereits 1983 schaffte „Twilight Zone“ auch den Sprung ins Kino. In „Twilight Zone: The Movie“ wurden drei klassische Episoden der Originalserie neu verfilmt, darunter auch „Nightmare at 20,000 Feet“.

In Deutschland waren die „Unwahrscheinlichen Geschichten“ zwar bereits 1961 erstmals zu sehen, trotzdem wurden sie insgesamt recht stiefmütterlich behandelt. Wie bei so vielen anderen Formaten dauerte es bis zum Aufkommen des Privatfernsehens, bis alle Folgen synchronisiert und ausgestrahlt waren. Trotzdem, seit 1998 war „Twilight Zone“ nicht mehr im deutschen Free-TV zu sehen. Ein Griff zu den britischen oder amerikanischen DVD-Boxen lohnt sich also allemal, zumal die Episoden in brillanter Bildqualität remastert wurden. Jeder, der meint etwas von Kult-Fernsehen zu verstehen muss sie einmal erlebt haben, die „Reise durch eine andere Dimension. Eine Dimension des Sehens und Hörens, aber auch die des Geistes. Die Reise in ein erstaunliches Land, dessen Grenzen die der Vorstellung sind. Nächster Halt: Twilight Zone“.
Alle Bilder, sofern nicht anders angegeben: © CBS Broadcasting Company

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Über den Autor

Ralf Döbele ist Jahrgang 1981 und geriet schon in frühester Kindheit in den Bann von „Der Denver-Clan“, „Star Trek“ und „Aktenzeichen XY …ungelöst“. Davon hat er sich als klassisches Fernsehkind auch bis heute nicht wieder erholt. Vor allem US-Serien aus allen sieben Jahrzehnten TV-Geschichte haben es ihm angetan. Zu Ralfs Lieblingen gehören Dramaserien wie „Friday Night Lights“ oder „The West Wing“ genauso wie die Prime Time Soaps „Melrose Place“ und „Falcon Crest“, die Comedys „I Love Lucy“ und „M*A*S*H“ oder das „Law & Order“-Franchise. Aber auch deutsche Kultserien wie „Derrick“ oder „Bella Block“ finden sich in seinem DVD-Regal, das ständig aus allen Nähten platzt. Ralf ist als freier Redakteur für fernsehserien.de tätig und kümmert sich dabei hauptsächlich um tagesaktuelle News und um Specials über die Geschichte von deutschen und amerikanischen Kultformaten.

Lieblingsserien: Six Feet Under, Star Trek – Enterprise, Aktenzeichen XY … Ungelöst

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