Prosit, Maus!

von Boris Klemkow

Boris Klemkow – 11.03.2011

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Die Maus WDR/​Schmitt Menzel/​Streich
Während „Der Maulwurf“, „Käpt’n Blaubär“ oder „Shaun das Schaf“, die in Form der mehrminütigen Lachgeschichten in der „Sendung mit der Maus“ ihre TV-Karriere begannen und ihrerseits eine große Fangemeinde ihr Eigen nennen können, haben vor allem die Sachbeiträge, die Kindern komplizierte wie alltägliche Zusammenhänge veranschaulichen und erklären, einen großen Anteil zum Renommee, das die Sendung auch international genießt, beigetragen. Die Themenspannbreite der einzelnen Beiträge reicht hierbei von der Herstellung von Mineralwasser über die Bundestagswahl bis hin zur Katastrophe von Tschernobyl. Armin Maiwald, der u. a. auch als Regisseur für „Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt“ verantwortlich zeichnete, und Christoph Biemann wurden für ihre Sachgeschichten, die mitunter auch eine ganze Sendung umfassen können, mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Im Gegensatz zur liebenswert flapsigen Art mit der „Armin“ seine Beiträge bestreitet und damit auch Anlass für Parodien (wie etwa „Die Sendung mit dem Klaus“ bei „extra-3“) gibt, tritt der passionierte „grüne Pullover-Träger“ „Christoph“ oft als schusseliger Stellvertreter des kindlichen Zuschauers auf und kann sich am Ende über seinen Erkenntnisgewinn freuen. Seit 1999 verstärkt Ralph Caspers das eingespielte „Mausteam“ und moderierte zwischen 1998 und 2000 den „Maus Club“, der ihn mit seiner späteren Co-Moderatorin Shary Reeves („Wissen macht Ah!“) zusammenführte. Jüngere Kinderwissensformate wie „Willi will’s wissen“, „pur+“ oder eben „Wissen macht Ah!“ wären ohne die Pionierarbeit von „Armin“ und „Christoph“ kaum denkbar.

Ralph Caspers WDR/​Gaby Winkler
Anlässlich des 25-jährigen TV-Jubiläums der „Sendung mit der Maus“ gelang Stefan Raab auf der Grundlage der unverkennbaren Titelmusik von Hans Posegga mit „Hier kommt die Maus“ ein lukrativer Charthit, der den wohlverdienten Ruhm der Maus, die sich unbeeindruckt zeigte, mehrte. Mehr als ein klackerndes Blinzeln oder ein Schnüffeln war ihr bislang sowieso nicht zu entlocken.

Seit 2007 hat der Elefant sein eigene, auf Vorschulkinder abgestimmte Sendung, die wochentags im KI.KA gesendet wird und sich erfolgreich am Konzept von „Der Sendung mit der Maus“ orientiert. Darüber hinaus hat die Maus mit der in regelmäßigen Abständen stattfindenden „Frag doch mal die Maus“-Show die Primetime am Samstagabend erobert und gilt was den Absatz von Merchandising-Artikeln anbelangt als umsatzstärkstes Aushängeschild und Exportschlager der ARD.

Zusammenfassend muss man also zu dem Schluss kommen, dass die Gefahr einer Midlifecrisis auf absehbare Zeit nicht besteht und auch kommende Generationen von TV-Eleven lehrreich und unterhaltsam auf das Fernsehen und das Leben allgemein vorbereitet werden.

WDR

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