Die Sendung stand von Anfang an unter keinem guten Stern. Bereits die erste Ausgabe von „Krügers Woche“ am 27. August erreichte nur 7,6 % Marktanteil bei den 14 – 49-jährigen Zuschauern und gab den Kritikern Aufwind, die schon im Vorfeld darüber lästerten, was Mike Krüger denn bei ProSieben zu suchen habe.
Die Sendung, deren Grundidee Krüger selbst hatte, war aber allein schon dadurch wesentlich besser als ihre durchschnittliche deutsche Comedy-Konkurrenz, als sie auf einer Meta-Ebene nicht nur die Kollegen auf die Schippe nahm, sondern konsequent auch sich selbst. Ähnlich wie in der „Schillerstraße“ nutzten die Akteure ihre echten (Vor-)Namen für die fiktive Late-Night-Show, deren Redaktionskonferenz und Gagfindungsprozesse im Mittelpunkt der Sendung standen.
Peter Rütten, Chefautor der fiktiven „Krügers Woche“, war auch der langjährige Chefautor der realen „Harald Schmidt Show“ in Sat.1 und schreibt auch seit dem Start von „Schmidt & Pocher“ wieder für seinen alten Chef. In „Krügers Woche“ träumte er u.a. auch davon, wie es wäre, die Show einmal selbst zu moderieren. Darüber, wie viel davon tatsächlich Wunschtraum war, darf sicherlich spekuliert werden.
Weitere Referenzen an Harald Schmidt waren die Einbeziehung von dessen ehemaligem Bandleader Helmut Zerlett, der zusammen mit Rütten ebenfalls bereits wieder in die reale Late-Night-Show zurückkehrte. Selbst Schmidts alten Sat.1-Schreibtisch hatte die „Hurricane TV Produktion“ organisiert, um die Sendung so echt wie möglich aussehen zu lassen.
Ungewöhnlich für eine ansonsten nicht improvisierte Comedy-Serie war außerdem, dass die Sendung sonntagabends aufgezeichnet wurde und durch die zeitnahe Ausstrahlung am Montag auch auf aktuelle Themen eingehen konnte.
ProSieben kann sich vorstellen, „Krügers Woche“ in abgeänderter Form im nächsten Jahr fortzusetzen, jedoch wird die Show am kommenden Montag zum vorerst letzten Mal ausgestrahlt.
Auch die ursprünglich geplante letzte Folge von „Tramitz and Friends“ hat unter der Absetzung zu leiden. Während ProSieben am übernächsten Montag wie geplant seinen Event-Movie „Die Schatzinsel“ ausstrahlt, wird im Dezember statt der beiden Comedy-Serien eine zusätzliche Folge der Mysterie-Serie „Lost“ ins Programm genommen. Wann die schon längst produzierte Abschlussfolge von „Tramitz and Friends“ gezeigt wird, ist noch nicht bekannt.
Spaß beiseite, der Aktienkurs von Pro7Sat1 hat seit Juli, also seit Beginn des desaströsen Kaputtsparkurses ca 40 % des Wertes verloren.
Ein Sender der so wie Pro Sieben mit dem Rücken zur Wand steht, beginnt irrational zu entscheiden.
Die Zeit wird zeigen ob sich die Spirale nach unten bei Pro 7 bis zum endgültigen Aus des Senders dreht oder ob Sie es noch einmal schaffen, eventuell mit neuem Management, von Grund auf, ihren Sender aus den aktuell rauchenden Ruinen wieder aufzubauen.
Kundenbindung und Wiederaufbau von verlorenem Vertrauen benötigt sehr viel Zeit und Know How. Unter zwei, drei Jahren Wiederaufbau geht da nicht viel.
Stimmt, ich hab so langsam auch das Gefühl, dass solche Shows sofort Erfolg haben müssen. Eine Chance, dass sich so eine Show erstmal richtig entwickeln kann, gibt es heutzutage scheinbar nicht mehr. Dagegen wird jeder niveauloser Müll der hohe Einschaltquoten bringt neu aufgelegt und teilweise noch niveauloser gemacht (was ja eigentlich unmöglich sein sollte, weil weniger wie kein Niveau geht ja eigentlich nicht).
Bei T&F bin ich beruhigt, ich dachte schon ich hab meinen Humor verloren. Aber die Sketsche sind wohl wirklich einfach nur platter als platt. Gut, ein oder zwei waren dabei, die im Ansatz komisch waren, wobei ich mir aber nicht mal sicher bin, ob sie auch genau deswegen komisch sein sollten. ;)
Ich fand "Krügers Woche" auch gut und unterhaltsam - lustige Charaktere, das Gag-Vorlegen vor kritischer Nase... war schon nicht schlecht. Gute Sendungsidee.
wunschliste.de schrieb: > > > Die Sendung, deren Grundidee Krüger selbst hatte, war aber > allein schon dadurch wesentlich besser als ihre > durchschnittliche deutsche Comedy-Konkurrenz, als sie auf > einer Meta-Ebene nicht nur die Kollegen auf die Schippe nahm, > sondern konsequent auch sich selbst.
Eigentlich sehr schade um diese Sendung (auch wenn wohl die meisten user diese Meinung nicht teilen werden) !