„Peter und Paul“: Serienklassiker mit Hans Clarin und Helmut Fischer wird wiederholt

Zwei verschwägerte Dorfbürgermeister im Dauerclinch

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 22.08.2021, 15:00 Uhr

Peter Elfinger (Helmut Fischer, l.) Pfarrer Brendl (Hans Brenner, M.) und Paul Schneck (Hans Clarin, r.) – Bild: ARD Degeto/BR
Peter Elfinger (Helmut Fischer, l.) Pfarrer Brendl (Hans Brenner, M.) und Paul Schneck (Hans Clarin, r.)

Ein Serienklassiker aus den 1990er-Jahren kehrt bald zurück auf die Fernsehbildschirme. „Peter und Paul“ mit Hans Clarin und Helmut Fischer in den Hauptrollen lief erstmals 1994 bei RTL. Nun wird die amüsante 14-teilige Serie hingegen im BR Fernsehen wiederholt: Ab dem 14. September immer dienstags um 22:00 Uhr.

Im Mittelpunkt stehen Peter Elfinger (Helmut Fischer, „Monaco Franze“) und Paul Schneck (Hans Clarin, „Meister Eder und sein Pumuckl“), die Bürgermeister der Nachbargemeinden Hohenwaldau (ein 4.100-Seelen-Ort) und Niederwaldau (mit immerhin 5.000 Einwohnern) im Chiemgau sind. Sie kennen sich seit ihrer Kindheit – und inzwischen sind die beiden sogar miteinander verschwägert, denn Peters Schwester Elisabeth (Ilse Neubauer) ist mit Paul verheiratet. Bürgermeister Elfinger betreibt mit seinem Sohn Wolferl (Ernst Cohen) außerdem den Gasthof Zur Post.

Im Grunde können sich Peter und Paul gut leiden, doch sie stehen in einem wechselhaften Freund-Feind-Verhältnis zueinander und lassen keine Gelegenheit aus, sich gegenseitig mit liebevoller Niedertracht und Häme eines auszuwischen – gerne unter dem Vorwand, es wäre für das Wohl ihres jeweiligen Dorfes. Landrätin Dr. Eva Faltermeier (Gundi Ellert) und ihre Assistentin Dr. Ida Hundhammer (Veronica Ferres) machen mit ihren Verordnungen zusätzlichen Ärger.

Im Serienauftakt „In Gottes Namen“ hat Paul Schneck ein ernstes Problem: Sein Ortspfarrer hat das Zeitliche gesegnet. Schneck versucht daraufhin, Hochwürden Raimund Brendl (Hans Brenner) aus Hohenwaldau abzuwerben. Um dem Pfarrer zu schmeicheln, entwickeln sich die nicht gerade gottesfürchtigen Niederwaldauer auf Anordnung des Bürgermeisters zu übereifrigen Kirchgängern, was bei dem empörten Peter Elfinger zum Gegenangriff führt. Plötzlich versuchen beide Orte, sich in Frömmigkeit zu überbieten.

In weiteren Rollen spielen Saskia Vester, Loni von Friedl, Felix Nottensteiner, Andrea Wildner, Gerhard Zemann und Bettina Redlich mit. Regisseur Kai Borsche inszenierte die ersten zehn Folgen nach Drehbüchern von Cornelia Willinger („Die Hausmeisterin“), bevor Heide Pils die Verantwortung bei den späteren vier Folgen übernahm. Gedreht wurde in und um Samerberg, Törwang, Neubeuern, sowie Aschau im Chiemgau.

Die Ausstrahlungshistorie ist durchaus bemerkenswert: Mit „Peter und Paul“ wollte RTL an den Erfolg von BR-Produktionen wie „Monaco Franze“ oder „Kir Royal“ anknüpfen – was zumindest anfangs auch funktioniert hat. Die erste Staffel sahen 1994 im Schnitt sieben Millionen Zuschauer bei einem Marktanteil von 25 Prozent. Dennoch dauerte es bis ins Jahr 1998, bis weitere vier Folgen zu sehen waren. Die Erstausstrahlung der zweiten Staffel lief dann versteckt bei Super RTL. Nach der Jahrtausendwende sicherte sich die ARD die Rechte an der Serie und strahlte sie auf mehreren Sendern aus, zuletzt allerdings 2005 im MDR. Seitdem war die Serie lediglich auf kleinen Spartensendern wie Melodie TV oder im Pay-TV im Heimatkanal zu sehen. Alle 14 Folgen sind auch als DVD-Box* erschienen.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Oh, das freut mich. Damals haben die privaten Sender noch versucht, das bessere Programm zu machen, als die öffentlich-rechtlichen. Peter und Paul ist ja nicht die einzige "bayerische Serie", die ursprünglich nicht vom BR stammt, aber jetzt v. a. dort läuft.
    • am via tvforen.de

      jewel schrieb:
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      > Damals haben die privaten
      > Sender noch versucht, das bessere Programm zu
      > machen, als die öffentlich-rechtlichen.

      Na ob es wirklich "besser" war ist Geschmackssache. Unbestreitbar ist aber, dass sie versucht haben abwechslungsreicher und vielfältiger zu sein und unterschiedliche Zuschauergruppen anzusprechen.

      Schön, dass "Peter und Paul" es zurück auf die Mattscheibe schaffen. Helmut Fischer wäre dieses Jahr 95 geworden, da passt die Wiederholung ja ganz gut.

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