„Orange is the New Black“: Hacker stellen Episoden von Staffel 5 online

Netflix wird von Hackerkollektiv erpresst

Dennis Braun
Dennis Braun – 30.04.2017, 09:48 Uhr

„Orange is the New Black“ – Bild: Jojo Whilden/Netflix
„Orange is the New Black“

Es ist der Super-GAU für jeden Sender und jede Produktionsfirma: Der vorzeitige Leak, also das Veröffentlichen, neuer Serienepisoden vor ihrem ursprünglichen Ausstrahlungsdatum. Bereits vor zwei Jahren musste HBO mit „Game of Thrones“ diese schmerzhafte Erfahrung machen, nun trifft es auch den großen Streaming-Anbieter Netflix: Wie u.a. Variety berichtet, hat ein Hackerkollektiv bereits erste Episoden der fünften Staffel von „Orange is the New Black“ online gestellt.

Während einige Medien davon sprechen, dass es sich hierbei vorerst um eine Drohgebärde handeln soll, sind die ersten zehn Episoden anscheinend bereits seit Freitag auf diversen File-Sharing-Plattformen zu finden. Das Kollektiv namens The Dark Overlord will von Netflix eine nicht näher genannte Summe erpressen und droht mit dem Leak weiterer Episoden, sollte diese nicht gezahlt werden. Als offiziell anvisierter Starttermin war vom Streaming-Dienst der 9. Juni ausgegeben worden.

In einem Statement von Netflix heißt es: „Wir sind uns der Situation bewusst. Die Sicherheit eines Produktionspartners, mit dem viele große TV-Studios arbeiten, ist kompromittiert worden und die zuständigen Ermittlungsbehörden wurden eingeschaltet.“ Nun nimmt sich das FBI also dem Fall an.

Darüber hinaus äußerten sich die Hacker via Twitter, dass auch andere Networks wie FOX, IFC, National Geographic und ABC mit Leaks rechnen müssten. Inwiefern die digitalen Diebe auch von Formaten dieser Sender Episoden erbeutet haben, ist allerdings bislang reine Spekulation. In den Besitz der fünften Staffel von „Orange is the New Black“ kam die Gruppe laut Variety bei einem Angriff auf das Post-Produktions-Studio Larson Studios Ende 2016.

Inhaltlich war die Lage am Ende der vierten Staffel eskaliert, nachdem Caputo (Nick Sandow) vor die Presse getreten war und den früheren Tod der Insassin Poussey als „Unfall“ tituliert hatte – sie war erstickt, nachdem sie von einem jungen Wärter unsachgemäß gefesselt worden war.

Weil der ganze Vorgang von der Gefängnisleitung komplett unmenschlich gehandhabt worden war, revoltierten die Insassinen. Sie wurden vom psychotischen Wärter Humphrey gestoppt, der verbotenerweise eine private Pistole bei sich führte und nun Anstalten machte, sie zu benutzen. Nach kurzem Handgemenge landete die Waffe schließlich in den Händen von Daya (Dascha Polanco) – die sie in der letzten Szene der laufenden Handlung bewusst und aggressiv auf Humphrey richtete.

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