Nach Skandal: „Good Omens“ geht früher als gedacht zu Ende

Showrunner Neil Gaiman nicht mehr an Bord

Christopher Diekhaus
Christopher Diekhaus – 25.10.2024, 10:51 Uhr

Crowley (David Tennant) und Erziraphael (Michael Sheen) in „Good Omens“ – Bild: Amazon
Crowley (David Tennant) und Erziraphael (Michael Sheen) in „Good Omens“

Noch im letzten Jahr konnten Fans der Prime-Video-Serie „Good Omens“ aufatmen, als eine dritte und finale Staffel bestätigt wurde (fernsehserien.de berichtete). Nun müssen jedoch alle stark sein, die es mit der Fantasy-Comedy nach dem Roman von Terry Pratchett und Neil Gaiman halten. Denn entgegen den früheren Planungen findet die Geschichte um den Kampf des Dämonen Crowley (David Tennant) und des Engels Erziraphael (Michael Sheen) gegen die Apokalypse zu einem stark verkürzten Ende. Statt einer kompletten, mehrere Folgen umfassenden neuen Runde wird es bloß eine einzige 90-minütige Abschlussepisode geben. Der Grund für diesen radikalen Schritt: Neil Gaiman, der bislang als Showrunner die kreativen Fäden in der Hand hielt, steht im Mittelpunkt eines #MeToo-Skandals. Vor einigen Monaten meldeten sich mehrere Frauen zu Wort, die ihm sexuelle Übergriffe und sexuelle Nötigung vorwerfen. Anschuldigungen, die Gaiman entschieden zurückweist.

Als Autor hat der Brite zum Serienfinale zwar noch einen Beitrag geliefert. Inzwischen sind er und seine Firma The Blank Corporation aber nicht mehr Teil des Produktionsprozesses. Ein neuer Kreativer soll die Schreibarbeit beenden. Nach einer durch die Anschuldigungen bedingten Produktionspause könnten die Dreharbeiten zum 90-Minüter im Frühjahr 2025 in Schottland beginnen. David Tennant und Michael Sheen werden dann ein letztes Mal in ihre Rollen als Dämon Crowley und Engel Erziraphael zurückkehren.

Neben dem nun ausgeschiedenen Gaiman, der als Autor, Showrunner und ausführender Produzent involviert war, hatte die Serie bereits im letzten Jahr einen markanten Abgang zu verzeichnen. Ko-Showrunner Douglas Mackinnon („Knightfall“), der auch als Regisseur und Executive Producer fungierte, gab nach der zweiten Staffel seinen Rückzug bekannt.

Produziert wird die Finalfolge von Amazon MGM Studios, BBC Studios und dem von Terry Pratchett gegründeten Unternehmen Narrativia. Als Executive Producer treten Rob Wilkins („The Watch“) und Josh Cole („Trying“) in Erscheinung.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Eine komplette dreitte Staffel hätte ich mir sowieso nicht angetan, mit einem 90 minütigem Ende kann ich leben. Richtig gut war die Serie eigentlich nie.
    • am

      Meiner Meinung nach hätte es nicht mal eine zweite Staffel gebraucht...
      • am

        "Anschuldigungen, die Gaiman entschieden zurückweist."

        Da wird offenbar die kreative Existenz vorverurteilt und an den Pranger gestellt.
        • am

          Das einzig wirklich "Anprangernswerte" ist die Tatsache, dass es erst immer mehrerer Opfer bedarf, bis die Justiz ins "Mahlen" kommt. Ist ein Belästigungsopfer sexueller Gewalt etwa weniger glaubwürdig als eine Handvoll - oder zwanzig, dreißig Betroffene etc.? 
          Die Zeiten, wo eine Kellnerin beispielsweise die ständigen "Arschtatscherl" & Co. Tag für Tag am Arbeitsplatz erdulden musste sind ein für alle Mal vorbei. Muss für Männer echt "hart "sein zu akzeptieren, dass Frauen so etwas wie ein Selbstbestimmungsrecht haben - also vor dem Gesetz dem Mann gleichgestellt sind.
      • (geb. 1995) am

        Amazon Prime sollte sich endlich mal nicht so anstellen und die Zweite Staffel auch für den physischen Release freigeben. Geht mir echt auf den Zeiger, dass gut zwei Jahre nach der Zweiten Staffel hier immer noch nichts kommt.
        • am

          Amazon sollte endlich so etwas wie einen Gesamtboxkauf ONLINE einer GANZEN SERIE mit ALLEN STAFFELN auf einmal einführen bzw. auf Dauer ermöglichen. Die ganzen Staffeln jedes Mal einzeln heraussuchen & dann jede einzeln heraussuchen/bestätigen zu müssen, ist NICHT MEHR ZEITGEMÄSS. Und während man am Raussuchen der einzelnen Staffeln ist, erhöht sich zwischendurch "nicht wie von Zauberhand" dann auch noch der Preis - zu solchen Konditionen kaufe ich ganz simpel ausgedrückt NICHT.
          Und das ist mitunter auch der einzige Grund, warum viele immer noch physische Medien überhaupt kaufen. Man hat einfach keinen Bock auf "Bot-Preisschrauben"...
        • (geb. 1995) am

          Absolut Richtig.

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