„Modern Family“: Sechs Hauptdarsteller reichen Klage ein

Produktion der neuen Staffel gerät ins Stocken

Ralf Döbele
Ralf Döbele – 26.07.2012, 08:05 Uhr

„Modern Family“ – Bild: RTL
„Modern Family“

Die Produktion der neuen Staffel von „Modern Family“ ist unerwartet ins Stocken gekommen. Sechs der Hauptdarsteller haben Klage gegen die Produktionsfirma 20th Century Fox Television eingereicht, nachdem Verhandlungen über Gehaltserhöhungen zum Stillstand gekommen waren.

Eingereicht wurde die Klage laut US-Medienberichten von Ty Burrell (Phil), Jesse Tyler Ferguson (Mitchell), Eric Stonestreet (Cameron), Julie Bowen (Claire) und Sofía Vergara (Gloria). Laut eines Berichts von Deadline gilt außerdem als wahrscheinlich, dass sich auch Ed O’Neill (Jay) seinen Kollegen in dieser Angelegenheit anschließt.

Im Grunde genommen richtet sich die Klage der Darsteller gegen ihre eigenen, bereits bestehenden Verträge, die branchenüblich für sieben Jahre gültig sind. Im kalifornischen Recht ist dies auch als Höchstdauer für eine befristete Beschäftigung festgelegt. Laut der Klage habe die Beschäftigung der Darsteller aber bereits mit der Produktion des Piloten zu „Modern Family“ begonnen, also einige Monate vor Produktionsstart der eigentlichen Serie. Somit würden die Vertrage im Falle einer siebten Staffel die festgelegte Siebenjahresfrist überschreiten.

Letztendlich verbergen sich hinter dieser Taktik natürlich Forderungen nach höheren Gehältern pro Episode. Derzeit sollen die sechs Darsteller rund 65.000 Dollar pro Episode erhalten, Ed O’Neills Gehalt liegt dagegen bei etwas mehr als 100.000 Dollar. Während bei „The Big Bang Theory“ in jüngster Vergangenheit auch während anhaltender Gehaltsverhandlungen die Dreharbeiten weiter liefen, mussten die Vorbereitungen zur Produktion der ersten neuen Folge von „Modern Family“ nun eingestellt werden, da die Darsteller zu einem vorgesehenen ‚Table Read‘, also dem Durchgehen des aktuellen Drehbuchs mit der gesamten Besetzung, nicht auftauchten.

Wie lange sich der Streit hinziehen wird, ist derzeit vollkommen offen. Die Darsteller haben einen günstigen Zeitpunkt gewählt, um ihre Forderungen durchzusetzen. Schließlich wurden die Wiederholungsrechte für „Modern Family“ im vergangenen Sommer sehr lukrativ für 1,5 Millionen Dollar pro Episode an den Kabelsender USA verkauft.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Natürlich sind 65000 für unsereins eine menge Geld, aber mit Modern Family wird ungefähr $100 Millionen pro Folge(inkl. Wiederholungsrechte/Auslandsverkauf e.t.c.) eingenommen. Ist doch klar das die Schauspieler auch ein Stück von dem Kuchen abhaben wollen oder warum sollen nur die Produzenten von der Serie profitieren?
    • am via tvforen.de

      Alexinla schrieb:
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      > Natürlich sind 65000 für unsereins eine menge Geld, aber mit Modern Family wird ungefähr $100
      > Millionen pro Folge(inkl. Wiederholungsrechte/Auslandsverkauf e.t.c.) eingenommen.

      100 Mio USD pro Folge? Wie kommst Du auf den Wert?
    • am via tvforen.de

      Hm, gewürfelt? Glaskugel? Man weiß es nicht. ;-)

      BTW finde ich es etwas optimistisch, dass die sich schon Gedanken um eine Staffel 8 machen. Wo stehen die doch gleich? 2,3?
      Soooo toll ist die Serie imo nicht. Aber ich kann den O'neill auch nicht ausstehen.
    • am via tvforen.de

      Modern Family ist schon extrem gut und hebt sich ein gutes Stück weit ab vom vielen Comedyeinheitsbrei den man sonst so ertragen muss aus den Staaten.
      Aber auch lustig wie die sich über so eine Gage noch aufregen.
      Außer vom Ex Al Bundy habe ich von keinem dort je etwas gehört.Ihr etwa?Aber jeder macht seine Sache schon echt gut.
      Wenn man mal alle Folgen bzw. Staffeln zusammen zählt und sich die bisherige Gage ausrechnet, hat man Ed erneut zum Millionär gemacht.
      Beklagenswert? Ich denke nicht.
    • am via tvforen.de

      Gwyllion schrieb:
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      > Beklagenswert? Ich denke nicht.

      Doch, 65.000 Dollar pro Folge ist so gut wie nichts für eine der erfolgreichsten Serien im US TV, bei der der gesamte erwachsene Cast auch noch für einen Emmy nominiert ist und schon etliche eingeheimst wurden. Solche gagen muss man immer in Relation sehen und was sie momentan verdienen ist tatsächlich ein Witz. Studio und Sender verdienen sich mit der Serie dumm und dämlich und die Summen werden sich in den nächsten Jahren noch erheblich steigern.

      Ihnen bleibt vermutlich auch nicht viel übrig als jetzt höhere Gagen zu verlangen, in der Regel haben Verträge eingebaute Klauseln, die festlegen wann vor Ablauf des Vertrages die Gage neu verhandelt werden kann, im Fall von Modern Family ist das offensichtlich nach Ablauf der dritten Staffel, das heißt wenn sie jetzt nichts unternehmen und die verträge belassen wie sie sind, dann war es das und sie arbeiten weiterhin fürn Appel und 'n Ei.
      Die Klage um die Verträge für nichtig erklären zu lassen ist natürlich ein weiteres Druckmittel, sollten die Schauspieler damit Erfolg haben, haben sie alle Trümphe in der Hand, allein um das zu vermeiden wird man ihnen jetzt entgegen kommen.
    • am via tvforen.de

      Gwyllion schrieb:
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      > Außer vom Ex Al Bundy habe ich von keinem dort je
      > etwas gehört.Ihr etwa?

      Sicher. Julie Bowen spielte in allen 4 Staffeln von "Ed, der Bowlinganwalt" die weibliche Hauptrolle, davor in der Actionserie "Drei stahlharte Profis" und in "Boston Legal" war sie auch 2-3 Staffeln lang dabei. :)
    • am via tvforen.de

      Es ist allerdings schwer als Normalverdiener und Schwerstmalocher mit solchen Zahlen umzugehen.
      Was die pro Folge bekommen habe ich noch nicht mal in zwei Jahren.
      Aber ok, das ist eben die abgehobene Welt der Promis.
      Ed bekommt übrigens 100 000 pro Folge.
    • am via tvforen.de

      Darum sag ich ja das man das immer in Relation sehen muss, klar bekommen die verglichen mit unseren Einkommen unglaublich viel. Wir bekommen im Monat aber auch mehr als ein Großteil der Menschen in anderen Ländern im Jahr.

      Wenn du die bisherigen Gagen mal mit denen ähnlich erfolgreicher Serien vergleichst, sieht das aber schon ganz anders aus.

      Was die abgehobene Welt der Promis angeht, sowas kann man uns auch vorwerfen, allein die Tatsache das wir Zeit haben uns über das Einkommen von Leuten am anderen Ende der Welt zu unterhalten zeigt wie gut es uns geht.
      Letztendlich ist es egal wieviel man verdient, man kann immer noch etwas mehr vertragen, an das was man hat gewöhnt man sich nämlich ganz schnell.
    • am via tvforen.de

      Stimmt ja alles.
      Ich beziehe mich ja auch nur auf dieses Thema.Und das sind diese irren Gagen.
      Klar auch, das es noch so einige weitaus höhere gibt als die von Modern...
      Das wir im Vergleich zu anderen Ländern gehaltsmäßig froh sein können tröstet mich angesichts dieser Zahlen wenig. :)
      Hab grad gelesen das es einen kleinen Gagensprung von 65 000 auf 175 000 gegeben hat.
      Dafür müsste ich dann über 7 Jahre arbeiten.
    • am via tvforen.de

      Nun gut.Kenne alle Serien nicht.
    • am via tvforen.de

      Dustin schrieb:
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      > Solche gagen muss man immer in
      > Relation sehen und was sie momentan verdienen ist
      > tatsächlich ein Witz. Studio und Sender verdienen
      > sich mit der Serie dumm und dämlich und die
      > Summen werden sich in den nächsten Jahren noch
      > erheblich steigern.




      In Relation muss man solche hohen Gagen auch deshalb sehen, weil eine Serie nicht ewig läuft und viele Seriendarsteller nach der letzten Staffel oft jahrelang ohne Job bleiben. Das bedeute, sie müssen mit dem Verdienst u.U. auch längere Zeit auskommen und da sieht es unterm Strich nach Abzug der schon erwähnten Abgaben und Zahlungen schon etwas magerer aus.

      Nicht jede(r) der Darsteller hat schon so wie Ed O´Neil bereits in der Vergangenheit Millionen verdient...

      .
    • am via tvforen.de

      Dustin schrieb:
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      > Darum sag ich ja das man das immer in Relation
      > sehen muss, klar bekommen die verglichen mit
      > unseren Einkommen unglaublich viel. Wir bekommen
      > im Monat aber auch mehr als ein Großteil der
      > Menschen in anderen Ländern im Jahr.
      >

      Dieser Vergleich hinkt aber gewaltig. Auch in den abgehobensten In-Stadtvierteln der Promihochburgen wird das Brötchen oder die Tütensuppe keine wesentlich Preissteigerung zu unseren Supermärkten haben (Stichwort Lebenshaltungskosten).
      Es sei denn du siehst es als überlebenswichtig an, wenn die Damen und Herren überbezahlte Promis 3 Villen, 8 Autos und den Privatjet finanzieren müssen.
    • am via tvforen.de

      Hallo? Wenn ich in einem Unternehmen arbeite, das mit Hilfe von meiner Hände Arbeit einen Monatsumsatz von mehreren Millionen EUR macht, kann ich auch nicht sagen: "Och, ihr macht so viel Umsatz, da will ich aber mehr als die lumpigen 1500 EUR monatlich, die ich kriege." Wenn ich damit ankäme, würde ich noch nicht ausgesprochen haben, säße ich schon auf der Straße. Die Leute liefern in wenigen tagen ihre Arbeit ab (ob ordentlich, kann ich nicht beurteilen), und kriegen dafür 65.000 Dollar. Das ist ein haufen geld für relativ wenig Arbeit, und was ihr Arbeitgeber letztlich mit dem produkt macht, kann ihnen doch piep egal sein. Oder frag mal den Arbeiter bei Daimler, der im Monat für 1200 Ocken schindert, was er davon hält, dass "sein" Produkt für 60.000 EUR pro Stück verscherbelt wird...

      Der Lonewolf Pete
    • am via tvforen.de

      Es ist doch ziemlich ignorant, wenn der gesamte Cast einer Serie durch einen wesentlich billigeren ausgetauscht wird. Wie würdest du reagieren, wenn man dies bei deiner Lieblingsserie getan hätte?

      Schauspieler mit einem Opel-Arbeiter zu vergleichen...

      Offenbar hast du keine Ahnung von Serien und von dem,
      inwieweit ein Schauspieler einer Serie wichtig für jene Serie
      und deren dauerhaften Erfolg werden kann.
      Einfach deshalb, weil Serienschauspieler weniger ersetzbar sind, als ein Opel-Arbeiter.´

      So ist es nun mal. Qualifikation, Ersetzbarkeit und Erfolg bestimmen den Preis - nicht nur in der Fernsehindustrie.

      Und meinetwegen sollen sie ihre Ansprüche geltend machen. Mir nehmen sie ja nichts weg. Aber, es gibt eben überall Neider...
  • am via tvforen.de

    Klar, wieso auch nicht.
    Ich finde 65 000 bzw. 100 000 Dollar aber auch n bischen wenig für ne 25 minütige Show.
    • am via tvforen.de

      wenn man das mit der Gage von z.B. Angus T. Jones vergleicht schon....
    • am via tvforen.de

      Gwyllion schrieb:
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      > Klar, wieso auch nicht.
      > Ich finde 65 000 bzw. 100 000 Dollar aber auch n
      > bischen wenig für ne 25 minütige Show.

      Da muss man aber Verständnis haben der Agent (im Rotlichmillieu nennt man sowas Zuhälter), der Imageberater etc. die wollen auch alle bezahlt werden. Die Branche ist so aufgeblasen.
    • am via tvforen.de

      Ja, genau...

      Es kann ja nie genug sein. Wenn die jetzt aufgestockt kriegen auf 100.000, dann kommen sie nächstes Jahr und wollen 125.000 - Wie lange arbeiten sie an einer Folge? Zwei tage, drei Tage...? Ich wollt, ich würd 30.000 Dollar im MONAT verdienen, damit wär ich schon zufrieden, ach was, ich würd auch für 15.000 im Monat arbeiten...und denen ist 65.000 für ein paar tage nicht genug. Da kann ich nur den Kopf schütteln.

      Der Lonewolf Pete
    • am via tvforen.de

      Sorry, Pete, das ist für eine sehr erfolgreiche Comedy-Serie immer noch wenig, sogar die aufgestockten 170.000. Vergleiche es mal mit "Friends" (ich glaube, alle sechs Hauptdarsteller haben eine Million pro Folge bekommen) oder "Two and a half man" - Charlie Sheens Gage kenne ich zwar nicht, die dürfte aber ähnlich oder höher gewesen sein. Momentan ist "Modern Family" höchst erfolgreich, die Darsteller sind nicht doof und können alle lesen, was ihre Kollegen verdienen bzw. verdient haben. Da wäre bei mir auch Schluss mit der Bescheidenheit. Zumal du ja nach sehr erfolgreichen Serien oftmals abgestempelt bist und ggf. Mühe hast, wieder in was anderes reinzukommen.

      Du kannst es nicht mit deutschen Löhnen vergleichen, auch nicht mit deutschen Schauspielergagen.
  • (geb. 1977) am

    das das "da drüben" immer so ausarten muss, ehh 100.000 Dollar das sind ca. 81.000 EUR, so viel verdient ein "normal" Sterblicher noch nicht mal in 2 Jahren und die bekommen das pro Folge, wenn eine Staffel ca. 20 Folgen hat dann sind das gut 1,6 Millionen, oh man oh man

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