Michael Shannon und Matthew Macfadyen werden zum Präsidenten und dessen Mörder

Neues Drama der „Game of Thrones“-Macher um James-Garfield-Ermordung

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 02.02.2024, 15:00 Uhr

Matthew Macfadyen (l., in „Succession“) und Michael Shannon (in „The Shape of Water“) – Bild: HBO/FOX Searchlight
Matthew Macfadyen (l., in „Succession“) und Michael Shannon (in „The Shape of Water“)

Die historische Serie „Death by Lightning“ von den Produzenten David Benioff and D.B. Weiss („Game of Thrones“, „3 Body Problem“) hat ihre Hauptdarsteller gefunden: Matthew Macfadyen und Michael Shannon. Die beiden porträtieren den US-Präsidenten James Garfield (Shannon) beziehungsweise dessen Bewunderer Charles Guiteau – gleichzeitig Garfields späterer Mörder.

Matthew Macfadyen kommt frisch vom Emmy-Erfolg „Succession“, davor hatte er bereits eine Hauptrolle in „Ripper Street“. Shannon ist ein Charakterdarsteller, der auf dem Bildschirm unter anderem in „Boardwalk Empire“, „Waco“ und „Waco: The Aftermath“ sowie „George & Tammy“ zu sehen war.

Die Serie beschreibt James Garfield als nur zögernd zum Präsidenten gewordenen Politiker: Im November 1831 war Garfield in ärmliche Verhältnisse geboren worden, diente im Bürgerkrieg (1861 bis 1865) als Major General der Nordstaaten-Armee und wurde zum Kongressabgeordneten der Republikaner (damals ja die Partei von Abraham Lincoln). Als die Republikaner auf ihrem Parteitag 1880 einen Präsidentschaftskandidaten suchten, konnten sie sich lange nicht einigen (die Partei zerfiel in zwei starke Fraktionen, die beide „ihren“ Kandidaten durchsetzen wollten) und verfielen später auf Garfield als Kompromiss-Kandidat (er gehörte keiner der beiden Gruppierungen an) – der war nicht mit der Absicht zum Parteitag gekommen, sich aufstellen zu lassen.

Garfield gewann die Präsidentschaftswahl schließlich und trat das Amt am 4. März 1881 an. Am 2. Juli wurde Garfield von Guiteau in den Rücken geschossen. Die Wunde war nicht direkt tödlich. Moderne Untersuchungen gehen davon aus, dass ihre Versorgung nach den damaligen, mangelhaften hygienischen Standards erfolgte, was eine Entzündung hervorrief, die schließlich elf Wochen später, am 19. September 1881, zum Tode Garfields führte.

Der 1841 geborene Charles Guiteau war zeitlebens der Meinung, trotz mangelnder Befähigungen und Erfolge zu Höherem berufen zu sein. So vertrat er auch die (fälschliche) Meinung, einen gewichtigen Anteil am Wahlerfolg Garfields gehabt zu haben. Daher gehörte er zu den Leuten, die nach erfolgter Wahl mit einem gut vergüteten Posten in der Administration „belohnt“ werden wollten – genauer gesagt einem Botschafterposten. Als seine Vorsprechen und Briefe auf taube Ohren stießen, Garfield zudem im Amt Maßnahmen ergriff, die Guiteaus Überzeugungen zuwiderliefen und er schließlich auch einem tödlichen Unfall entging, fühlte er sich von Gott selbst berufen, den Präsidenten aus dem Weg zu räumen. So kam es zu dem Anschlag, nachdem Guiteau festgenommen wurde. Nach Garfields Tod erfolgte eine Anklage wegen Mordes, eine Verurteilung sowie die Hinrichtung am 30. Juni 1882.

Die Netflix-Serie „Death by Lightning“ adaptiert das Sachbuch „Destiny of the Republic: A Tale of Madness, Medicine and the Murder of a President“, das 2011 von Candice Millard veröffentlicht wurde. Mike Makowsky hatte die Drehbuchadaption übernommen und wird Executive Producer. Matt Ross ist der designierte Regisseur aller Folgen und fungiert ebenfalls als Ececutive Producer.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    "Guiteau war zeitlebens der Meinung, trotz mangelnder Befähigungen und Erfolge zu Höherem berufen zu sein."


    Also ein typischer heutiger Vorgesetzter. 😂


    Eigentlich interessieren mich solche Serien ganz grundsätzlich, aber eine Hauptfigur, der es am Dunning-Kruger-Effekt krankt, würde mich dann doch zu sehr nerven. Die habe ich im richtigen Leben schon zu viele um mich herum. Und es werden täglich mehr... 😏
    • am

      Garfield wurde ermordet?😮
      Der arme Kater 😢😢😢
      • am

        Nicht so witzig wie du wohl glaubst. 😛

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