[UPDATE] Max Moor verabschiedet sich von „ttt – titel thesen temperamente“ nach 17 Jahren

Moderator verlässt ARD-Kulturmagazin am kommenden Sonntag

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 19.12.2024, 12:35 Uhr (erstmals veröffentlicht am 13.12.2024)

Max Moor verlässt „ttt – titel thesen temperamente“ – Bild: ARD/Herby Sachs
Max Moor verlässt „ttt – titel thesen temperamente“

Seit 2007 moderiert Max Moor das Kulturmagazin „ttt – titel thesen temperamente“, doch am kommenden Sonntag, den 15. Dezember verabschiedet er sich. Nach 17 Jahren und über 800 Sendungen moderiert er um 23:05 Uhr im Ersten zum letzten Mal das Magazin. Ein Grund für seinen Abschied ist nicht bekannt, ebenso liegt kein Statement von Max Moor selbst vor.

Die ARD findet für Max Moor zum Abschied wertschätzende Worte. So heißt es in der Pressemitteilung:

Mit seiner charismatischen Präsenz und seinem scharfsinnigen Humor hat Max Moor die deutsche Kulturlandschaft geprägt. Seine Moderationen luden ein, ganz neu über kulturelle Phänomene, gesellschaftliche Zusammenhänge oder auch nur skurrile Beobachtungen des Alltags nachzudenken. Vor allem aber hat Max Moor eines gezeigt: Kultur ist überall und Kultur macht Spaß. Seine satirische Rubrik „Schluss mit Moor“ wurde zum Kult.

UPDATE: Der Nachfolger von Max Moor steht nun fest: Ab 2025 übernimmt an der Seite von Siham El-Maimouni der Journalist Thilo Mischke die Moderation. Zuletzt produzierte Mischke für den Privatsender ProSieben investigative „Uncovered“-Reportagen. Kultur ist kein Luxus, sondern unser alltäglicher Begleiter. Umso mehr freue ich mich, ab 2025 Teil der ‚ttt‘-Familie zu sein und nicht nur in der Sendung am Sonntag, sondern auch in unserem neuen ttt-Podcast über Kulturelles in all seinen Facetten zu sprechen. Diesen Podcast wird Mischke zusammen mit Jule Lobo produzieren.

ZUVOR: Max Moor, der eigentlich Dieter Moor heißt, begann seine Karriere beim ORF, wo er von 1985 bis 1991 das Kulturmagazin „Kunst-Stücke“ moderierte. Parallel moderierte er auch beim Radiosender Ö3 die Call-in-Sendung „Talk Radio“. In Deutschland erlangte er größere Bekanntheit, als 1993 der Sender VOX mit seinem ursprünglichen Konzept als journalistisches „Ereignisfernsehen“ an den Start ging. Moor moderierte dort das preisgekrönte Medienmagazin „Canale Grande“, bis es 1994 eingestellt wurde. Danach wechselte Moor zum Pay-TV-Sender Premiere, wo das Konzept von „Canale Grande“ aufgegriffen und als „Studio/​Moor“ bis 1995 fortgeführt wurde und unverschlüsselt gesehen werden konnte.

Kurzzeitig moderierte Max Moor im Schweizer Fernsehen seine eigene Late-Night-Show „Night Moor“, die jedoch 1999 nach inhaltlichen Kontroversen zwischen ihm und seinem Vorgesetzten eingestellt wurde. Zwischen 2000 und 2004 war er dann wieder für das österreichische Fernsehen tätig: Bei ATV moderierte er den „Headline Talk“, im ORF dann die Talkshow „SimplyMoor“. Ab 2006 war Moor dann für 3sat im Einsatz und moderierte vertretungsweise das Magazin „Kulturzeit“ sowie das Begleitprogramm der „Berlinale“. Am 4. November 2007 feierte er dann schließlich sein Debüt als Moderator des langjährigen ARD-Kulturmagazins „ttt – titel, thesen, temperamente“, das schon seit 1967 existiert. Zwischen 2010 und 2012 moderierte er im rbb außerdem das Talkformat „Im Palais“.

2013 schickte Dieter Moor eine Mail an Geschäftspartner und Freunde, in der er schrieb, dass es Zeit sei, sich zu emanzipieren und zu ändern, was die Altvorderen bestimmt haben. Für den zweiten Teil seines Daseins wolle er abschaffen, was mich seit über 50 Jahren stört: Meinen Vornamen. Ab sofort und endlich erkläre ich mich selbst zum Max.

In der letzten Ausgabe von „ttt“ mit Max Moor geht es unter anderem um die ungewöhnliche biographische Verfilmung von Robbie Williams’ Leben, in der der Sänger von einem animierten Affen gespielt wird. Der Historiker und Bestseller-Autor Rutger Bregman und die politische Philosophin Liya Yu beschäftigen sich außerdem mit der Frage „Wie kann man eine potenziell schlechte Zukunft in eine gute verwandeln?“.

Erhalten bleibt „ttt“ Siham El-Maimouni, die mit Max Moor das Kulturmagazin seit 2021 gemeinsam moderiert.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • (geb. 1967) am

    Sehr schade, ich werde ihn echt vermissen!
    • am

      Für seine feingeistigen Kommentare werden wir dieses TV-Urgestein sicherlich vermissen. Ähnlich wie Herrn Feuerstein... kaum zu glauben, wie der einem abgeht und welche Lücken solche Persönlichkeiten dauerhaft hinterlassen.
      • am

        Max Mohr ist Kult und Danke für die Momente, die Du uns gegeben hast.

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