Nach dem Rücktritt von Chris Evans (fernsehserien.de berichtete) lichtet sich der Nebel über der Zukunft von „Top Gear“ ein wenig. Wie sich bereits andeutete, wird das bisherige Team wohl ohne weitere Ergänzungen weiter machen und dabei auch von strukturellen Veränderungen absehen. Anders gesagt: Matt LeBlanc wird alleiniger Hauptmoderator. Ihn unterstützt dann das bisherige fünfteilige Team mit ihren Beiträgen.
Zentral dabei ist die Problematik, dass LeBlanc „daneben“ auch noch in den USA eine neue Serie hat, bei der er der Hauptdarsteller ist: Die neue Sitcom „Man with a Plan“ (fernsehserien.de berichtete). Wie Variety nun berichtet, hat sich LeBlanc an die neue Serie mit vertraglichem Vorrang gebunden („first position“): CBS und CBS Television Studios haben in Sachen Zugriff auf LeBlancs Zeit Vorrecht. Wenig verwunderlich, würde doch kein US-Sender/Studio Millionen in eine neue Serie investieren, ohne den Titeldarsteller fest unter Vertrag zu haben.
Allerdings hat sich das Studio laut Variety vertraglich verpflichtet, einen good-faith effort zu unternehmen, LeBlanc für seine Aufgaben bei „Top Gear“ zeitliche Freiräume zu verschaffen. Und die BBC-two-Serie organisiert ihre Produktion um LeBlancs „Man with a Plan“-Verpflichtungen. „Good-faith effort“ ist ein recht schwammiger Begriff und bezeichnet eine Absichtserklärung, keine künstlichen Hürden zu schaffen, sondern sich „ehrlich“ zu bemühen. Ein gutes Druckmittel, damit das auch wirklich klappt, dürfte das persönliche Interesse von LeBlanc an seinem Job bei „Top Gear“ sein.
Hilfreich ist daneben, dass „Man with a Plan“ eine Multi-Kamera-Comedy ist, eine klassische Sitcom. Hier werden die eigentlichen Episoden nach einigen Tagen Probe jeweils an einem einzelnen Tag vor Publikum aufgezeichnet – anstatt wie bei Single-Kamera-Serien binnen mehrerer Tage aufgenommen (Unser Bericht von der Aufnahme einer solchen Sitcom-Folge). Das schafft mehr Freiräume und auch Flexibilität für die Darsteller.
Mit der Produktion der insgesamt 24. Staffel von „Top Gear“ soll demnach im September begonnen werden.
Die fünf Unterstützer im Team (fernsehserien.de berichtete) sind neben dem anonym bleibenden Testfahrer „The Stig“ auch die deutsche Rennfahrerin Sabine Schmitz, Nachwuchsjournalist Rory Reid, Ex-Rennfahrer Chris Harris und Eddie Jordan (ehemaliger irischer Rennfahrer, Motorsportmanager und Formel-1-Teambesitzer).
