Keine ‚Goldene Rose‘ für Deutschland

Britisches ‚Power of 10‘ und ‚The IT Crowd‘ unter den Gewinnern

Mario Müller – 07.05.2008

Acht Fernsehsendungen aus deutscher Produktion wurden beim diesjährigen Festival um die „Goldene Rose“ im schweizerischen Luzern eingereicht (fernsehserien.de berichtete), doch leider hat es auch in diesem Jahr wieder für keinen Preis gereicht. Nicht mal eine so genannte „Spezielle Erwähnung“, wie es sie im letzten Jahr immerhin noch für die Opern-Übertragung „Mozart 22 – Le Nozze di Figaro“ gab, konnten die deutschen Produzenten diesmal für sich verbuchen.

Stattdessen gingen fast alle der elf Preise und Spezial-Erwähnungen nach Großbritannien, Holland konnte zwei Preise abräumen, und die Schweiz einen. Auch die US-amerikanische Firma Embassy Row erhielt eine „Goldene Rose“ – und zwar ausgerechnet für die britische Version der Gameshow „Power of 10“, deren deutsche Umsetzung bei VOX ganz aktuell beim Publikum völlig durchgefallen ist (fernsehserien.de berichtete).

Ähnlich war es bei der Sitcom „Das iTeam – die Jungs mit der Maus“, die Grundy Light Entertainment im Auftrag von Sat.1 produzieren ließ. Auch sie fiel beim Publikum völlig durch und wurde Anfang Januar bereits nach zwei Folgen wieder eingestellt. Und auch diese Serie hat ein britisches Original, das wiederum gestern mit der „Goldenen Rose“ in der Kategorie „Sitcom“ ausgezeichnet wurde. „The IT Crowd“ lief im britischen Sender Channel 4 bereits in zwei Staffeln mit großem Erfolg.

Der Preis für die beste „Comedy“ und für die „Beste Show 2008“ ging an die Serie „Kombat Opera presents …“, in der bekannte Fernsehshows als Opernaufführung parodiert werden. Beste „Arts Documentary“ wurde ein Film über das russische Bolschoi-Ballett („Strictly Bolshoi“), beste „Drama“-Serie wurde die Jugendserie „Skins“, während in dieser Kategorie eine „Spezielle Erwähnung“ an die Serie „The Street II“ ging.

Beste „Entertainment“-Produktion wurde die holländische Reality-Produktion „Hider In The House“, in der Kinder ein Wochenende lang einen Prominenten im Haus verstecken müssen, ohne, dass ihre Eltern etwas davon mitbekommen. Das Ganze wird von versteckten Kameras beobachtet.

Der Preis in der Kategorie „Performing Arts“ ging an die 207-minütige Liveübertragung „Die Zauberflöte – vor und hinter den Kulissen“, die am 1. März 2007 auf beiden Kanälen des Schweizer Fernsehen SF gezeigt wurde, wobei auf dem einen Kanal die Bühne zu sehen war, und man auf dem anderen Kanal Einblicke in die Organisation und Durchführung des Live-Ereignisses bekam.

Als bestes „Reality“-Format wurde die Sendung „The Phone“ von der Amsterdamer Firma Park Lane TV Productions ausgezeichnet, in der ein Passant, der es wagt, ein zufällig neben ihm klingelndes Handy zu betätigen, dazu animiert wird, sich auf die Jagd nach vielen tausend Euro zu machen. Weitere Anweisungen gibt’s dann per Telefon.

BBC-Komiker Peter Serafinowicz wurde als „Bester Entertainer“ für seine Fernsehparodien ausgezeichnet, und die „Ehrenrose“ ging dieses Jahr an Ben Silverman, den Co-Chairman der NBC Entertainment and Universal Media Studios.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    "Die Jungs mit der Maus" fand ich zwar nicht brillant, aber wenigstens annehmbar. Wenn das britische Original so gut ist, sollte man das mal bei uns senden!
    • am via tvforen.de

      Denn sind unsere Produktionen doch nicht so gut wie gedacht. Na ja, wem wundert es?

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