Interview mit Tom Beck: „Mit ‚Einstein‘ gehen wir mutige, unkonventionelle Wege“

Über die neue Staffel, „Cobra 11“ und den Serienboom

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 13.02.2018, 11:21 Uhr

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Tom Beck ist „Einstein“Sat.1/​Martin Bauendahl

Nach dem Erfolg des Pilotfilms und der ersten Staffel gab Sat.1 grünes Licht für eine Fortsetzung seiner eigenproduzierten Serie „Einstein“ mit Tom Beck in der Titelrolle. Ab heute Abend (13. Februar) ist es soweit: Der Bällchensender zeigt die zweite Staffel immer dienstags ab 20:15 Uhr in Doppelfolgen. Neben Tom Beck sind auch wieder Annika Ernst, Rolf Kanies und Haley Louise Jones in der Produktion aus dem Hause Zeitsprung Pictures dabei.

fernsehserien.de-Redakteur Glenn Riedmeier sprach mit Hauptdarsteller Tom Beck über die neuen Folgen, ob er seine Arbeit für „Alarm für Cobra 11“ vermisst, und ob er den Serienboom bei Streaminganbietern als Bedrohung für das klassische Fernsehen betrachtet.

fernsehserien.de: Lieber Herr Beck, heute Abend kehrt „Einstein“ bei Sat.1 zurück. Wenn Sie die erste Staffel mit der zweiten Staffel vergleichen – was hat sich inhaltlich oder auch handwerklich verändert?

Tom Beck: Uns ist aufgefallen, dass es bei „Einstein“ gar nicht so sehr um die ziemlich absurden Fälle geht, sondern eher um die Charaktere und ihre zwischenmenschlichen Beziehungen. Deshalb wollten wir uns in der zweiten Staffel mehr darauf konzentrieren und haben uns dahingehend weiterentwickelt. Auch ich persönlich habe meine Rolle Felix über die Jahre besser kennengelernt und in der zweiten Staffel Wert darauf gelegt, dass die Figur menschlicher und greifbarer wird.

In der Beschreibung zur neuen Staffel heißt es, dass Felix auch mehr seine emotionale Seite zeigt. Heißt das, dass die Serie von der Comedy- jetzt eher in die Dramedy-Richtung geht?

Tom Beck: Felix macht mit Sicherheit nichts, ohne es vorher berechnet zu haben. Es muss für ihn immer einen bestimmten Zweck erfüllen, auch wenn er mehr Emotionen zeigt. Allgemein bin ich allerdings kein Freund von bestimmten Labels wie Dramedy oder Comedy. Für mich gibt es entweder gute oder schlechte Unterhaltung. Am besten finde ich es, wenn eine Serie facettenreich ist und alles bietet: Wenn ich lachen kann ohne Ende, mich vielleicht zwischendurch fremdschäme und auch hin und wieder eine Träne vergießen kann. Das schaffen allerdings nur wenige Serien. „Extras“ mit Ricky Gervais war beispielsweise eine dieser hervorragenden Serien, bei der ich all diese Emotionen durchlaufen habe.

Annika Ernst und Tom BeckMartin Bauendahl
Zu den emotionalen Momenten bei „Einstein“ zählt die Tatsache, dass Felix an der tödlichen Krankheit Chorea Huntington leidet. Spielt dies in der zweiten Staffel eine größere Rolle?

Tom Beck: Die Krankheit ist bei Felix natürlich immer im Hinterkopf und wird in jeder Folge thematisiert. Da sie jedoch nach wie vor nicht ausgebrochen ist, spielt das keine größere Rolle als zuvor und rückt eher wieder in den Hintergrund.

Und was verändert sich sonst noch in Felix’ Leben?

Tom Beck: Ohne zu viel zu verraten: Er kommt seiner Arbeit ein Stück näher, so dass es diesbezüglich vielleicht einen Erfolg zu verzeichnen geben wird – allerdings wird er immer noch beschattet von Leuten, die an seine Arbeit heran wollen. Und eventuell spielt eine Frau eine Rolle, die mal länger als nur für zwei Minuten in sein Leben tritt …

Gibt es aus der zweiten Staffel eine Lieblingsfolge bzw. eine, die besonders hervorsticht oder Ihnen besonders viel Spaß gemacht hat?

Tom Beck: Ja, die gibt es tatsächlich und zwar die fünfte Folge aus der zweiten Staffel. Felix leidet darin an Amnesie und ist auf dem geistigen Stand eines Kindes – das war für mich schauspielerisch eine besondere Herausforderung.

Ein Markenzeichen von „Einstein“ ist die große Anzahl an prominenten Gastauftritten. Welche Gaststars sind in der zweiten Staffel dabei?

Tom Beck: Das sind wirklich einige. Direkt in der ersten neuen Folge, in der es um das Thema YouTube geht, spielen Joyce Ilg, Phil Laude, Gizem Emre und Vita Tepel mit. Außerdem waren in der Staffel unter anderem Tom Gerhardt, Oli.P, Steffen Groth, Caroline Frier, Patrick Bach, Jochen Schropp, Jana Julie Kilka und Wayne Carpendale dabei. Insgesamt konnten wir viele bekannte Namen gewinnen, was für die Serie spricht und uns natürlich sehr freut.

Lesen Sie auf der nächsten Seite, ob Tom Beck selbst in der Schule auch ein Genie war, ob er seine Arbeit für „Alarm für Cobra 11“ vermisst, und ob er den Serienboom bei Streaminganbietern als Bedrohung für das klassische Fernsehen betrachtet.

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