Hulu sichert sich „Fear The Walking Dead“ und „Seinfeld“

Amerikanischer VoD-Anbieter investiert großflächig

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 29.04.2015, 16:47 Uhr

„Fear The Walking Dead“ – Bild: AMC
„Fear The Walking Dead“

Bei Hulu will man dieser Tage augenscheinlich klotzen, nicht kleckern. Mit AMC Networks (AMC, IFC, BBC AMERICA, SundanceTV und WE tv) wurde nun ein Deal abgeschlossen, der Hulu zur exklusiven VoD-Heimat aller in der Vertragslaufzeit kommenden Drama- und Comedy-Serien macht und somit auch von „Fear The Walking Dead“. Daneben sicherte sich der Anbieter in einem Rekorddeal die exklusiven VoD-Rechte an der amerikanischen Kultcomedy „Seinfeld“.

Rekorddeal kann in diesem Fall übrigens durchaus negativ gesehen werden: Laut Variety stach Hulu mit einem Angebot von – nach unterschiedlichen Quellen – 700.000 bis 1 Millionen US-Dollar pro Folge die Konkurrenten Amazon und Yahoo aus, während sich Netflix nicht am Wettbieten beteiligte. Zwischen 126 und 180 Millionen US-Dollar wäre dieser Deal über die 180 Folgen somit wert, eine Laufzeit wurde noch nicht bekannt. Zum Vergleich: „Friends“ kostete Netflix zuletzt für ein vierjähriges Rechtefenster wohl etwas über 500.000 US-Dollar pro Folge (236 Episoden, insgesamt 118 Millionen US-Dollar).

Nachdem Hulu zunächst als Online-Verwertungsstelle der Medienkonglomerate Walt Disney Co. (ABC), 21st Century Fox und Comcast (über NBC) der große VoD-Vorreiter war, sorgten Richtungsstreits unter den Teilhabern, gescheiterte Verkaufsbemühungen und damit einhergehende mangelnde Investitionen dafür, dass vor allem Netflix dem Anbieter den Rang ablaufen konnte. Dabei half etwa ein damaliger Netflix-Deal mit AMC, bei dem „The Walking Dead“ und „Breaking Bad“ dort landeten. Gerade bei letzterer Serie war das ein Segen für beide: Netflix konnte die Ausnahmeserie vorweisen und diese erhielt so im Vorfeld der fünften Staffel deutlich Zuschauerzulauf von Amerikanern, die die Serie nur online gesehen hatten.

Netflix hat in den USA derzeit 40,9 Millionen Abokunden, weitere knapp 20 Millionen in anderen Gebieten. Hulu tritt nur in den USA an. Neben einem über Werbeeinblendungen finanzierten, für Zuschauer kostenlosen Dienst hat der VoD-Anbieter einen Abodienst mit exklusiven Inhalten mit 9 Millionen Nutzern.

Zum Vergleich: Neflix verkündete, dass seine Abonnenten im ersten Quartal 2015 mehr als 10 Milliarden Stunden Inhalte abgerufen haben, bei Hulu waren es mehr als 700 Millionen Stunden – oder etwa durchschnittlich jeweils halb soviel wie ein Netflixkunde.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • (geb. 1978) am

    Ich stimme Dir da voll zu, bugmenot.
    • am

      VoD = Video on Demand. Ist es so schwer, das hinzuzufügen bzw. adäquate deutsche Begriffe zu verwenden? Ich denke, da wäre mehr als sinnvoll, da sich diese Seite an deutschsprachige Leser richtet.
      • am

        Was ist VoD? Es wäre schön, wenn man diese und andere Begriffe nicht ständig googeln muß, sondern die Autoren diese in einer mir bekannten Sprache schreiben: deutsch.

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