Heinrich Breloer-Nacht im NDR

Doku-Dramen aus den Jahren 1978 und 1987

Jutta Zniva – 08.02.2007

Anlässlich des 65. Geburtstags von Heinrich Breloer („Todesspiel“, „Die Manns“, „Speer und Er“) am 17. Februar zeigt der NDR in der Nacht von Samstag, 10.2., auf Sonntag, 11.2., drei frühe Beispiele der vielfach preisgekrönten dokumentarischen Arbeit des Filmemachers, der zusammen mit Horst Königstein seine charakteristische Mischform aus Dokumentation und Spielfilm entwickelte. In der Heinrich Breloer-Nacht sind „Eine geschlossene Gesellschaft“ (1987) sowie „Bi und Biddi in Augsburg“ (1978) zu sehen.

Eröffnet wird die Themennacht um 0:30 Uhr mit „Die Rekordbeter“, dem ersten Teil von „Eine geschlossene Gesellschaft“, Breloers doku-dramatische Erinnerung an die eigene Schulzeit, die er an einem katholischen Internat im wetsfälischen Lüdinghausen verbrachte. Teil 2, „Die Freigeister“, ist um 2:00 Uhr zu sehen. „Entschlossen rückt er in einer geglückten Mischung aus Interviews mit ehemaligen Mitschülern und nachgestellten Szenen diesem ‚katholischen Paradies von Hostien, Weihrauch, lateinischen Vokabeln und dem Gitter des Beichtstuhls‘ (Breloer) zu Leibe“, kommentierte damals die Süddeutsche Zeitung den Zweiteiler, der mit einem Grimme Preis ausgezeichnet wurde.

Um 3:34 Uhr folgt „Bi und Biddi in Augsburg“, in der die Mutter von Bertolt Brechts ältestem Sohn zum ersten Mal vor der Kamera die dramatischen Szenen ihrer Liebe zu Brecht schildert.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    wunschliste.de schrieb:
    >
    > am 17. Februar zeigt der NDR drei frühe Beispiele der vielfach preisgekrönten
    > dokumentarischen Arbeit des
    > Filmemachers, der zusammen mit Horst Königstein seine charakteristische
    > Mischform aus Dokumentation und Spielfilm entwickelte.

    Wobei man noch erwähnen sollte - und das wird immer gerne unterlassen, besonders in Talkshows - dass Breloer diese Mischform nicht erfunden hat.

    Ich nutze diese Gelegenheit gern, um Franz Peter Wirth und Autor Helmut Pigge über den grünen Klee zu loben, die mit "Operation Walküre" bereits 1971 einen Meilenstein gesetzt haben, der dieses Genre nicht nur definierte, sondern vielleicht sogar vorauseilend krönte. Mit von der Partie: Joachim Fest.

    Zu dessen Tod wurde der geniale Zweiteiler vor einiger Zeit im NDR wiederholt - natürlich auch so spontan, dass ich erst irgendwann mittendrin einschaltete. Grrrrr!

    weitere Meldungen