„Harrys wundersames Strafgericht“: Charles Robinson verstorben

Markante Rollen auch in „Hör mal, wer da hämmert“, „Mom“ und „Hart of Dixie“

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 13.07.2021, 13:56 Uhr

Charles „Charlie“ Robinson (1945 – 2021) – Bild: NBC
Charles „Charlie“ Robinson (1945 – 2021)

Der US-amerikanische Schauspieler Charles Robinson ist im Alter von 75 Jahren verstorben. Das bestätigte sein Management. Demnach erlag der Darsteller den Komplikationen einer Krebserkrankung. Den Großteil seiner Karriere firmierte der Schauspieler als Charlie Robinson, in seiner in Deutschland wohl bekanntesten Rolle als Gerichtsdiener Mac in „Harrys wundersames Strafgericht“ wurde allerdings sein bürgerlicher Name verwendet.

Robinsons Karriere umspannte ein halbes Jahrhundert, in der er fünf Serienhauptrollen spielte, daneben stand er immer wieder auf der Theaterbühne. Ab den 1960ern stand der in Houston, Texas geborene Robinson auf der Bühne, seine ersten TV-Credits hatte er mit diversen Rollen ab 1970. Mit einer ersten mehrteiligen Rolle konnte er in der Drama-Soap „Flamingo Road“ auf sich aufmerksam machen.

Das führte zu einer Hauptrolle in „Buffalo Bill“, in dem Dabney Coleman („Boardwalk Empire“) einen egomanischen Moderator einer Daytime-Talkshow im Lokalprogramm von Buffalo, New York porträtierte. Robinson war als Newell zu sehen, der bei der Sendung für das Make-Up verantwortlich war und sich von niemandem etwas bieten ließ – auch nicht vom großen Boss.

Der Serie blieb der große Erfolg verwehrt, allerdings konnte Robinson nach deren Ende direkt zu „Harrys wundersames Strafgericht“ wechseln – dort war nach der ersten Staffel der Part des Gerichtsdieners an der Seite von Harold T. Stone (Harry Anderson) vakant geworden, den Robinson nun mit seinem Charakter Mac auffüllte. Dort blieb Robinson bis zum Serienende 1992 und führte auch in drei Folgen der Sitcom Regie.

Für Robinson ging es weiter zur Sitcom „Love & War“: dort kam er während der ersten Staffel als Ersatz für den überraschend an einem Herzinfarkt verstorbenen John Hancock und porträtierte den Barkeeper Abe Johnson. Letztendlich kam Robinson so zu zwölf aufeinanderfolgenden Seasons mit Hauptrollen über drei verschiedene Sitcoms.

Für Robinson folgten noch zwei Hauptrollen in kurzlebigen Serien. Einerseits „Zwei in der Tinte“ (mit den damals frisch verheirateten Ted Danson und Mary Steenburgen) sowie „Buddy Faro“ an der Seite von Dennis Farina. Beide überlebten ihre jeweils erste Staffel nicht.

1996 war Robinson dann noch als Dr. Stanley Teil von „Alf – Der Film“. Größere Rollen übernahm er daneben noch in „Hör mal, wer da hämmert!“ (als Bud Harper, der Binford Tools aufkauft), „Hart of Dixie“ (als Sergeant Harper), „Mom“ (als blinder Hausbewohner Mr. Munson in dem Apartment-Haus, in dem Christy und Bonnie als Hausverwalter wirken) und „The Guest Book“. Eine letzte größere Rolle hatte Charles Robinson in der Miniserie „Liebe in Zeiten von Corona“ (in Deutschland bei Disney+ veröffentlicht). Insgesamt umfasst Robinsons Resümee mehr als 100 Film- und Fernsehrollen.

Charles Robinson verstarb kurz vor seinem 25. Hochzeitstag mit seiner dritten Ehefrau, Dolorita Noonan-Robinson. Er hinterlässt sie ebenso wie vier Kinder und deren Familien.

Dolorita Noonan-Robinson über ihren Gatten: Einst wurde Charles Robinson von Martin Landau als der ‚größte unterschätzte Schauspieler in Hollywood‘ bezeichnet – für mich war er die Liebe meines Lebens, Gatte, Vater, Großvater und Urgroßvater. Er war wirklich der Typ von Schauspieler, der nie mit der Berufung aufhören konnte, und unter all seinen Leidenschaften war ihm sein Handwerk das wichtigste – angetrieben von seiner Familie, die ihm den Auftrieb gab, unglaubliche Höhen zu erreichen. Im Namen meines Mannes und der Familie möchte ich euch Dank aussprechen, dass ihr als Zuschauer daran Anteil genommen habt.

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