Harald Schmidt als ARD-Pressesprecher

‚Tatort‘ weicht Flut, Schnee und Zapfenstreich

Jutta Zniva – 02.12.2005

Eine nicht unwesentliche Info über die Präsentation des ARD-Jahresprogrammes 2006 am 1.12. wurde heute im „Spiegel“ nachgereicht: Die Pressekonferenz hatte im bonito-Studio in Kön-Mülheim im Format einer Harald Schmidt-Show stattgefunden.

Programmdirektor Günter Struve sei am Schmidt’schen Schreibtisch gesessen, während Schmidt selbst Sidekick gespielt und Andracks Platz eingenommen habe. Die ARD-Programmkoordinatoren hätten sich neben der ARD-Showband platziert.

Der Grund: Schmidts 9 Millionen-Vertrag mit der ARD beinhaltet auch „repräsentative Aufgaben“. „Welchen Stellenwert Schmidt in der ARD inzwischen offensichtlich einnimmt, zeigte sich schon in der Tatsache, dass der ‚Nebensatzartist‘ (Struve) im eigenen Kölner Studio eine durchaus amüsante Note in die überwältigende Informationsflut der Programmpräsentation bringen durfte“, schreibt der „Spiegel“.

Harald Schmidt pries das ARD-Programm vor Journalisten freilich auf seine Weise: Drei Programmsäulen gäbe es 2006: „Sport, Sport und Fußball“. Neu am Nachmittag sei demnächst das „frauenaffine Gewaltfernsehen“. Politmagazine würden nicht gekürzt, so Schmidt, sondern auf 30 Minuten verlängert. Sie hießen im nächsten Jahr „Telenovela für Fachabiturienten“ mit Titeln wie „Sonja im Sturm“ und „Petra wider Willen“.

Schmidt verriet (ironisch) weitere ARD-Highlights: „Wir planen die 42-teilige Doku-Soap ‚Die Breloers – das Leben einer idealen Familie‘“. Veronica Ferres werde dabei Regie führen, Geschichtsfilmer Heinrich Breloer („Die Manns“, „Speer und Er“) werde von Ottfried Fischer („Der Bulle von Tölz“, „Pfarrer Braun“) verkörpert. Der „Tatort“ würde nach und nach durch den „Brennpunkt“ ersetzt werden. Dies, so Schmidt, wegen des „riesigen Bedarfs nach Schnee, Flut und Zapfenstreich“.

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