„Großstadtrevier“ vier Folgen lang ohne Chef

Wenn männliche Hauptdarsteller einer Serie schon nicht schwanger werden können, müssen sie sich eben etwas anderes einfallen lassen, um den Drehplan durcheinander zu bringen (Vgl. dazu Christina Plate (fernsehserien.de berichtete). Auch wenn sich Jan Fedder während der Dreharbeiten zur aktuell laufenden Staffel des „Großstadtreviers“ bestimmt nicht mit Absicht das Bein gebrochen hatte, so musste man sich letztes Jahr doch entscheiden, wie man die Sache am besten in die Geschichte einbauen könnte.

Bei Studio Hamburg entschloss man sich rasch, den Beinbruch nicht zu thematisieren, da dies den Dreh wesentlich komplizierter gestaltet hätte. Stattdessen wird Fedder alias Dirk Matthies in der am kommenden Montag ausgestrahlten Folge zu einen Geheimauftrag abkommandiert, der ihn vier Folgen lang vom Dienst im 14. Revier entbindet. Matthies Chefposten wird während dieser Zeit von Innendienstkollege Lothar Krüger (Peter Heinrich Brix) vertreten.

Doch die Abwesenheit des Chefs macht den Kollegen ganz schön zu schaffen, denn gerade jetzt kommen ziemlich harte Fälle auf das Team zu. Katja Metz (Anja Nejarri) bekommt die Möglichkeit, den Mörder ihres Vaters aufzuspüren, nachdem die Pistole gefunden wurde, mit der er vor vielen Jahren im Polizeidienst erschossen wurde. Eine Woche später wird Matthies alter Freund, Kneipenwirt Big Harry (Harry Schmidt), von zwei skrupellosen Gangstern erpresst, gegen die schließlich Aushilfs-Chef Lothar kämpfen muss.

Ohne Matthies muss man auch in der anschließenden Folge „Nichts als Lügen“ auskommen, in der die Kiez-Polizisten von diversen Erpresserschreiben auf Trab gehalten werden. Und bevor Matthies zurückkehrt, erhalten Katja Metz und Ben Kessler in der Folge „Morgendliche Begleitung“ schließlich den Auftrag, der Ausländerbehörde bei der Abschiebung einer „Illegalen“ in den Kosovo zu helfen.

Inzwischen ist Fedder längst wieder topfit, bald steht auch schon der Dreh zur 23. Staffel an, die im Frühjahr 2009 zu sehen sein wird. Heute präsentierten Fedder und Hamburgs Polizeipräsident Werner Jantosch in Hamburg-Bahrenfeld das neue Polizeikommissariats-Schild, das von nun an am Eingang der Dienststelle hängen wird. Im Rahmen einer Reorganisation der Polizeidienststellen wurden in den vergangenen Jahren in Hamburg die „Reviere“ zu „Kommissariaten“ umbenannt. Somit wird auch in der TV-Serie weiterhin die Realität möglichst nah abgebildet. Der Titel des 22 Jahre alten Serienklassikers bleibt aber natürlich unangetastet.