Götz George stellt Biografie in Berlin vor

Neues Interview am Pfingstmontag im Ersten

Ralf Döbele
Ralf Döbele – 09.05.2008

Götz George bricht sein Schweigen – zumindest, wenn man der Ankündigung des S. Fischer Verlags glauben mag. Der veröffentlicht noch vor dem 70. Geburtstag des Schauspielers am 23. Juli seine Biografie „Mit dem Leben gespielt“, verfasst vom Autor und Journalisten Torsten Körner. In dem Buch werde George „erstmals [ …] ausführlich über sein Leben und Werk erzählen“. Am heutigen Freitag wird George selbst das Buch der Presse vorstellen und dann am 20. Mai auch seinem Publikum im Berliner Kulturkaufhaus Dussmann in der Friedrichstraße. Der Termin ist sicher nicht nur für „Tatort“-Fans interessant.

Eine große Feier zu seinem Ehrentag plane George nicht, wie er während der Aufzeichnung eines Interviews in der ARD-Talkshow „Beckmann“ sagte, das am Pfingstmontag ausgestrahlt wird. Zudem sei er im Alter misstrauischer gegenüber von Gratulanten geworden: „Was ist wirklich ernst gemeint? [ …] Wünschen sie dir wirklich ein langes Leben, wünschen sie dir wirklich Gesundheit? Ich bin ganz vorsichtig geworden.“ Die meisten seiner wirklichen Freunde kenne er ohnehin sehr lange, wobei sie kaum aus der Film- oder Fernsehbranche stammen: „Du musst ja [in dem Beruf] lügen, dein ganzes Leben lang und das überträgt sich aufs Private. Die meisten Menschen in dem Beruf lachen ohne Freude.“

Über das Sterben denke Götz George manchmal auch nach. Doch sehe er die Gelegenheiten, bei denen er sich als Darsteller in vielen Rollen „an das Alter und den Tod herantasten“ musste, dabei als Vorteil: „Du nimmst es spielerischer und bist vorgewarnt, was da auf dich zukommt. Also ich bin gewappnet.“ Im vergangenen Jahr antwortete George auf die Frage nach seinem Alter: „Natürlich sagt jeder Schauspieler: Am liebsten wäre mir, wenn ich auf der Bühne tot umfalle. Das will ich nicht auch noch sagen, aber es wäre schön, wenn man den Beruf solange ausüben könnte, wie es die Kondition zulässt.“

Und die Zukunft von „Schimanski“? Die liegt laut George nicht in seinen Händen, sondern in denen der Zuschauer. Er wollte die Rolle, die ihm in den 80er Jahren zum Durchbruch verhalf, noch weiter spielen, doch „das hängt mit der Quote zusammen, ganz einfach. Da habe ich nichts zu bestimmen. Wenn die Leute das nicht wollen, dann wird er abgesetzt.“ Aber selbst wenn neue „Schimanski“-Folgen laufen, bekommt George davon in seiner Wahlheimat Sardinien wohl eh nichts mit. Dort lebt er mit seiner Partnerin Marika Ullrich: „Kein Handy, kein Computer, und der Fernseher ist kaputt. Das ist alles nicht wichtig. Du musst dich auf dich selber konzentrieren.“

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