ESC 2023: Das sind die Songs aus Österreich und der Schweiz

Teya & Salena singen über Edgar Allan Poe, Remo Forrer über Wasserpistolen

Lukas Respondek
Lukas Respondek – 08.03.2023, 09:10 Uhr

Teya & Salena singen „Poe Poe Poe Poe Poe“ für Österreich – Bild: ORF/OLD&RICH Production/Ruy Okamura
Teya & Salena singen „Poe Poe Poe Poe Poe“ für Österreich

Wenige Tage nach dem deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest, aus dem „Blood & Glitter“ von Lord of the Lost als deutscher Beitrag zum ESC hervorgegangen ist, haben auch Österreich und die Schweiz ihre – sehr unterschiedlichen – Lieder für Liverpool veröffentlicht.

Für Österreich tritt das Duo Teya & Salena an. Mit „Who the Hell is Edgar?“ schickt der ORF einen „musikalischen Energy-Drink“ zum ESC. Im Mittelpunkt des eingängigen Songtexts steht der US-amerikanische Kriminal- und Horror-Autor Edgar Allan Poe, der kürzlich auch im Spielfilm „Der denkwürdige Fall des Mr. Poe“ eine zentrale Figur gewesen ist. Nun schafft es ein Uptempo-Popsong über ihn zum Eurovision Song Contest.

Im Musikvideo des zunächst bloß spaßig wirkenden Songs wird deutlich, warum der Song am heutigen Weltfrauentag veröffentlicht wurde. Sängerin Teya erklärt hierzu:

Das Musikvideo ist eine übertriebene Darstellung unserer Erfahrungen als Songwriterinnen. Wir verkleiden uns als Männer, um überhaupt die Möglichkeit zu bekommen, den Song in einer Männer-dominierten Welt zu präsentieren. Das Ganze soll mit einem Augenzwinkern aufgefasst werden.

Und Salena weiter:

Im Laufe des Musikvideos realisieren wir aber, dass wir Edgar – in dem Fall die Schreibmaschine – gar nicht benötigen, um einen guten Song zu schreiben. Edgar Allan Poe als vermeintlicher ‚Ghostwriter‘ wird überflüssig und wir als Liedermacherinnen stellen uns in den Vordergrund. Wir holen uns unsere Stimme zurück.

Teya, die sich bereits einen Namen als Songwriterin gemacht hat, und Salena, die 2017 bei „The Voice of Germany“ teilnahm und seit 2020 Station Voice des ORF-Senders Hitradio Ö3 ist, bilden das erste Frauenduo, das jemals für Österreich beim ESC antritt. Sie nehmen mit „Who the Hell is Edgar?“ am zweiten Halbfinale am 11. Mai teil.

Pop-Ballade aus der Schweiz

Der Schweizer Rundfunk dagegen setzt abermals auf einen männlichen Act mit starker Stimme: Diesmal wird Remo Forrer die Schweiz beim Eurovision Song Contest vertreten. Sein Song „Watergun“ ist eine Pop-Ballade, die das nach wie vor präsente Thema Krieg aufgreift.

„Watergun“ wurde im Rahmen eines ESC-Songwriting-Camps geschrieben. Remo Forrer erläutert den Song so:

Ich will mit dem Song berühren! Wir, insbesondere meine Generation, sind heutzutage mit globalen Krisen und Kriegen konfrontiert. Und wir müssen mit Folgen von Entscheidungen leben, die nicht wir getroffen haben. Das ist frustrierend, dennoch habe ich Hoffnung, dass Veränderungen möglich sind. So sehe ich den Song als einen Appell für Frieden und eine hoffnungsvolle Zukunft.
Remo Forrer SRF/​Lukas Maeder

Der 21-jährige Remo Forrer aus Hemberg SG wurde bekannt durch seinen Sieg in der dritten Staffel von „The Voice of Switzerland“. Deutschen Zuschauern ist er womöglich auch schon begegnet, als er im vergangenen Jahr einer der Kandidaten in der RTL-Show „Zeig uns Deine Stimme“ gewesen ist. Bei der Teilnahme am ersten ESC-Halbfinale am 9. Mai kann Forrer auch auf Televoting-Stimmen aus Deutschland hoffen.

Der deutsche Beitrag „Blood & Glitter“ von Lord of the Lost ist für das Finale am 13. Mai vorqualifiziert.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Woow, der öster. Song ist richtig, richtig gut. Und auch der schweizer Song gefällt mir sehr!
    • am

      "Wir, insbesondere meine Generation, sind heutzutage mit globalen Krisen und Kriegen konfrontiert. Und wir müssen mit Folgen von Entscheidungen leben, die nicht wir getroffen haben."

      Ich behaupte mit Sicherheit, dass die Aussage auf sämtliche vorherigen Generationen ebenso zugetroffen hat. Das ist das Kernproblem menschlicher Entwicklung, dass man nur sich selbst nie als Verursacher von "Etwas" wahrnimmt und Verantwortung gerne willkürlich abgibt.

      weitere Meldungen