„Downton Abbey“ vor unsicherer Zukunft

Wendet sich Mastermind Julian Fellowes einer NBC-Serie zu?

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 30.01.2015, 15:36 Uhr

"Downton Abbey" vor unsicherer Zukunft – Wendet sich Mastermind Julian Fellowes einer NBC-Serie zu? – Bild: ITV

Die mittelfristige Zukunft von „Downton Abbey“ wird derzeit wieder etwas intensiver diskutiert. ITV und der amerikanische Produktionspartner PBS haben eine sechste Staffel bestellt, an der Serienschöpfer Julian Fellowes derzeit schreibt und die in wenigen Wochen mit den Dreharbeiten beginnen wird, was in der Regel acht Wochen dauert. Aufgrund der britischen Produktions-Tradition sind die Verantwortlichen nicht wie bei US-Serien mit Vorverträgen gebunden, sondern es gibt jedes Jahr eine gewisse Unsicherheit, ob jemand abspringt.

Derzeit der Hauptunsicherheitsfaktor ist der Serienschöpfer Julian Fellowes selbst. Denn der hat seit einigen Jahren bei NBC ein Historien-Projekt namens „The Gilded Age“ am Köcheln (fernsehserien.de berichtete), das auch bei der jüngsten Television Critics Press Tour Thema war. Als eine Art amerikanisches Gegenstück zu „Downton“ soll es darin um die High Society in New York des ausgehenden 19. Jahrhunderts gehen: Wirtschaftskapitäne.

Bei der TCA gab NBC-Chef Robert Greenblatt der Hoffnung Ausdruck, dass das Projekt im Laufe der Fernsehseason 2016/​17 konkret werden würde – was bedeutet, dass Fellowes im Frühjahr 2016 eben damit beschäftigt wäre.

Viel Spekulationen machen derzeit die Runde. Sicher scheint zu sein, dass Fellowes derzeit noch keinen Vertrag für eine siebte Staffel von „Downton Abbey“ hat, was aber auch den üblichen Gegebenheiten entspricht. Das Revolverblatt The Mirror zitiert allerdings einen nicht genannten Talent-Agent eines Downton-Darstellers mit den Worten „Es ist ein offenes Geheimnis, dass Downton Abbey nach der sechsten Staffel enden wird.“

So oder so haben mehrere Downton-Darsteller ihre Fühler nach Rollen in den USA ausgestreckt, wo das große Geld lockt und die britische Serie einen guten Ruf genießt, wie zahlreiche Emmy-Nominierungen belegen. Insbesondere im Umfeld der Screen Actors Guild Awards vom vergangenen Wochenende, zu der einige Downton-Stars in die USA gereist waren, soll es zu diversen Vorstellungsgesprächen gekommen sein. Namentlich genannt wurden Joanne Froggatt (Anna Bates) und Laura Carmichael (Lady Edith) sowie der bereits ausgeschiedene Allen Leech (Tom Branson).

Allerdings wurde hier auch relativierend angefügt, dass „Downton“ eben für sechs Monate im Jahr dreht, was den Darstellern Freiraum für Filmrollen und Serienauftritte lässt. Eine US-Serienhauptrolle jedoch mit 13 (im Kabelfernsehen) oder 22 Episoden (bei den Broadcast-Networks) pro Staffel lässt sich wegen des Zeitaufwandes wohl kaum mit „Downton“ vereinbaren.

Vermutlich hängt die Zukunft von „Downton Abbey“ sehr stark an Mastermind Fellowes, ohne den die Serie wohl kaum fortgesetzt würde. So ist es vielleicht auch verständlich, wenn der Cast in Erwartung eines in nicht mehr allzu fernen Serienendes sich schon einmal nach neuen Jobmöglichkeiten in den USA umschaut. Zumal bei Downton ja die schon von Dan Stevens (Matthew Crawley) oder Jessica Brown-Findlay (Lady Sybil) genutzte Option besteht, sich am Ende einer Staffel aus der Serie schreiben zu lassen.

Oder sorgen am Ende gar die Gerüchte über ein Ende der Serie dafür, dass die Darsteller weglaufen und schließlich nichts übrig bleibt, als sie zu beenden?

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Ganz ehrlich: Ich nehme diese Nachricht mit einem Schulterzucken zur Kenntnis, denn ich habe mit Staffel 4 abgeschlossen. Ohne Dan Stevens als Matthew Crawley war die Serie ohnehin nix mehr.

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