„Doctor Who“: Entscheidung über Zukunft erst 2026?

Darum hat Disney+ so lange Zeit

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 04.09.2025, 17:07 Uhr

Ncuti Gatwa als 15. Inkarnation des Timelords in „Doctor Who“ – Bild: BBC
Ncuti Gatwa als 15. Inkarnation des Timelords in „Doctor Who“

Unerfreuliche Nachrichten von der „Doctor Who“-Front: Eine Entscheidung über die Fortsetzung der aktuellen Zusammenarbeit von Disney+ mit der BBC für weitere Folgen wird wohl erst 2026 fallen. Wie RadioTimes unter Berufung auf Aussagen von Produzentin Jane Tranter von Bad Wolf meldet, muss sich der Streamingdienst erst nach Veröffentlichung aller bestellten Folgen entscheiden.

Das schließt auch das Spin-off „The War Between the Land and the Sea“ ein. Und für das war kürzlich bestätigt worden, dass es erst 2026 veröffentlicht werden wird – ein genaues Datum steht noch aus.

Im August nahm die BBC in Gestalt von Kate Phillips (Director of Content) am Branchenevent Edinburgh TV Festival teil. Sie hatte einerseits die Ankunft des Spin-offs im nächsten Jahr erwähnt. Daneben hatte sie früheren, positiven Gerüchten über die BBC-Absichten mit „Doctor Who“ (fernsehserien.de berichtete) Substanz verliehen: Die BBC werde im Zweifelsfall „Doctor Who“ auch ohne Disney fortsetzen. Alle Whovians da draußen, seid versichert: ‚Doctor Who‘ wird nicht verschwinden, sagte sie.

Nach der 13. Staffel von „Doctor Who“ hatte es diverse richtungsweisende Veränderungen gegeben. Russell T Davies kehrte als Showrunner zurück und die Produktionsverantwortung für die Serie wechselte von der BBC zu Bad Wolf. Das ermöglichte eine Zusammenarbeit mit The Walt Disney Company, dessen Disney+ dadurch die weltweite Verbreitung weiterer Folgen des Franchises außerhalb von Großbritannien und Irland übernahm. Die neue Zusammenarbeit brachte zusätzliches Geld ins Produktionsbudget. Davies verfolgte auch das Ziel, weitere Spin-offs zu produzieren, die die BBC alleine nicht hätte bezahlen (bzw. die Verwendung weiterer Steuergelder nicht rechtfertigen) können.

Im Rahmen der Zusammenarbeit zwischen Bad Wolf und Disney+ hatte der Streamingdienst zunächst 26 Folgen auf einen Schlag kofinanziert: Drei Specials (zum 60-jährigen „Who“-Jubiläum), zwei je „neunteilige“ Staffeln (jeweils eine Weihnachtsfolge und acht weitere Episoden) sowie das fünfteilige Spin-off „The War Between the Land and the Sea“.

Und erst nach der Veröffentlichung aller Folgen muss Walt Disney also Farbe bekennen – insbesondere nicht schon „nach“ der jüngsten „Doctor Who“-Staffel. Was für Fans eine mittlere Folter ist, ist eine neue Realität in der Unterhaltungsindustrie: Aufgrund der seit dem Vertragsabschluss (es ist erst drei Jahre her) aufgekommenen Sparzwänge bei Disney+ erwartet Produzentin Tranter, dass sich die Verantwortlichen dort alle Ausstrahlungs-Daten anschauen werden wollen, bevor sie weiteres Geld in die internationale Ko-Produktion stecken.

Viele hatten sicher erhofft, dass die Zusammenarbeit ein Selbstläufer sein würde und zügig verlängert würde. Wohl auch der 15. Doctor, Ncuti Gatwa. Der war eigentlich für die Hauptrolle über das Ende der 15. Staffel vorgesehen gewesen. Ein entsprechendes Staffelfinale war auch gedreht worden, es hätte einen Cliffhanger geben sollen. Während es nie so recht eine Bestätigung gegeben hatte, warum Gatwa nun seinen Abschied genommen hatte, war doch auch genannt worden, dass es ihm die Möglichkeit gebe, neue berufliche Gelegenheiten zu verfolgen. Gelegenheiten, die er nicht wahrnehmen hätte können, wenn er sich für eine mögliche Rückkehr als Doctor auf Abruf hätte bereithalten müssen. So war dann auch die Szene nachproduziert worden, in der im Staffelfinale der 15. Doctor in die altbekannte körperliche Form von Rose Tyler (Billie Piper) regenerierte (fernsehserien.de berichtete).

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • (geb. 1978) am

    Wenn Ncuti Gatwa nicht weitermacht, können sie die Serie gern wieder einstampfen.

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