„Doctor Who“-Zukunft auch ohne Disney+ sicher?

Bericht: Science-Fiction-Serie würde Ausstieg des Ko-Produzenten verkraften

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 19.05.2025, 16:20 Uhr

„Doctor Who“ mit Ncuti Gatwa als Timelord – Bild: BBC
„Doctor Who“ mit Ncuti Gatwa als Timelord

Seit etwas über zwei Staffeln hat die BBC die Hauptverantwortung über „Doctor Who“ aufgegeben und an die Produktionsfirma Bad Wolf abgetreten, die seitdem auch mit Geldern von Disney+ die traditionsreiche Serie herstellt. Fast genauso lange gibt es Befürchtungen und Spekulationen zu einem anstehenden Serienende, falls Disney+ als Ko-Produzent aussteigen sollte. Ein in der britischen Zeitung Mirror veröffentlichter Artikel vermeldet unter Berufung auf produktionsnahe Kreise, dass auch ohne das Geld von Disney+ eine Fortsetzung der langlebigen Serie nicht gefährdet sei.

Demnach würden diese zusätzlichen Einnahmen vor allem für technische Dringe verwendet, wie Verbesserung der Bildqualität und bessere Spezialeffekte – insbesondere würde die BBC eine 2K-Bildqualität reichen, während Disney+ seinen Kunden 4K bieten muss und will. Ihr Wegfall wäre daher keine existenzielle Bedrohung.

Schon länger ist die offizielle Position, dass die Zusammenarbeit zwischen Bad Wolf, BBC und Disney+ nach dem Ende der aktuellen Staffel zur Verlängerung ansteht – insbesondere also auch keine Entscheidung vorher getroffen würde. Das war allerdings auch schon nach der vorherigen Staffel (Staffel 14 des Reboots, Staffel 1 der neuen Zusammenarbeit) so etabliert worden.

Da Disney+ keine konkreten Zahlen zu den Abrufen von „Doctor Who“ veröffentlicht und auch gar nicht klar ist, wieviel Abonnenten die Serie als „Programm für die ganze Familie“ erreichen muss, um sich für Disney+ zu lohnen, bleiben halt auch nur Spekulationen sowie ein Blick auf sinkende lineare Quoten bei der BBC (die aber auch Abrufe über den BBC iPlayer hat, wo die Folgen immer vor der linearen Ausstrahlung verfügbar werden).

Das liefert natürlich jedem, der die Serie schlechtreden will und etwa mit der Wahl von Ncuti Gatwa als Gesicht der Serie unzufrieden ist oder die als „woke“ verschriene Ausrichtung für den Niedergang des Abendlandes (und eben „Doctor Who“) verantwortlich machen will, viel Freiraum für unbewiesene Behauptungen.

Da half es auch nicht, dass Showrunner Russell T Davies im Umfeld der öffentlichen Diskussionen um den Jahreswechsel anmerkte, dass „Doctor Who“ mittlerweile solche in Kulturgut sei, dass ihm auch eine längere Pause nicht schaden würde – er verglich das Franchise mit den Legenden um Robin Hood, die ebenfalls immer wieder aufgegriffen würden. Allerdings wird es wohl so oder so zu einer längeren Bildschirmabstinenz von „Doctor Who“ kommen – das sind mittlerweile moderne Gegebenheiten im Streaming-Geschäft, wo nur alle zwei Jahre eine Staffel fertiggestellt wird. Beim „Doctor“ wird es mit der Rückkehr wohl bis 2027 dauern. Dann würden aber wohl auch wieder zwei Staffeln und mehrere Feiertagsspecials fertig sein.

Dem neuen Bericht im Mirror zufolge ist Davies schon knietief in den Vorbereitungen der nächsten beiden Staffeln, mit fertiggestellten Drehbüchern für Staffel 16 (also die potentiell nächste Staffel) sowie Storykonzepten für Staffel 17.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • (geb. 1992) am

    Ich würde es sogar begrüssen, wenn Disney Plus wieder aussteigen würde.


    Doctor Who sollte in der Hand der BBC bleiben, die alten Folgen haben mir jedenfalls besser gefallen, als die neueren.


    Irgendwie ist jetzt alles so glattgebügelt, früher hatte die Serie noch Ecken und Kanten - Arm, aber sexy
    • (geb. 1976) am

      Zumindest hat man immer das Gefühl, dass der letzte Schritt immer fehlt, obwohl alle Zutaten da sind.
  • (geb. 1976) am

    Ich finde ja, dass Ncuti Gatwa einer der besten Doktoren überhaupt ist. Deutlich besser, als die beiden direkten VorgängerInnen (Tennants Kurzzeit-Comeback nicht mit gerechnet).
    • (geb. 1992) am

      Dem kann ich nur zustimmen.


      Mit Jodie Whittaker wurde ich nie warm und hatte sogar aufgehört, die Folgen weiterzuschauen.

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